Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gemacht. Carreras musste Imberlock ja einen Grund geben, damit er Romero fallen lässt und sich mit ihm verbündet. Dass er das bessere Netzwerk in der Stadt besitzt, genügte ihm nicht. Er musste noch mehr Macht demonstrieren.
    Deshalb hat er mich die Protestbewegung aufbauen lassen, die er jederzeit auffliegen lassen, konnte."
    „Durch das gefälschte Gutachten?"
    „Das war sein Ass im Ärmel. Dadurch hatte er eine zusätzliche Möglichkeit, unauffällig Druck auf Imberlock auszuüben - bis er sich mit ihm zusammentat."
    Datone fasste sich an den Kopf. „Er hat Romero die ganze Zeit benutzt, wie er mich benutzt hat. Aber ich hätte nichts dagegen gehabt, dass er ihn abserviert. Warum hat er Romero nicht endgültig fertig gemacht? Diese Ratte! Diesen Kindsmörder!"
    T'ai-Ghün beugte sich weiter vor und legte ihm eine seiner dürren Hände mit den sechs Fingern auf den Arm. „Da wäre noch etwas, mein terranischer Freund", murmelte er.
    Datone blickte zu ihm hoch. „Du unterhältst doch einen Ehevertrag, nicht wahr?"
    „Nicht mehr. Das ist lange vorbei."
    „Aber die Medien haben ihn ausgegraben. Gleich nach deiner Verhaftung haben sie begonnen, in deiner Vergangenheit zu wühlen und ihren Schmutz über dir auszuladen."
    Datone lachte kurz auf. „Carreras hält nicht mehr seine schützende Hand über mich."
    „Mag sein", meinte der Gataser. „Aber er tritt nicht persönlich in Erscheinung. Im Gegensatz zu deiner alten Vertragspartnerin."
    Datone starrte den Blue an. „Was soll das heißen?"
    „Eine gewisse Carina DellAngelo verbreitet in Interviews, dass du schlimmer wärst als die größten Gangsterbosse der Stadt. Sie sei jetzt aus Terrania gekommen, verkündet sie, um ihr Gewissen zu erleichtern. Du hättest damals Kapital aus dem Tod eurer Tochter geschlagen. In einem Brief, der bei deinem Anwalt läge, hättest du alles so dargestellt, dass Carreras die Schuld träfe. Damit hättest du Carreras erpresst, worauf er dir erst den Job als Fremdenführer und später dann eine gigantische Abfindung gab."
    Datone starrte ihn an. „Sie pokert hoch", meinte er nur. „Du bist für die Stadt der letzte Abschaum", entgegnete T'ai-Ghün. „Der Hass aller Bürger auf die neuen Verhältnisse konzentriert sich ausschließlich auf dich." Er räusperte sich. „Wenn es zur Verhandlung kommt, hast du keine guten Karten."
    Datone wurde blass. „Ja, wenn ..."
    Er konnte einfach nicht glauben, in welche Position er gedrängt worden war. Vom kleinen Gauner ohne jeden Einfluss zum großen Helden der Protestbewegung - und als Nächstes sollte er der heimliche Drahtzieher aller Mafiageschäfte in ganz Neapel sein?
    T'ai-Ghün entging nicht, dass sich Datone der Hals zuschnürte. „Ich muss bald zurück nach Terrania", sagte er, „aber wenn ich vorher noch etwas für dich tun kann ..."
    Datone sah ihn aus verschleierten Augen an. „Rette mich, T'ai-Ghün. Hol mich hier raus."
    Carreras musterte das Meer aus Wohntürmen und Geschäftsgebäuden, das vom Dach auf seine Panoramawand im Büro übertragen wurde. Es erstreckte sich bis weit in den Westen der Stadt und darüber hinaus. Das gehörte jetzt alles zu seinem Reich, das er mit starker Hand regierte. Ein Reich, das ihm die Galactic Guardians zugeführt hatten.
    Er war froh, sich mit ihnen eingelassen zu haben. Sie hatten jetzt einen Fuß auf Terra und profitierten wirtschaftlich davon, während er seine unumschränkte Macht ausübte.
    Wenn es nach ihm ging, würde es auch so bleiben, obwohl die Jünger Gon-Orbhons in immer größeren Scharen einfielen, sich in seiner Stadt heimisch machten und allmählich ebenfalls ein beträchtlicher Machtfaktor wurden - aber wohl nicht zu seinem Nachteil.
    Jedenfalls, wenn er seinem Gespräch mit Imberlock glauben durfte.
    Es war einfach großartig verlaufen. Dabei war er sich bis zuletzt nicht sicher gewesen, ob der große Sektenmeister ihm überhaupt die Ehre einer Audienz erweisen würde. Aber dieses Verhalten war ihm nicht unbekannt. Er überlegte sich auch immer sehr genau, wen er zu welcher Zeit wie lange empfing und warten ließ - und ob er nicht doch noch absagte.
    Die psychologische Wirkung, die davon ausging, durfte nicht unterschätzt werden.
    Aber schließlich war er in das Zimmer geführt wurden, das Imberlock im „Hotel Manoli" bewohnte, und ein ruhiges und besonnenes Gespräch voller Andeutungen hatte seinen Anfang genommen. Imberlock hatte lächelnd erklärt, dass für ihn eine Zusammenarbeit „auf manchen Gebieten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher