Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2303 - Der Duale KapitÀn

Titel: 2303 - Der Duale KapitÀn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht.
     
    *
     
    Hinter der zweiten Biegung erwartete sie die erste böse Überraschung. Ein Schott versperrte den Korridor. Die Temperatur stieg weiter, aber das hinderte ihr Fortkommen nicht. Die Temperatur in den Hallen schien reguliert zu werden, nur in den Korridoren wurde es unsäglich heiß.
    Irgendetwas schien hier nicht zu stimmen. Oder die Hitze war normal und zeugte von der baldigen Fertigstellung des Kolonnen-Forts.
    Die beiden Siganesen kehrten um und suchten sich einen neuen Weg.
    Diesmal mussten sie nach oben ausweichen, mehrere Querkorridore zurücklegen und dann drei Etagen nach unten sinken. Aber noch gab es keinen freien Ausgang. Weitere Schotten versperrten ihnen den Rückweg. Ein paarmal bewegten sie sich sogar im Kreis, bis sie endlich einen Korridor nahmen, der weiterführte.
    Zwei Stunden brauchten sie, bis Dani Queenz endlich das goldene Leuchten voraus entdeckte. Sie beschleunigten ihre Schritte, rannten die letzten Meter und hielten erst kurz vor der Mündung an.
    Luke spähte hinaus. Der Koffter hing zwei Etagen über ihnen. Langsam schwebten sie hinauf, immer darauf bedacht, nicht mit der goldenen Wandung in Berührung zu kommen. Ungesehen verschwanden sie im Innern des Traktors.
    Die beiden Siganesen musterten die Kontrolltafel. Alles schien so, wie sie es zurückgelassen hatten. Dennoch trauten sie dem Frieden nicht.
    Am Ende der Röhre gähnte das schwarze Weltall. Dort irgendwo zogen in etlichen Millionen Kilometern Entfernung terranische Schiffe ihre Bahn.
    Demetrius wünschte sich einen Traktorstrahl von dieser Reichweite, der sie in Sicherheit gebracht hätte. Ein solcher Vorgang hätte aber gleichzeitig die Insassen des Kolonnen-Forts gewarnt.
    Entschlossen berührte er mit dem Handschuh den Aktivierungsknopf. Der Koffter erwachte aus seinem künstlichen Schlaf. Demetrius fasste Danis Hand und hielt sie fest. Das Fahrzeug bewegte sich. Es stieg nach oben, dem Ende der Röhre entgegen. Draußen schlug es die Richtung ans andere Ende des Kolonnen-Forts ein.
    Bisher stimmte alles. Der Koffter spulte das von Zon Facter eingegebene Programm ab. Dennoch war irgendetwas nicht in Ordnung. Dani Queenz spürte es, und sie schüttete Demetrius ihr Herz aus.
    „Erinnere dich", sagte sie. „Schon einmal haben uns die Bewohner der Station entdeckt und uns verfolgt."
    „Sieh dich um, wo erkennst du einen Verfolger?"
    „Schräg hinter uns, ein Stück unterhalb. Der Koffter folgt uns, seit wir aus der Röhre gestiegen sind."
    „Ein Zufall." Er sah es an ihrem Gesicht, dass sie nicht seiner Meinung war.
    „Die Insassen haben offenbar bemerkt, dass hier ein leerer Gleiter fliegt. Das hat sie neugierig gemacht."
    Um das zu verhindern, hätten sie eine Mikro-Bestie hinter das Steuer projizieren müssen. Die Emissionen des Projektors wären in einem technischen System wie diesem Raumfort aber noch mehr aufgefallen als ein leerer Koffter.
    Nach einer Weile fing der potentielle Verfolger an, das Fahrzeug zu umkreisen. Sie sahen Ganschkaren, die in das Innere blickten. Demetrius entdeckte einen Stab in der Hand des einen Vogelwesens.
    „Unter die Sitzbänke, schnell!"
    Sie verschwanden in der Deckung und schalteten die Deflektoren ab. Luke ließ die Positronik einen Testlauf absolvieren. Er erbrachte, dass der Energieverbrauch des Deflektors zwanzig Prozent höher lag als normal. Ein Defekt also.
    Doch wieder ein Defekt. Verdammte terranische Wartungstechniker!, dachte er. Wenn sie Pech hatten, nahm die Fehlfunktion beim nächsten Mal noch zu.
    Danis Projektor war in Ordnung.
    „Wenn du dich dünn machst, passen wir vielleicht unter ein Feld", hauchte Dani Queenz ihm zu.
    „Geh bitte nachsehen, wo wir sind!"
    Sie schaltete ihr Gerät wieder ein und huschte zwischen den Sitzreihen nach vorn.
    „Der Hangar kommt schon in Sichtweite. Verflixt, jetzt haben wir drei Gleiter am Hals!"
    „Wir dürfen nichts unternehmen, was die Aufmerksamkeit der Verfolger auf die Dunkelkapsel lenkt."
    Dani ging nach hinten. Aus der Deckung unter den Sitzen schlüpfte Demetrius unter ihr Deflektorfeld. Der enge Körperkontakt rief ihm in Erinnerung, was seine Assistentin ihm inzwischen auch persönlich bedeutete. Wenn sie diesen Einsatz überlebten, wollten sie ihre Beziehung unter allen Umständen intensivieren.
    Der Koffter glitt durch das Prallfeld in den Hangar und landete auf der linken Seite. Dani öffnete die Tür, sie huschten im Gleichschritt hinaus. Die drei Verfolger zögerten noch. Es verschaffte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher