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2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan
Autoren: Unbekannt
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„auf was haben wir uns da bloß eingelassen?"
    Zwei Tontas später: Mal Detairs Blick schweifte über den Kratersee, der im hellen Sonnenlicht funkelte. Düster ragte der Nocturnenstock in der Mitte des Sees auf. Zur Linken, weitaus näher, erhoben sich die Bastion von Parrakh und die Bastion-Dependance. Die Vulkankegel bildeten dazu eine unruhige Kulisse. Kantiran da Vivo-Rhodan kniete im Gras. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf weit nach vorne gebeugt. Obwohl er sich inzwischen gewaschen hatte, waren die Spuren des überstandenen Kampfes deutlich zu sehen. Die Narben auf seiner Haut würden ihn eine Zeit lang begleiten. An die Narben auf seiner Seele dachte er wohl nicht. Sein Blick ruhte starr auf Ascaris Leichnam. Ihren Körper hatte er 'nach Osten ausgerichtet. Mal Detair saß zwanzig Meter entfernt auf einem Stein. Aufmerksam blickte er in die Runde, doch alles blieb ruhig. Kein Gleiter zog seine Bahn über den See, kein Raumschiff stieß aus der Höhe herab, um das Feuer zu eröffnen. Auf gewisse Weise erschien es ihm sogar, als halte jemand alle Störungen von ihnen fern. Aber das redete er sich wohl nur ein. Im Nachhinein fragte Mal sich, wie oft Satrugar oder Gon-O die Fäden gezogen hatten.
    Wohl eher nur Satrugar als die Gottheit. Er hätte ertrinken können, als der Wassereinbruch ihn überrascht hatte. Selbst der Druckluftvorrat seines Raumanzugs, der ihm in letzter Sekunde in den Sinn gekommen war, hätte wegen des fehlenden Helms nicht ewig vorgehalten. Aber schließlich, als die Strömung nahezu abgeebbt war, hatte er sich unter Wasser auf die Suche nach der Bruchstelle im Fels machen können.
    Er war unmittelbar neben Kantiran aufgetaucht. Zufall? Sicher nicht. Dann der Schock, als er mit Hilfe seines Flugaggregats Kantiran zu den Kybb-SPORNEN bringen wollte. Beide Raumjäger existierten nicht mehr. Offensichtlich hatte ein Angriff aus der Luft stattgefunden, denn nur vereinzelt schwammen verkohlte Wrackteile auf dem See.
    Zurück zu den Terranern konnten sie also nicht.
    Nicht einmal der Versuch, sich über Funk bemerkbar zu machen, war möglich. Kantirans Raumanzug lag irgendwo im Nocturnenstock, ebenso Mals Helm.
    Was blieb ihnen anderes übrig, als in der Nähe des Kratersees darauf zu hoffen, dass sie lange genug überleben konnten?
    Vorerst hielt Kantiran für seine Mutter Totenwache. Und morgen würde er sie am Ufer begraben.
    Kantiran war kein Priester. Dennoch hatte er sich entschieden, ihre Seele auf ihrer letzten Reise ins Totenreich zu bewachen. Weil Ascari es so gewollt hatte.
    Die Totenwache - für Arkoniden war sie ein Zeichen von Vergebung.
     
    ENDE
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