Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Salkrit sollten vermieden werden, hieß es. Zum Glück war kein Báalol an Bord.
    Der Oberstleutnant gähnte und rief nach einem neuen Kaffee, dann widmete er sich wieder der vorhin unterbrochenen Tätigkeit. Er wusste, dass er sich auf Manzoni verlassen konnte. Die Nachforschungen in Sachen Fehlschaltung waren bereits angelaufen, als er ihm den Befehl gab. Verdeckt zunächst. Dann würde man sehen.
    Mannschaftsdecks LORETTA-02, Sonnenorbit Sunday Arlsson hatte den ganzen Vormittag über versucht, Shawnette Corks per Kom zu erreichen. Er war zum Essen in der Kantine gewesen in der Hoffnung, sie dort zu treffen, immer allein und ohne Atemgerät. Er hatte das seltsame Gefühl, dass er es nicht dabeihaben sollte, wenn es um Shawnette ging. Manchmal glaubte er sogar, dass es etwas dagegen hatte, wenn er sie suchte. Es versuchte jedenfalls, ihm zu sagen, dass er besser in seiner Kabine bleiben solle, für alle Fälle. Was bedeutete „für alle Fälle"?
    Es war ein schwerer Kampf gewesen, als ob er etwas von sich selbst niederknüppeln müsste, die eine Hälfte, die ihm sagte: „Bleib!"
    Die andere Hälfte hatte schließlich gewonnen.- Er verstand sich selbst nicht mehr. Es war schlimmer als ein Kater.
    Shawnette war nicht da gewesen. Sie war auch nicht in ihrer Abteilung. Dort hatte er sich erkundigt, wobei er sich wie ein Verbrecher vorgekommen war.
    Irgendetwas machte er falsch, nur was?
    Und nun stand er wieder vor ihrer Kabinentür und drückte den Melder.
    Einmal, zweimal, dreimal ... nichts. „Shawnette!", rief er. „Warum machst du nicht auf? Was habe ich dir getan, warum versteckst du dich? Ich bin es, Sunday!"
    Er bekam keine Antwort, lehnte sich verzweifelt mit der Hand an die Tür und schüttelte stumm den Kopf. Ihm war zum Heulen zumute. Was machte er falsch?
    Warum kam ihm alles so vor, als träume er es? Und als müsse er sich schämen und unbedingt zurück in seine Kabine?
    Er gab sich einen Ruck und wollte gehen, als er merkte, dass sich die Tür ein kleines Stück zur Seite schieben ließ.
    Sunday stutzte. Er sah einen Spalt im Eingang und griff hinein. Die Tür ließ sich ganz einfach in die Wand schieben, sie war überhaupt nicht verriegelt.
    Zögernd trat der Kommunikationsoffizier ein. „Shawnette?", rief er. Er erhielt keine Antwort.
    Die Kabine war aufgeräumt. Sie wirkte steril, wie versiegelt...
    Ihr Gespräch fiel ihm. ein, als sie sagte, sie sei - wie war das noch? - eine „Beobachterin". Ja, und dass sie so seltsam geredet hatte, wie bei einem Abschied.
    Er ging weiter in die Kabine hinein, wurde tapferer, nein: langsam zornig, wirklich sauer. Welches Spiel trieb sie da mit ihm?
    Wo versteckte sie sich? Was versteckte sie?
    Plötzlich war er wie in einem Rausch, ging hin zu ihren Schränken, riss Schubladen auf und durchsuchte sie. Er durchwühlte die gesamte Koje, sah hinter dem Kom-Würfel nach, betrat sogar ihre Nasszelle... ... und fand hinter dem Vorhang eine zerknüllte Schreibfolie.
    Sunday Arlsson stutzte. Er streckte die Hand nach der Folie aus, zog sie wieder zurück, zögerte und hob sie endlich auf.
    Dann faltete er sie auseinander und studierte die Zeilen, die Zeichen, die seltsamen schematischen Zeichnungen...
    Leutnant Sunday Arlsson, ohnehin schon ein blasser Typ, war totenbleich im Gesicht, als er schreiend aus Shawnette Corks' Kabine stürzte.
    Sicherheitszentrale LORETTA-02, Sonnenorbit Es war 16.03 Uhr, als Major Manzoni wieder vor seinem Vorgesetzten stand. Als Shire in sein Gesicht sah, wusste er, dass sie ein Problem hatten. „Was ist es, Vincenzo? Raus damit, ohne Umschweife."
    „Wir sind der Spur der Fehlschaltung in alle Richtungen gefolgt", berichtete der Offizier steif. „Wir haben es immer wieder überprüft, aber ..."
    „Was, Major?", unterbrach Shire ihn scharf.
    Manzoni warf ihm einen irritierten Blick zu. „Wir sind jetzt sicher, dass jemand versucht hat, eine Notabschaltung aller Systeme inklusive der Projektor-Anlagen für den Kristallschirm zum morgigen 25.
    Oktober zu programmieren, exakt zwölf Uhr mittags."
    „Was?" Shire starrte ihn an. Dann kniff er die Augen zusammen. „Versucht hat?"
    Manzoni nickte. „Die Notabschaltung, wegen eines simulierten Salkrit-Unfalls, wäre definitiv erfolgt, wenn wir der Sache nicht rechtzeitig auf die Spur gekommen wären. Und das konnten wir nur, weil dem unbekannten Verursacher eine falsche Schaltung unterlaufen ist."
    „Das heißt, sonst wäre ... würde ...?" Der Oberstleutnant stand auf. Er stieß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher