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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde
Autoren: Unbekannt
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Geschäft eröffnet, das unter anderem von Jaspars Gesellschaft beliefert wird. Er kauft und verkauft Kunstgegenstände und Schmuck.
    Jaspar D. Benedikt hat gute Geschäfte gemacht. Die Antiquitäten, echte Arbeiten der legendären, ausgestorbenen Ureinwohner von Amabia, werden ihm genug Geld einbringen, um bei der Gesellschaft aufhören und sich seinen Vertrag auszahlen lassen zu können. Er will sich dann seinen Traum erfüllen und mit Ogan zusammen dessen Laden groß aufziehen. Er hat in den Jahren seines Vagabundierens im Kosmos genügend gute Kontakte geknüpft, um ohne die großen Zulieferer und deren Profite existieren zu können.
    Jaspar freut sich auf die Erde, Ogan hat vor zwei Jahren geheiratet und einen kleinen Sohn, gerade mal 14 Monate alt. Weder Schwiegertochter noch Enkel kennt Jaspar, aber er hat viele schöne Geschenke für sie im Gepäck.
    Jaspar freut sich darauf, auf Terra alt zu werden und zu sterben, dort, woher seine Familie stammt. Er kann es kaum erwarten, seinen Enkel und Nora zu sehen.
    Seine Töchter auf Amabia leben ihr eigenes Leben, er war dort immer gern gesehen, aber er wird nicht gebraucht.
    Auf Terra wird das anders sein, er weiß es.
    Er wird neu beginnen, und wer weiß - vielleicht findet er sogar noch einmal eine gute Frau. Ausgeschlossen wäre es nicht.
    Ogan hat ihm Bilder geschickt. Terese Dhatory ist attraktiv und außerdem eine gute Partie.
    Ganz neu anfangen, frei und im Schoß einer Familie - seit Joannas Tod hat er davon geträumt. Nun, so Gott es will, kann es sich endlich erfüllen. Für ein neues Leben, ein neues Glück ist er noch nicht zu alt. Und die Männer von Amabia, sagt man, sind gute Männer.
    Noch sieben lange Tage. Er wird sie zählen.
     
    2.
     
    29. Oktober 1344 NGZ Traitank 12.010.860 Nicht nur im Solsystem wurde das ungewisse Warten zur Qual. Auch außerhalb, jenseits des TERRANOVA-Schirms, schleppten sich die Stunden dahin, sehnte man den Moment des Handelns herbei. Unterschiedlich war vor allem die Art, wie die Betroffenen mit der lähmenden Stasis umgingen. „Das ist Sabotage!", tobte Zargodim. Die „linke Hälfte" des Dualen Vizekapitäns Zarmaur war außer sich. Ihr Schlangenkopf zuckte und drehte sich mit aufgerissenem Maul auf der breiten Schulter des Doppelwesens. Er stieß wilde Flüche aus und ließ seinen ungezügelten Aggressionen freien Lauf.
    Maurill, die „rechte Hälfte", versuchte gelassen zu bleiben. Er kannte den anderen und wusste, dass er sich wieder beruhigen würde. Die Frage war lediglich, um welchen Preis. Dies war keine normale Situation und kein normales Spiel, das er verlor. Das lange Warten auf den Zeitpunkt X, bis zu dem ihnen auf höchsten Befehl hin die Hände gebunden waren, zerrte an den Nerven aller Besatzungsmitglieder an Bord des Kommandoschiffs, aber ganz besonders an denen des Dualen Vizekapitäns.
    Maurill, die albinotische Hälfte des Wesens, vermochte besser als der Mor'Daer mit der psychischen Belastung umzugehen. Wie lange sein Einfluss ausreichte, Zargodims überschäumenden Kampfwillen, seinen Aggressionsstau und seinen Hass in Schranken zu halten, wusste er allerdings nicht im Voraus. Auf jeden Fall würde es ein Opfer geben.
    Zargodim hatte beim Shago'Matha'Afaal verloren, bereits zum vierten Mal in vier Tagen, und diesmal, fürchtete Zarmaur, musste dafür jemand sterben. Er verabscheute es, wenn seine andere Hälfte, die „normale" mit dem „normalen" Aggressionspotenzial eines Mor'Daer, so war wie in diesem Moment, aber um ihn und die Lage unter Kontrolle zu halten, musste er wohl oder übel das Opfer in Kauf nehmen. Ganschkaren waren ersetzbar.
    Dennoch musste er zum Schein Widerstand leisten. Zarmaur bestand aus Zargodim und ihm, sie waren ein Dualwesen. Wenn er es dem anderen einmal gestattete, Oberwasser zu gewinnen, hatte er bereits verloren.
    Zargodim war skrupellos. Er würde auch ihn vernichten. Er hätte es längst getan, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte. Er hasste ihn, denn er war die Bremse seiner Wildheit, das Korrektiv, das allein den Dualen Vizekapitän berechenbar machte.
    Das war der Grund, warum seine Erschaffer Maurill und Zargodim verschmolzen hatten: um die Balance zu halten, die anderenfalls beständig in Gefahr wäre.
    Zarmaur tröstete sich mit dem Gedanken, dass es nur noch zwei Tage bis zum 1.
    November 1344 NGZ waren, bis zum vom Dualen Kapitän Zerberoff festgesetzten Termin des Generalangriffs auf das System der Terraner. Bis dahin würden auch die vor vier Tagen
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