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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung
Autoren: Unbekannt
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Sonnenanzapfung sogar Halbraum-Transporte über bis zu 2500 Lichtjahren möglich waren.
    Das System der Situationstransmitter galt als eine der Hauptlebensadern des Imperiums. Eine dieser unverzichtbaren Verkehrsadern führte vom mehr als 20.000 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene gelegenen Kugelsternhaufen Thantur-Lok „hinab" zum nahe dem Leuchtfeuer-Doppelstern Hela-Ariela gelegenen neuen Hauptstützpunkt Dargnis in der Milchstraßenhauptebene.
    Von hier aus waren die drei Hauptstützpunkte Amozalan, Calukoma und Trantagossa angeschlossen. Die fünfte Verbindung war die seit 1332 NGZ bestehende, zur Dashkon-Sternwolke.
    Im Arkon-System waren hierzu die Situationstransmitter-Stationen Al und A2 stationiert, mit ST-Verbindungen nach ST1 und ins Dubnayor-System; bei Dargnis waren es die drei Stationen Dl bis D3, mit Verbindungen nach ST9, ST13 und ST18 - insgesamt also 24 Situationstransmitter-Tender.
    Die Traitanks der Terminalen Kolonne nahmen die fünf Hauptverbindungen der Situationstransmitter nicht in Verwaltung, sie unterwarfen sie nicht - sondern vernichteten am 25. November 1344 NGZ sämtliche Anlagen.
     
    *
     
    Imperator Bostich I. konnte nichts tun als die erschütternden Nachrichten voller Bitterkeit und Grimm zur Kenntnis nehmen. Dass Revolten und lokale Kriege erstickt wurden, war ihm klar und wäre unter anderen Umständen sogar willkommen gewesen. Er hatte auch vorausgesehen, dass er die Situationstransmitter verlieren würde, denn die ST-Linien waren für eine Machtgruppe mit der technischen Ausstattung der Terminalen Kolonne TRAITOR nicht von praktischem Wert.
    Im Gegenteil, in der TRAITOR-Direktive war eindeutig die Rede davon, dass Ressourcen nicht verlegt werden durften. Wozu also sollte die Kolonne diese Hauptverbindungen übernehmen und überwachen? Es hätte nur ihre Kräfte gebunden und wäre, aus ihrer Sicht, also völlig unnötig gewesen.
    Also vernichtete sie sie.
    Es waren schwierige Stunden für Bostich I., vielleicht die schwersten seines bisherigen Lebens. Er musste tatenlos zusehen, wie sein gewaltiges Reich in Trümmer fiel oder von einem Gegner erstickt wurde, der seine ganze .
    Macht noch nicht einmal offenbart hatte. Er war kein Narr, der geglaubt hätte, so etwas könne ihm nie widerfahren. Er hatte die galaktische Geschichte gut studiert und wusste, dass Sternenreiche aufstiegen und nach kurzer oder langer Blüte fielen. Er hatte seine Lehren daraus gezogen und sich geschworen, dem Schicksal zu trotzen, solange er es nur konnte, denn er hatte auch gelernt, dass die Zeit ein gnadenloser Feind, jedoch auch ein guter Verbündeter sein konnte.
    Sein Feind war sie nicht mehr, seitdem er seinen Zellaktivator besaß. Er war biologisch unsterblich. Wenn ihn nicht ein Schuss aus dem Hinterhalt tötete, würde er die Ewigkeit sehen - und den Fall derjenigen, die jetzt triumphierten. Denn jeder Triumph war endlich, und für jede Gewalt gab es eine Gegengewalt, auf jede Aktion eine Reaktion. Die Winde des Kosmos wechselten ihre Richtungen, wann sie es wollten.
    Und er konnte warten. Es gab viele Beispiele in der Geschichte, die seine Hoffnung trotz aller momentanen Nackenschläge aufrechterhielten.
    Als seinerzeit das Solare Imperium im Krieg gegen das Konzil der Sieben unterging, so das jüngste Beispiel, war dies für die terranischen Unsterblichen der schlimmste Schlag, den sie überhaupt erleiden konnten.
    Doch Rhodan, Bull, Tifflor und all die anderen waren unsterblich, und sie hatten die Zeit für sich arbeiten lassen und schließlich dem Untergang des so übermächtig erscheinenden Konzils zugesehen.
    Unsterblich wie er, Imperator Bostich der Erste.
    Er würde warten. Er würde die Schläge ertragen, die ihm jetzt zugefügt wurden, und inzwischen tun, was ihm noch geblieben war. Es war nicht viel, aber in der Zeit würde es sich summieren. Er konnte säen und darauf warten, dass seine Saat Früchte trug.
    Und er hatte natürliche Verbündete - Feinde von gestern, vielleicht Freunde von heute und womöglich wieder die Gegner von morgen. Im Augenblick trieb sie der Schicksalswind zueinander. Sie waren die, die über der Zeit standen.
    Sie waren die Unsterblichen.
     
    11.
     
    30. November 1344 NGZ
    Über Lepso
     
    „Ich weiß nicht, was du suchst, aber du wirst es nicht finden. Nicht in dieser Welt und in keiner anderen."
    Sie wollte es nicht hören, aber es ließ sich nicht abstellen. Es spukte in ihrem Kopf und verfolgte sie, wohin sie ging und was sie auch tat.
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