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2281 - Sturm auf Tan-Jamondi

Titel: 2281 - Sturm auf Tan-Jamondi
Autoren: Unbekannt
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Oberkörper mit dem Gesicht. Unterkörper und Beine folgten. „Lyressea!"
    In Sichtweite tauchte die nächste Kompanie Kybb-Traken auf. Sie sicherte den Korridor, wartete offenbar auf die Shoziden. Den Gleiter ließ sie unbehelligt. Den Vorfall weiter vorn hatte sie nicht mitbekommen.
    Ich rang mit mir. Sie einfach über den Haufen zu fahren widerstrebte mir. Wenn ich aber nichts unternahm, hatten die Shoziden keine Chance, das Basislager zu erreichen.
    Entschlossen setzte ich den Fingernagel des rechten Zeigefingers auf und zog ihn nach links. Der Gleiter reagierte ausgesprochen feinfühlig auf die Berührung. Starr sahen die Kybb-Traken dem Zusammenprall entgegen. Keiner von ihnen war zu einer Reaktion fähig. Vom eigenen Fahrzeug umgefahren zu werden, damit rechnete keiner.
    Ich wendete erneut, raste in den Korridor zurück.
    Die Shoziden rannten, so schnell ihre Beine sie trugen. Im Windschatten des Fahrzeugs waren sie erst einmal sicher. Ich sah, dass sie mehrere Kameraden trugen, die nicht mehr laufen konnten. „Lyressea?" Der Mittelgang war leer. Bei Arkon! Was ist geschehen?
    Ich passierte die Stelle, wo die Kybb-Traken ihre Transportlafetten abgestellt hatten. Inzwischen waren sie entfernt worden. Rechts in der Halle entdeckte ich ein Kommando aus sechs Kybb, die sich ganz hinten an der Wandverkleidung zu scharfen machten.
    Sie entdecken gerade die beiden Toten!
    Lange hätte Lyressea ihre Rolle nicht mehr spielen können. Ich bildete mir ein, ein leises Stöhnen hören. „Schildwache?"
    Es war wohl doch nur Einbildung gewesen.
    Der breite Transportkorridor führte in die Verladesektion und zum Hangar. Hier kannte ich mich aus.
    Den übernächsten Korridor ging es rechts in Richtung des Basislagers. Ein Stück dahinter wendete ich den Gleiter und brachte ihn zum Stillstand.
    Ich ging in die Hocke, tastete den Boden nach dem Körper der Schildwache ab. Sie war verschwunden. Auch das noch. Ohne Lyressea würde ich den SPURHOF nicht verlassen. Sie durfte den Kybb nicht in die Hände fallen. Langsam robbte ich den Mittelgang nach hinten. Ich fand sie schließlich zusammengekauert zwischen den hintersten Sitzen. „Schnell!"
    Sie reagierte nicht. Ich richtete mich auf, zog sie hervor und warf sie mir über die Schulter. Jetzt musste ich nur noch den Türöffner finden.
    Die Automatik war nicht für den Kampfeinsatz programmiert. Der Ausgang stand bereits offen. Ich kletterte hinaus. Von weitem hörte ich das Trampeln von Stiefeln, das sich näherte. Schüsse peitschten, die nächste Kampfeinheit der Traken war den Shoziden auf den Fersen.
    Jetzt sah ich die ersten, gab ihnen Handzeichen. Sie bogen in den Korridor weiter vorn ein. Als die letzten um die Ecke verschwanden, stand ich schon wieder im Gleiter, kratzte mit dem Fingernagel auf dem Touchpad nach vorn. Mit einem waghalsigen Sprung aus dem Fahrzeug brachte ich mich in Sicherheit.
    Der Gleiter raste den Verfolgern entgegen.
    Die Wächter empfingen mich unter der offenen Tür. Einer nahm mir den leblosen Körper ab. „Alles fertig machen zum Transport!", rief ich den Schota-Magathe zu. „Die Kybb sind den Shoziden dicht auf den Fersen. Verbarrikadiert den zweiten Eingang mit einem Stapel Körben!"
    Die Orakel benötigten dazu nicht einmal zehn Sekunden. Einer der hohen Stapeltürme verschwand von seinem Platz und tauchte gleichzeitig dicht an der Tür wieder auf. Daran konnten sich die Kybb eine Weile ihre spitzen Zähne ausbeißen.
    Ich hatte endlich Zeit, mich um Lyressea zu kümmern. Sanft ließ ich sie zu Boden gleiten. Ihr Puls ging schwach, aber sie lebte. Ein langlebiges, relativ unsterbliches Kunstwesen wie die Schildwache starb nicht so schnell, aber auch ihr setzte die Natur Grenzen. Die Zweite Gestalt bot der Schildwache einen hohen Nutzen, aber sie stellte auch eine Gefahr für sie dar. Die ersten Shoziden trafen ein. Sie brachten vier Tote und drei Verwundete. Als Letzter kam Rorkhete. Er blutete aus mehreren Wunden, schenkte dem aber keine Beachtung. „Die Orakel warten ganz hinten auf euch", sagte ich. „Beeilt euch. Hier!" Ich suchte in den Taschen Lyresseas und fand den Kristall. Ich drückte ihn Rorkhete in die Hand. „Bring ihn sicher zum Dom!"
    „Und du?"
    „Ich decke euren Rückzug. Lyressea ist in diesem Zustand nicht transportfähig!"
    Die Shoziden bildeten wieder zwei Gruppen. Während sie die Toten und Verletzten in den Kreis zwischen den Orakeln trugen, schlugen die ersten Schüsse in die Tür ein. '„Keg!" Dellogun
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