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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit
Autoren: Unbekannt
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Noch
     
    18.
     
    Warum griffen die anderen Strukturdolben nicht an? Ich hatte gehofft, dass meine ... Truppen sofort mindestens ein Drittel der gegnerischen Einheiten attackierten und ausschalteten.
    Aber nein! Außer jener vordersten Fabrik, die im Nichts vergangen war, rasten wohl alle anderen ungebremst auf uns zu.
    Ich konnte ihre Widerwärtigkeit erahnen, konnte mir lebhaft vorstellen, wie sich die Vierarmigen darauf vorbereiteten, das riesige Strukturgewitter, hinter dem wir uns verschanzten, mit künstlich erzeugten Gravitationsfeldern zu zerquetschen.
    Unser Erstschlag würde wirkungslos bleiben, wenn wir den Schock, den die Charnaz Bakr durch die Vernichtung ihres vordersten Schiffes zweifellos erlitten hatten, nicht erbarmungslos ausnutzten.
    Was war bloß los? Ich musste die Piloten der anderen Dolben stärker fühlen, sie so rasch wie möglich zum Handeln zwingen. Mein Pilotensinn griff nach den Kameraden, zwang sie, ihre verwirrten Gedanken zu beruhigen.
    Der sinnliche Kontakt war schlecht. Die gefahrfreien Augen unserer Schiffe berührten sich lediglich rudimentär; wir mussten näher aneinander rücken.
    Ich spürte, wie in zwei, nein, drei Teilenklaven unseres gestöberfreien Raumes etwas passierte. Zorn, Wut, Hass waren dort zu spüren. Gedankenschnell bewegten sich die Emotionen von uns weg, einem unbekannten Ziel entgegen. Endlich, endlich reagierten meine Kameraden!
    Macht schon, dachte ich mir, schnappt sie euch!
    Sheerdurn sorgte währenddessen dafür, dass zwei meiner Piloten die DORYNA weiter in den Freiraum zwischen den 18 anderen Dolben lenkten. Ich fühlte, wie der psychische Kontakt enger und besser wurde - und ich fühlte die Verwirrung, die herrschte. Kaum einer der Piloten war trotz meiner Instruktionen und der Schulung durch Atlan in der Lage, seine Ängste erfolgreich zu bekämpfen.
    Emotionen schlugen durch; die Explosive Kraft, so wusste ich, erzeugte während der Nutzung Emotionen, die das Innerste erschütterten. Wir, die sonst so friedlichen Charonii, wurden mit unseren tiefsten und schlimmsten Beweggründen konfrontiert. Wir spürten mit einem Mal, wie viel Negatives eigentlich in uns steckte. Dass wir trotz unser weit fortgeschrittenen zivilisatorischen Leistungen nichts anderes als ... Tiere waren. „Nicht nachdenken!", brüllte ich über Normalfunk und hoffte, dass mich die anderen Besatzungen hörten.
    Eine zweite Fabrik war getroffen, ich konnte es spüren! Ausgerechnet Leilila war es gewesen, wie ich an ihrem mentalen Aufschrei erkennen konnte. Zwar hatte sie keinen ... Volltreffer gelandet; ein mehr oder minder ungezieltes Gewitter tobte über das feindliche Schiff hinweg, verletzte es.
    Als hätte es dieser - zweiten - Initialzündung bedurft, brachen gleich darauf alle Dämme. Explosive Kraft entstand überall, löste sich aus unserem großen Verbund, raste gedankenschnell auf die Einheiten der Charnaz Bakr zu. Manche der Epha-Piloten fanden instinktiv zusammen und schleuderten mit all ihrer Kraft hyperdimensionale Hass-Verquirlungen in Richtung des Gegners.
    Der Kampf um unsere Heimat - und um das Salkrit - hatte endgültig begonnen.
     
    *
     
    Das Schlachtenglück blieb uns nicht lange treu. Da und dort brachten wir die riesigen Schiffseinheiten zum Stillstand oder beschädigten sie schwer. Richtige Volltreffer gelangen uns aber kaum mehr.
    Die Charnaz Bakr reagierten nun. Sie schleusten Unmengen ihrer Prospektoren-Kreuzer aus. Kanonenfutter, das unsere Aufmerksamkeit band und den dahinter liegenden Mutterschiffen den Aufbau zusätzlicher gewaltiger Gravitationsfronten in aller Ruhe erlaubte.
    Ich bat Atlan um Ruhe. Ständig gab er kritische Bemerkungen von sich und störte meine Konzentration.
    Er gehorchte augenblicklich. Ich hatte sogar Verständnis für seine spürbare Nervosität. Er wollte eingreifen, wollte helfen.
    Ich hoffte, dass ich seine Dienste nicht in Anspruch nehmen musste.
    Das erste Mal in meinem Leben war ich für die niedrigen Beschleunigungswerte dankbar, die im Charon-Haufen erreicht werden konnten. Unsere Gedanken - und mit ihnen die durch die Explosive Kraft gesteuerten Gewalten - reisten weitaus rascher als die Schiffe der Charnaz Bakr.
    Auf breiter Front ließen wir es gewittern und vernichteten die feindlichen Raumer.
    Andererseits lief uns die Zeit davon. Die TRAICAH-Fabriken kamen spürbar näher, brachten wohl ihre Gravitationsfelder in Position. „Ausschwärmen!", befahl ich schließlich, bevor unsere Lage zu prekär wurde.
    Eine
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