Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er vor ihm stand. Den anderen Mitgliedern der Delegation schenkte er keine Beachtung.
    Sie reichten einander nicht die Hand. Keiner von ihnen schien den Anfang machen zu wollen. Die Zeit schien zwischen ihnen eingefroren zu sein. Dann endlich sagte Bull: „Ich habe keine Begeisterungsstürme von dir erwartet. Aber wir sind erwachsene Menschen, mehr noch, wir sind Unsterbliche, und wir sollten uns wie solche benehmen."
    „Wir haben einen gemeinsamen Feind", fing Bostich den Ball auf. Es war eine Phrase, eine nichtssagende Floskel, aber es half, die Spannung zu lösen. „Und wir werden gemeinsam gegen ihn kämpfen", stimmte Bull zu.
    Bostich nickte, brachte sogar eine Art Lächeln zu Stande und bat Bull und seine Leute an einen großen Rundtisch im Hintergrund der riesigen Zentrale. Dann stellte er die Frage, die ihm auf der Seele brannte: „Ihr bringt die Ultra-Messwerke?"
    Bull nickte. „Die gewünschten zehn Stück, plombiert, wie es zwischen unseren Seiten ausgemacht wurde. Sie sind an Bord der LEIF ERIKSSON II, und wir sind bereit, sie gegen Aktakuls Datenkristall auszutauschen."
    Bostich zeigte seine Erleichterung nicht. „Wann kann die Übergabe stattfinden?", fragte er mit einem Gesicht, das jedem Pokerspieler Ehre gemacht hätte. „Sofort", antwortete Bull. „Ich schicke meine wissenschaftlichen Offiziere, um sie in Empfang zu nehmen."
    „Und der Kristall?", wollte Bull wissen.
    Bostich griff, ohne eine Miene zu verziehen, in eine Tasche seiner blütenweißen Uniform und holte das überaus wertvolle Stück in einem verzierten Etui heraus. Reginald Bull nahm es entgegen und öffnete es so vorsichtig, wie es dem Anlass und der Bedeutung des Augenblicks angemessen war. „Nun?", fragte der Imperator. „Bist du zufrieden?"
    Bull schloss das Etui wieder und reichte es einem seiner Begleiter. „Nein."
    „Was heißt das, nein?", fuhr der Arkonide auf. Einige seiner Offiziere nahmen eine alarmierte Haltung ein. „Es heißt", sagte Bull, „dass ich nicht nur wegen des Datenkristalls und der Messwerke gekommen bin."
    „Natürlich." Bostich zog die Brauen zusammen. „Ich dachte es mir. Ein Oberbefehlshaber und Aktivatorträger legt nicht diesen Weg zurück, wenn nicht mehr dahintersteckt. Also, was ist es?"
    „Du hast uns ein Angebot gemacht", sagte Reginald Bull. „Jetzt mache ich dir eins, ein Angebot von Perry Rhodan, ein Angebot der LFT und aller Menschen, die ein Leben in Würde und Freiheit führen wollen."
    „Ich bin gespannt und höre", sagte Bostich gedehnt. „Es gibt", begann Bull, „einen einzigen Ort in der Milchstraße, an den die Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR nicht vorstoßen können. Und wir Terraner kennen den Schlüssel, der uns Zutritt zu diesem Ort verschafft."
    Bostich nickte und wartete. „Die Liga Freier Terraner plant, einen zentralen Forschungsstützpunkt gegen TRAITOR an diesem Ort zu errichten. Wir sind zwar dankbar für die Daten, die wir im Austausch gegen die Ultra-Messwerke erhalten haben - doch das Gebot der Stunde lautet Zusammenarbeit. Ich möchte daher, dass Terra und Arkon in dieser Sache an einem Strang ziehen."
    „Das klingt nicht schlecht", musste der Imperator zugeben. „Es ist auf Dauer gesehen unsere einzige Chance gegen die Kolonne.
    Ich will, dass du Ka'Marentis Aktakul und die besten Wissenschaftler deiner Flotte an dem entstehenden Forschungsstützpunkt stationierst.
    Ich werde mich bemühen, in den kommenden Wochen und Monaten der wissenschaftlichen Elite der ganzen Galaxis dasselbe Angebot zu machen. Nur eine einige Milchstraße kann darauf hoffen, gegen die Terminale Kolonne zu bestehen und sie eines Tages dorthin zurückzuschicken, woher sie gekommen ist: zum Teufel!"
    „Das klingt sogar gut", musste Bostich einräumen. „Sehr gut. Und wo, bitte, ist dieser geheimnisvolle Ort, von dem du sprichst?"
    „Charon." Bull sagte nur dieses eine Wort und wusste, dass es genügte. Nun kam alles darauf an, ob die Neugier eines Imperators ausreichte, der willens war, um sein Reich zu kämpfen - und dafür Bündnisse zu schließen und Zugeständnisse zu machen. „Es klingt gut", wiederholte sich der Arkonide und nickte mehrfach.
    Dann erhob er sich und bat die Terraner um Bedenkzeit, bevor er sich mit seinen Beratern zurückzog.
     
    *
     
    Bostich I. brauchte nur eine halbe Stunde. Dann kam er zurück zu seinen Gästen, die höflich bewirtet worden waren, und verkündete seine Entscheidung. „Ich willige ein", erklärte er. „Ich werde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher