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2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte
Autoren: Unbekannt
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von Handel und Gewerbe" durchaus im Bereich des Möglichen läge.
    Es war wie ein Freibrief gewesen, seine Vorteile aus dem Aufkommen der Sektierer zu ziehen. Neue Gebäude, Energieversorgung, Nahrungsmittel und vieles mehr...
    Der Padrino musste unwillkürlich lächeln.
    Mehr denn je würde er zum Herrscher von Neapel werden. Ach was, Neapel, vom ganzen Umland. Imberlock hatte kein Interesse an weltlicher Macht. Das hatte er ihm versichert, und er glaubte ihm. Imberlock war abgedreht. Ein religiöser Spinner.
    Sollte er doch den Vesuv für seine verrückten Rituale verwenden, solange seine Jünger bei ihm in den Läden einkauften, in seinen Hotels wohnten, durch seine Firmen Häuser bauten. Sollten sie doch ihren unsichtbaren Gott auf Händen tragen.
    Carreras würde Kasse machen und die weltliche Macht genießen.
    Zum Henker mit den Romeros und Datones dieser Stadt. Er erledigte jeden, der nicht in seine Pläne passte. Wer nicht schon erledigt war, mit dem machte er demnächst kurzen Prozess.
    Goldene Zeiten standen ihm bevor!
    Homer G. Adams stützte das Kinn auf die gefalteten Hände. Er starrte auf die Nachrichten, die ihm der Trivid-Würfel zeigte. Sie kamen für ihn nicht überraschend.
    Er hatte es schon vor zwei Tagen erfahren. Tempel der Degression wird abgebaut!
    Jünger Gon-Orbhons bereiten Umzug vor!
    Der Bericht drückte die ungeheure Erleichterung darüber aus, dass dieser Unruheherd bald der Vergangenheit angehören sollte. Erst endete die Serie der Selbstmordanschläge, jetzt wurde das Hauptquartier abgebaut... Die Sekte befand sich auf dem Rückzug.
    So jedenfalls der Tenor der drei Minuten langen Reportage, die durch Glossen und Kurzinterviews aufgelockert wurde. Dennoch herrschte alles in allem, wenn man zwischen den Zeilen las, eigentlich Ratlosigkeit. Das Hauptquartier der Jünger auf Terra wurde abgebaut und Stück für Stück in Transporter verladen.
    Aber niemand konnte sich diese Entscheidung erklären.
    Sogar der Residenz-Minister fühlte sich ein wenig überrumpelt. In dem Interview, das er dem Würfelsender gegeben hatte, erklärte er zwar, dass er vorab von Imberlock informiert worden sei. Er könne aber zu den Absichten der Organisation keine Stellung beziehen.
    Es war Adams schleierhaft, was Imberlock mit dem Umzug bezweckte. Hier in Terrania konnte er viel leichter Anhänger für seine Irrlehre rekrutieren. Warum ging er dann in die Provinz und stellte sich damit politisch ins Abseits? Sein Einfluss würde schwinden, während die Macht der Regierung wieder erstarkte.
    Adams fuhr sich durch das schüttere Blondhaar und schaltete den Würfel ab, verzichtete aber darauf, ihn in der Schublade zu verstauen. Er wollte die halbstündliche Aktualisierung in wenigen Minuten nicht verpassen. Vielleicht wusste er dann mehr.
    Eine wohl bekannte Stimme erklang aus der Rufanlage. „Tee, Chef?", erkundigte sich Diana. „Und ein Alpharuf. Den Tee bringe ich dir, die Nachricht leite ich sofort an dich weiter."
    Mondra Diamonds Gesicht erschien als Hologramm vor Adams' Gesicht. Die Frau wirkte gestresst, und ihre grünen Augen glänzten nur matt, als sie berichtete: „Hier ist alles in die Hose gegangen, Homer."
    „Wie darf ich das verstehen?"
    „Die Protestbewegung gegen die Bauarbeiten am Vesuv wurde verboten. Datone war nicht in der Lage, sich aus Carreras' Fängen zu befreien. Dazu fehlt ihm einfach die persönliche Größe, und er sieht ihn auch irgendwie als Vaterfigur. Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass Carreras sich - wie von uns befürchtet - mit Imberlock zusammentat. Der Vesuv wird weiter ausgebaut und den Zwecken dienen können, für die er ihn bestimmt hat, welche auch immer das sein mögen."
    Adams ballte die Hände. „Hast du Beweise für Carreras' Verbindungen zu den Galactic Guardians? Haben wir irgendetwas gegen ihn in der Hand?"
    „Nichts Greifbares", seufzte Mondra Diamond. „Und ich befürchte, das wird sich so schnell nicht ändern. Hier hat er ziemlich viel Macht, und wenn er und die Jünger Gon-Orbhons den Schulterschluss begehen ..."
    „Wie geht es diesem Datone?"
    „Dreckig", antwortete sie. „Den haben sie schon wieder eingebuchtet. Diesmal sieht es wirklich schlecht für ihn aus. Ein Freund von ihm, ein Gataser, hat mich vorhin aufgesucht und mir genau geschildert, wie es ihm geht. Er wird hier seines Lebens nicht mehr froh, Homer.
    Die stellen ihn als größten Schurken Neapels hin, als wäre er der Boss der Camorra und nicht Carreras. Können wir ihn nicht
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