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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra
Autoren: Unbekannt
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sich an sie und einige andere Besatzungsmitglieder auch.
    Es gab allerdings keine Shawnette Corks mehr auf LORETTA-02, und der Name war in keinem Personal-Speicher vorhanden.
    Ilija Jurics Tagebuch Sie haben gelacht, als sie hörten, dass ich ein Tagebuch führe. Doch ohne es hätten sie nie den Hinweis auf das - angebliche! - Atemgerät bekommen, das wie eine Eule „Huuhuu" machte. Natürlich wären sie irgendwann auf die ganzen Zusammenhänge gestoßen, aber eben später. Heute war ich der Held! T. hat mir natürlich geholfen. Ohne sie wäre ich nie zu Shire gegangen. Ich glaube, sie ist jetzt sogar stolz auf mich.
    Und der Oberstleutnant ebenfalls, auch wenn er sagt, ich solle an mir arbeiten und meine Schüchternheit ablegen. - He, wer ist hier denn schüchtern?
    Von den anderen Tendern hat es keine neuen Meldungen gegeben. Die Krise scheint überstanden. Ich fürchte, nach der ganzen Aufregung wird's jetzt wieder langweilig. - Schrieb ich gerade: langweilig? Morgen T, übermorgen T, wie kann es da langweilig werden?!
    Nur dieser arme Teufel, Arlsson, tut mir Leid. Ich möchte lieber nicht wissen, was er erlebt hat, was ihn dermaßen mitgenommen hat. Die Beeinflussung durch die Eule allein kann's doch nicht gewesen sein.
    Vielleicht besuche ich ihn einmal, wenn er wieder bei Sinnen ist. Mit T, versteht sich.
     
    EPILOG (1)
     
    Der Kalbaron stand auf der Lichtung in dem verwilderten Park, wo er sich sonst mit seiner Familie getroffen hatte. Jetzt war der Baum leer. Die drei „Eulen" würden nie mehr in seinen Ästen hocken.
    Der Kalbaron hatte das letzte Signal und den Todesimpuls empfangen.
    Die Daerba seiner Familie waren tot. Auf sie konnte er nicht mehr zählen. Damit gab es für ihn keine Möglichkeit mehr, den TERRANOVA-Schirm des Solsystems zu sabotieren. Er war nun allein und musste überlegen, wie er den Terranern auf andere Weise beikam.
    Er brauchte auf jeden Fall eine neue Familie. In den kommenden Wochen, wusste er, würde sich sein Metabolismus automatisch auf „weiblich" umstellen, und die Samen, die er von seiner letzten Paarung noch in sich trug, würden die Eizellen befruchten. In einem halben Jahr etwa würde er drei neue Daerba zur Welt bringen. Aber bis dahin?
    Der Kalbaron benötigte ein neues Ziel. Er konnte nicht allein mehrere LORETTA-Tender zugleich außer Gefecht setzen. Nun kamen für ihn nur noch singuläre Ziele in Frage.
    Er hatte eine Ahnung, was dieses neue Ziel sein konnte. Es würde sich auf jeden Fall lohnen, noch einmal zurück zu Harmony Woharm zu gehen und bei ihr die neuesten Nachrichten zu verfolgen.
    Danach würde er sie verlassen, einen neuen Wirt suchen, eine neue Gestalt annehmen. Er hatte noch nicht verloren.
    Für ihn, ihn allein, begann der Kampf gegen die Feinde jetzt erst.
     
    EPILOG (2)
     
    Mondra Diamond stand zwischen den Mangrovenbäumen und blickte etwas wehmütig auf die Bucht. Vor dem Hintergrund der in roten Schimmer getauchten, sanft heranrauschenden Wellen sah sie Fawn Suzuke und Marc London als eine Silhouette am Strand, wie miteinander verschmolzen, die Köpfe aneinander gelegt. Eine schweigende, wenn auch trügerische Idylle.
    Eigentlich hatte sie vorgehabt, mit Marc zu sprechen, doch nun fragte sie sich, ob sie das überhaupt durfte. Sein Glück, falls er glücklich war, war nur von so kurzer Dauer - sollte sie es ihm nehmen? Würde sie nicht das Gegenteil von dem erreichen, was sie wollte, und diese kostbaren Momente zerstören, die er so bei ihr sein konnte?
    Einige kostbare Stunden um den Preis, dass seine Seele, sein Herz danach an der brutalen Wirklichkeit zerbrach? Fawn wurde immer stabiler, verhielt sich nun vollständig wie ein „richtiger" Mensch.
    Das machte für Marc alles nur noch schlimmer.
    Mondra überließ die beiden jungen Menschen ihren Träumen und dem Zauber des Augenblicks. Sie sah zum Himmel auf und dachte an das, was hinter dem Glimmen des Schirmfelds lauerte. Fast war es ihr, als könne sie spüren, wie monströse Gehirne den nächsten, vielleicht entscheidenden Schlag gegen die Menschen planten.
    Dann kehrte sie in die HOPE zurück und fand vor ihrer Kabine eine der wilden Blumen der Insel auf dem Boden liegend.
    Sie hob sie auf und roch daran.
    Es scheint, Fawn, dachte sie amüsiert, nicht nur du hast hier einen Verehrer...
     
    ENDE
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