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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde
Autoren: Unbekannt
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dass ihre Messgeräte keinen Unterschied feststellen können."
    „Siehst du? Kein Grund zur Beunruhigung."
    „Messgeräte sind nicht alles!", ereiferte er sich. „Fawn, ich weiß es! Etwas stimmt nicht mit dem Nukleus. Etwas beginnt dort. Etwas ..."
    Die Botin lehnte wieder ihren Kopf an seine Schulter. „Oh, Marc, mach es dir nicht so schwer. Es gibt keine Veränderung im Nukleus."
    Und wenn es eine gäbe, würdest du es mir sagen?
    Er dachte es nur, sprach es nicht laut aus.
    Die Angst davor, dass sie gezwungen sein könnte - aus welchen Gründen auch immer -, ihn anzulügen, war zu groß.
    Wieder saßen sie stumm beieinander und blickten hinaus auf das blutrote Meer. Die Nacht war lau, hinter ihnen zirpten Zikaden. Ein sanftes Lüftchen ging und kräuselte die kleinen Wellen. Es war eine Nacht zum Träumen.
    In der Träume in Erfüllung gehen konnten...
    Für andere Menschen, dachte Marc London bitter. Er war der Erfüllung seiner Wünsche und Sehnsüchte ganz nahe. Er fühlte eine Zärtlichkeit und Hingezogenheit zu Fawn, die aber ... Er schluckte.
    Vielleicht fehlte ihm nur ein Wort, das richtige, das' den Bann brach und die Schleusen öffnete. Ein Zauberwort, eine magische Formel - weshalb war es so unglaublich schwer!
    „Marc", sagte Fawn, als habe sie seine Gedanken gelesen, „ich mag dich, sogar sehr. Aber ich bin kein Mensch, nicht körperlich im menschlichen Sinn. Mit uns ... das kann nie gut enden. Du bist mir zu teuer, um so etwas zu riskieren."
    Sie nahm seine Hand. Sie sahen einander an, tief in die Augen, und er entdeckte eine kleine Träne. Die Leidenschaft überkam ihn, er wollte sie in seinem Arm halten und nie mehr loslassen. Egal, was sie sagte oder war, für ihn war sie eine Frau, die schönste auf der ganzen Welt. Und er saß hier bei ihr und ... und er sah ihre Augen ... sah, dass sie genauso empfand.
    Warum kämpfte sie also dagegen? „Und wenn es nur für einen Augenblick wäre", flüsterte er und näherte sich ihren Lippen. Sein Arm zitterte leicht. Sein Herz schlug wie ein Dampfhammer, das Blut pochte heiß in seinen Schläfen.
    Fawn drehte sich weg und stand auf. Er zuckte zurück, war wie vor den Kopf geschlagen. Er war unfähig, sich zu rühren, sah zu ihr auf, der schlanken Gestalt vor dem Hintergrund des rot glitzernden Meeres, und versuchte verzweifelt, seine verrückt spielenden Gefühle unter Kontrolle zu bringen. „Fawn ..." Er wusste nicht, was er ihr sagen sollte. Er wusste nicht, was er falsch gemacht hatte. Er wusste nicht, ob er sich entschuldigen oder einfach gehen sollte. Er richtete sich ebenfalls auf und wollte zu ihr treten, als plötzlich die Nacht von einem Blitz erhellt wurde, der ihn für einen kurzen Moment blendete.
    Als er wieder klar sehen konnte, stand Fawn an der gleichen Stelle wie vorher.
    Nur hatte sie sich gedreht und sah hinüber zum Pinnacle Rock, zum Nukleus...
    Und Marc London wusste in diesem Augenblick, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Etwas ging vor bei der weißgelben Kugel.
    Etwas begann, und Fawn wusste es.
    Sie hatte ihn angelogen.
     
    *
     
    Name: Jaspar D. Benedikt Alter: 84 Jahre Derzeitiger Aufenthalt: QUEEN JANE Reiseziel: Terra Jaspar D. Benedikt ist Generalagent einer großen terranischen Gesellschaft, die mit Antiquitäten, Raritäten und Kunstgegenständen handelt.
    Er stammt von Amabia, dem vierten Planeten einer 17 Lichtjahre von Bosczyks Stern entfernten gelben Sonne. Amabia wurde im Jahr 441 NGZ von plophosischen Aussiedlern kolonisiert und brachte es durch die reichlich vorhandenen Bodenschätze in kürzester Zeit zu Blüte und Wohlstand, selbst die Dunklen Jahrhunderte vermochten daran wenig zu ändern. Benedikts Ahnenreihe lässt sich jedoch bis nach Terra zurückverfolgen.
    Und nun möchte er heim auf die Welt seiner Vorfahren.
    Er ist nicht gerade reich, doch es reichte für eine gute Passage auf der QUEEN JANE, einem der ursprünglich zehn Schiffe eines Handelskonvois, der von der Erde kam und über Olymp, Tyronis und zwei andere Sonnensysteme nun wieder zurück ins Solsystem fliegt. In sieben Tagen wird er dort sein, allerdings dezimiert um zwei seiner Schiffe, die Opfer eines Hypersturms wurden.
    Jaspar D. Benedikt ist ein großer, etwas korpulenter Mann mit Stirnglatze und Doppelkinn. Er ist gutmütig, verwitwet und Vater zweier Töchter, die auf Amabia verheiratet sind. Von ihnen hat er drei Enkelkinder.
    Sein einziger Sohn, Ogan C. Benedikt, ist bereits vor vier Jahren vorausgeflogen und hat in Bombay ein
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