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228 - Crows Schatten

228 - Crows Schatten

Titel: 228 - Crows Schatten
Autoren: Jo Zybell
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»Dass ich nicht lache!« Die Umrisse eines Tores rückten ins Blickfeld. »Na endlich!« Crow sprang auf. »Er hat es so gut wie geschafft!« Der General klatschte erleichtert in die Hände.
    Auf einmal verlangsamte sich Warlynne Betas Schritt, das Bild wurde wieder schlechter. »Was ist das?« Von Kotter schnellte aus seinem Sessel hoch. »Die Verbindung ist plötzlich ungewöhnlich schwach!« Das Bild zerschneite.
    »Vernichten – sofort vernichten!«, brüllte Crow. »Selbstzerstörungsmodus aktivieren!« Von Kotter schlug auf ein rot leuchtendes Tastfeld. Im nächsten Moment erlosch der Monitor vollständig.
    »Hat Warlynne Beta sich noch zerstören können?« Crow richtete seinen stechenden Blick auf von Kotter.
    »Ich weiß es nicht.« Der Oberst zuckte mit den Schultern. »Wir können nur warten und hoffen.«
    Crow ließ sich in seinen Sessel sinken und blickte noch einmal zu dem Monitor hinüber, der hinter Bildrauschen die Silhouette der dunklen Gestalt zeigte, die zwei seiner Warlynne-Modelle zerstört hatte. Mindestens.
    Und plötzlich wusste er es.
    Aber… das war unmöglich.
    »Du bist tot!«, ächzte Crow. »Ich habe dich eigenhändig erledigt!«
    Von Kotter trat zu ihm. »Wie meinen Sie, General?« Er wies auf den Monitor. »Wissen Sie, wer das ist?«
    Arthur Crow kam wie aus einer Trance zu sich. Er schüttelte den Kopf. »Nur ein Schatten«, sagte er düster. »Ein Schatten aus der Vergangenheit…«
    ***
    Keine Sekunde lang hatte Mr. Black das ungeheuerliche Monstrum mit dem Bocksschädel für ein Tier auf zwei Beinen oder gar für einen Dämon gehalten. Natürlich nicht! Doch dass diese Kreatur auch kein Mensch war, begriff er erst ziemlich spät.
    Eigentlich erst, als sie ihn fallen ließ, danach immer langsamer auf das Nordtor zulief, sich schließlich ein paar Mal um ihre Längsachse drehte und dann endgültig stehen blieb.
    Mr. Black schnappte nach Luft, denn das Wesen hatte ihm mit eisernem Griff den Brustkorb zusammen gedrückt. Er stemmte sich auf die Knie und rieb seine schmerzenden Knochen. Er hustete und spuckte aus. Misstrauisch spähte er dann durch die Dunkelheit zu dem monströsen Wesen. Es stand starr wie eine Gipsstatue. Ein Roboter, was sonst?
    Vorsichtig näherte er sich dem Monstrum. Der Lederponcho Rev’rend Sweats war zerrissen und voller Blut. Black schritt ein paar Mal um das grausige Ding herum. Sein Federkleid war von Kugeln durchlöchert. Der Bockskopf war nur eine Maske. Darunter glaubte Black ein menschliches Gesicht zu sehen. Noch war es dunkelhäutig, doch nach und nach färbte es sich hell.
    Er wagte es und stieß das Monstrum gegen die Brust. Es kippte nach hinten weg und schlug rücklings auf der Straße auf. »Nenne mich Art«, tönte eine Stimme hinter dem Bockschädel. »Ich schaue mich ein bisschen um…« Black ging in die Hocke und lauschte überrascht. »Nenne mich Art. Ich schaue mich ein bisschen um. Nenne mich Art…«
    Der Boden bebte, Schritte näherten sich. Black sprang auf, als sich eine riesige, schwarze Gestalt aus der Dunkelheit näherte. Sie winkte von weitem. »Ich komme!«, dröhnte eine künstliche Stimme durch die Nacht. »Ich komme, Mr. Black!«
    »Takeo«, flüsterte Black. »Miki Takeo! Ich glaube es nicht…«
    Er war es wirklich, und der Boden erzitterte unter den mächtigen Schritten des fünf Zentner schweren Androiden. »Wie gut, Sie wieder zu sehen, Mr. Black.« Takeo warf sich neben dem Bockskopf auf die Knie. »Lassen Sie uns die ausführliche Begrüßung erst einmal verschieben.« Er riss der Kreatur die Schädelmaske herunter. Der Kopf eines kahlköpfigen Mannes kam zum Vorschein; sein Gesicht war jetzt fast weiß. »Wenn sich das System nur nicht selbst zerstört!« Takeo beugte sich über das Gesicht und verharrte, als würde er lauschen.
    Das Gesicht bewegte den Mund und sagte schleppend und mit sehr tiefer und brummender Stimme: »Nenne mich Art. Ich schaue mich ein bisschen um. Nenne mich Art…« Das kalte Leuchten in den Augen wurde schwächer, die Stimme leiser und immer langsamer und tiefer.
    »Wie kommen Sie nach Waashton, Takeo?«, wollte Black wissen.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich werde Sie Ihnen erzählen, doch zuerst kümmern wir uns um ihn hier.«
    »Er ist plötzlich zusammengebrochen«, sagte Black.
    »Ich habe dem kleinen Modell im Capitol noch die Frequenz entreißen können, auf der sie gesteuert werden«, entgegnete Takeo, »und sie mit einem Störsignal überlagert. Gerade noch rechtzeitig,
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