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228 - Crows Schatten

228 - Crows Schatten

Titel: 228 - Crows Schatten
Autoren: Jo Zybell
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laufen sehen!«
    »Die Treppe kann er nicht benutzt haben!«, rief Sigur Bosh vom Eingang aus. »Sonst wäre er uns vor die Waffen gelaufen!«
    »Wir haben einen Verräter in unseren Reihen«, sagte der General. Auf halber Höhe der Treppe mühte sich Garrett mit den anderen, den Verletzten hinauf zu tragen. »Anders kann ich mir das nicht erklären!«
    Mr. Black sagte gar nichts mehr. Seinen Driller im Anschlag, stand er auf einer der unteren Stufen und lauerte in das inzwischen hell erleuchtete Foyer. Seine Miene war kantig und hart, seine Haut leichenblass.
    »Gehen Sie nach oben, Mr. Black!«, rief ihm der Sergeant zu. Er stand bereits im Rundgang. »Wir durchkämmen das Untergeschoss und erledigen ihn!«
    Mr. Black zögerte. »Gehen Sie hoch, Miss Hardy«, sagte er schließlich. »Sie müssen sich schonen, verdammt noch mal.«
    »Und Sie, Sir?«
    »Ich knöpfe mir den Kerl persönlich vor.« Er stieg die letzten drei Stufen hinunter.
    »Tun Sie, was der Sergeant sagt!«, rief Diego Garrett von oben. »Die Sicherheit des Kommandanten ist die Voraussetzung für den Sieg in dieser Schlacht! Kommen Sie, Mr. Black! Hacker und ich werden die Treppe sichern!«
    Black hörte nicht. Er trat ins Foyer. »Wir kriegen Besuch!«, rief Sigur Bosh vom Eingang aus. Er trat zur Seite. Zwei Wachen eskortierten einen Mann in Schwarz. Der wankte ins Foyer, stolperte und ging in die Knie.
    Rev’rend Rage. Mr. Black traute seinen Augen nicht.
    »Ich bin unbewaffnet«, keuchte der Rev’rend. Er war völlig außer Atem. »Helfen Sie mir!« Er stemmte sich auf die Knie und hob wie flehend beide Arme. »Im Namen des Allmächtigen, helfen Sie mir…!«
    Die Wachen, die den obersten Theokraten ins Capitol eskortiert hatten, bestätigten durch ein Nicken, dass der Mann unbewaffnet war. Das war ungewöhnlich für Rev’rend Rage. Auch sonst erkannte Mr. Black den Führer der Gegner nicht wieder: Seine Augen waren weit aufgerissen, er zitterte am ganzen Körper, war aschfahl und konnte kaum sprechen, weil sein Unterkiefer so sehr bebte.
    »Was ist los mit Ihnen, Luder?« Black ging zu ihm.
    »Dämonen…«, keuchte der Rev’rend. »Schreckliche Dämonen… sie haben alle getötet… Ich bitte um Asyl. Gewähren Sie mir einen Unterschlupf, beschützen Sie mich…«
    Das war nicht der Erzbischof, den Black kannte – Rev’rend Rage war ein Schatten seiner selbst. Mr. Black belauerte ihn misstrauisch.
    »Wir lösen den Vertrag auf. Ich überlasse Ihnen unser Hauptquartier, wir geben auf…«, stammelte Rage. »Ja, wir kapitulieren… nur, helfen Sie mir…«
    »Das ist doch ein verdammter, mieser Trick, Luder!«
    »Nein, nein…« Rage hob abwehrend die Hände. Rotz und Wasser strömten über sein Gesicht. »Sie schießen mit Feuerstrahlen, sie können ihre Finger in Tentakeln und scharfe Messer verwandeln… bitte, gewähren Sie mir Asyl…«
    Black stieß ihm seinen Driller so heftig gegen die Brust, dass Luder halb nach hinten kippte. »Eben noch feuert Ihr Stahlhelmträger auf einen unserer Männer, und jetzt wollen Sie mir weismachen, Sie brauchten Hilfe?«
    »Rev’rend Sweat?« Rage schien ehrlich verwirrt. »Der ist doch gar nicht in der Stadt! Er ist schon vor Sonnenaufgang mit Rev’rend Ripper auf Dämonenjagd gefahren und bisher nicht zurückgekehrt! Wir wollten gerade aufbrechen, um die beiden zu suchen, da fielen die Dämonen über uns her…«
    »Was sagen Sie da?« Mr. Black ließ den Driller sinken. Er blickte zu Sigur Bosh neben dem Eingang. Dessen Augen waren schmale Schlitze, und er blickte sich im Foyer um. Am Durchgang zu einem Empfangssaal standen zwei WCA-Soldaten.
    »Vorsicht!«, brüllte Black. »Passen Sie auf, Roots! Das ist nicht Sweat, der sich hier eingeschlichen hat!« Seine Stimme hallte aus dem Foyer zurück.
    Kampflärm ertönte aus dem Obergeschoss. Black hörte Trashcan fluchen und den General einen Befehl brüllen. Dann kreischte Honeybutt Hardy. Ihr Schrei fuhr Black durch Mark und Bein. Sigur Bosh spurtete an ihm vorbei und die Stufen hinauf. Black wollte ihm folgen, doch da explodierte ein Schuss draußen auf der Vortreppe.
    Mr. Black fuhr herum – einer der beiden Kämpfer, die den Rev’rend eskortiert hatten, riss die Arme hoch und brach tödlich getroffen zusammen. Der zweite legte seine Waffe an, drückte aber nicht ab, sondern zauderte aus irgendeinem Grund. Der Rev’rend war aufgesprungen und rannte schreiend durchs Foyer, auf die Tür des Empfangssaals zu.
    Ein zweiter Schuss
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