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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten
Autoren: Unbekannt
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geübt. Sie waren bestens vorbereitet und machten dadurch die scheinbare übermacht von Elraums Truppen wett. „Sie sind nicht aufzuhalten", knurrte Throng. „Sie werden gleich hier sein."
    Elraum bellte wütend. Das sah er selbst.
    Die Dagoh Garcáin trieben seine Leute regelrecht vor sich her, die immer weiter Richtung Zentrale zurückweichen mussten und sich erst jetzt fingen, aber viel zu spät.
    Für einige Minuten tobte der Kampf offen.
    Um die Gestalten in ihren Schirmen, lebende Fackeln, brannten die Wände. Ihre Verkleidung löste sich und tropfte glühend und zischend auf den rot spiegelnden Boden. Es war das Chaos. Es war ein Orkan aus Glut und Energien, der durch die Gänge des Schiffs fegte, immer weiter auf die Zentrale zu. „Sie sind gleich hier!", schrie Dainani überflüssigerweise. „Sie werden uns alle töten:" Erlaum zuckte unter ihrem Kreischen zusammen. Kurz sah es so aus, als wollte er sie mit den eigenen Händen erwürgen.
    Dann aber ging eine Veränderung mit ihm vor. Aus dem Nervenbündel, das er gewesen war, wurde der harte, mutige, trainierte Kämpfer, der immer in vorderster Front gestanden hatte. Der Mann. den seine Schwester und die Gegner fürchteten. „Wir werden nicht warten, bis sie hier sind!", sagte er mit fester Stimme. „Wir gehen ihnen entgegen! Wir treiben sie zurück! Amacorley soll nicht triumphieren!" Er gab seinen Leibwächtern Befehle. Ihre Schutzschirme flammten auf, dann sein eigener. Er zog seine Waffe und ließ das Zentraleschott auffahren.
    Ein letzter Blick in die Holos zeigte ihm, dass jetzt an zwei oder drei Stellen gleichzeitig gekämpft wurde. Am Boden lagen viele Tote. Es hatte auf beiden Seiten Verluste gegeben, aber immer noch rückten die Entehrten vor.
    Elraum Prinz Murál hatte zu lange gewartet. Er war bitter entschlossen, keinen einzigen der Dagoh Garcáin mit dem Leben davonkommen zu lassen. Er würde sein Schiff und seine Freunde retten.
    Er würde die Verräter in den eigenen Reihen finden und bestrafen und dann, wenn er zur Rauke zurückkehrte...
    Allein der Gedanke an seine Schwester ließ ihn mit lautem Kampfgeschrei losstürmen und das Feuer auf den ersten Gegner eröffnen, den er vor sich sah.
     
    *
     
    Roi Danton und seine drei Begleiter hatten nichts tun können, als abzuwarten. Es wäre absolut sinnlos gewesen, sich an einem Kampf zu beteiligen, von dem sie nichts wussten und der sie nichts anging. Die Fremden gefährdeten vielleicht den Flug, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ging es ihnen wirklich nur um die Hyperkristalle, und sie wollten das Geschäft mit der Kolonne selbst machen.
    Es war alles unüberschaubar. Roi hatte befohlen zu warten, auch wenn es ihm schwer fiel, und niemand hatte widersprochen. Tobi war zwar nervös, aber einsichtig. Major Araberg strahlte selbst jetzt ihre schon unheimliche Ruhe aus, und Mondu stand starr wie sein eigenes Standbild.
    Draußen im Schiff tobte der Kampf. Sie hörten das Fauchen der Strahlschüsse, kleinere Explosionen, das Platzen von Verkleidung und die Schreie der Getroffenen. Sie konnten nichts tun außer hoffen, dass sie weiterhin unentdeckt blieben, obwohl Tobi Sullivan nach einigen Minuten meldete, dass die Überwachungssysteme des Hangars nun aktiviert waren. Weshalb dies vorher nicht so gewesen war, war und blieb ein Rätsel.
    Weitere Minuten vergingen. Roi Danton musste an sich halten, um nicht doch hinauszulaufen und sich ein Bild zu machen. Wer gewann dort draußen? Wer verlor? Wer würde nach dem Kampf kommen und sich hier umsehen? Die Container untersuchen und sie vielleicht trotz ihrer Dunkelfelder entdecken?
    Konnte er Leben retten, wenn er eingriff?
    Er hatte noch nie einem Kampf tatenlos zugesehen, bei dem unnötig Menschen oder andere Intelligenzen starben und verstümmelt wurden. Und ein solches Opfer war meistens unnötig.
    Die Minuten dehnten sich scheinbar endlos. Sie wurden zur Qual. Danton fühlte hilflose Wut in sich aufsteigen. Konnte er wirklich nichts tun? Vermitteln vielleicht?
    Aber egal, was er versuchte - er würde sich und die Gefährten auf jeden Fall der Entdeckung preisgeben und ihren Einsatz gefährden. Er musste sich immer wieder klar machen, dass es wahrscheinlich um mehr ging als einen Haufen tote Prophozeuten, so bitter die Vorstellung war. Sie mussten in die Fabrik und erfahren, was dort im All gebaut wurde und wozu es dienen sollte - und konnten nur beten, dass ihr Beuteschiff nicht vorher in die Luft flog.
    Der Kampflärm entfernte und
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