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2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt
Autoren: Unbekannt
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meldete der Mann an der Ortung.
    Der Schatten lachte schrill. „Achte nicht darauf!", empfahl er dem Kybb-Giraxx. „Natürlich werden wir einige Schiffe verlieren. Aber die Shoziden von Graugischt werden auch Verluste haben, und für sie wird das schmerzhaft. Vielleicht", fügte Deitz Duarto hoffnungsvoll hinzu, „werden die Hyperdimos sogar den kleinen Kreuzer holen."
    „Hyperdimos!"
    Vielstimmig gellte der Aufschrei durch die Zentrale der SCHWERT und wurde in verzerrtem Echo zurückgeworfen.
    Was spielte das noch für eine Rolle? Wir hatten die Schlacht um Graugischt verloren und waren so wenige geworden, dass die hyperenergetischen Erscheinungen weit mehr Opfer unter den Angreifern finden würden als in unseren Reihen. Mit etwas Glück konnten sich die Kreuzer sogar noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.
    Glück ...? „Was ist mit der ELEBATO?", wollte ich nachfragen, aber das Wort blieb mir im Hals stecken. Ich hatte zwei, vielleicht sogar einige Hyperdimos mehr zu sehen erwartet, aber was sich in der Ortung abzeichnete, das konnte ich nicht anders bezeichnen als ein Leuchtfeuer von Impulsen.
    In unglaublicher Vielzahl kamen die „Weltraumwale" heran. Beinahe erschien es, als hätten sie das Demyrtle-System zum Aufmarschgebiet erklärt. Sie materialisierten zwischen allen Planeten, vorwiegend im Innenbereich, und sie kamen in blitzartig hintereinander erfolgenden Mikro-Transitionen näher, so schnell, dass nicht einmal die Ortung das Erlöschen und Wiederaufflammen jedes Impulses korrekt darstellen konnte. Der Nachzieheffekt zeichnete Tausende winzige Striche in die Holos. Aus allen Richtungen näherten sie sich Graugischt.
    Das war eine unüberschaubare Zahl, ein „kosmischer Heuschreckenschwärm", für dessen Herkunft es keine Erklärung gab.
    Irgendwo in meinem Hinterkopf war der aberwitzige Gedanke, dass dieses zeitliche Zusammentreffen mit dem vermeintlichen Wiederauftauchen der ELEBATO kein Zufall sein konnte. Aber das war wie ein dünnes Büschel Schilf, an das sich ein Ertrinkender mit letzter Kraft klammerte, es konnte ihn nicht über Wasser halten.
    Gegen diese Naturerscheinung oder was immer sie darstellten, hatten nicht einmal die Sektor-Wächter der Kybb eine Chance. Wo immer Hyperdimos und Raumschiffe zusammentrafen, endete die Begegnung in der Vernichtung der betreffenden Schiffe - sie wurden in den Hyperraum abgestrahlt. In einem Effekt, der den Aufrisserscheinungen unserer Paratronschutzschirme ähnelte. „Wie viele ...?", brachte die Motana neben mir tonlos hervor.
    Die Hyperdimos wirbelten die scheinbar längst fest gefügte Schlachtordnung durcheinander.
    Wie eine zweite gewaltige Flotte erschienen die hyperphysikalisch stark strahlenden Gebilde.
    Annähernd fünfzehn Kilometer maß jedes von ihnen, und sie erinnerten mich in der Tat an terranische Wale. Nicht nur von der äußeren Struktur her, sondern auch aufgrund ihrer Fortbewegung. Sie fielen aus dem Hyperraum, wie Wale aus der Tiefe des Meeres an die Oberfläche emporstiegen, tauchten ab und erschienen erneut - bis sie irgendwann dieses Spiels überdrüssig wurden und für längere Zeit in der unergründlichen Tiefe verschwanden. „Es sind mehr als zehntausend!", meldete Echophage. Überall materialisierten sie, sogar dicht über Graugischt. Innerhalb von Sekunden wurden Hunderte Schlacht-Traponder, Zylinderdisken und Sektor-Wächter entstofflicht. Diese Schiffe verschwanden inmitten zuckender Entladungen.
    Echophage meldete extrem steigenden Funkverkehr zwischen den Kybb-Einheiten.
    Zweifellos hatten auch sie nicht mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Den Erfolg zum Greifen nahe, sahen sie sich urplötzlich einem unbesiegbaren Feind gegenüber. „Der Standort der DRIITH kann identifiziert werden, Perry Rhodan!"
    Wenn nicht in dieser Situation, wann dann? Aber für uns war das momentan ohne Belang.
    Die Hyperdimos stürmten weiter, stießen auf die ersten fliehenden Weißen Kreuzer - und zogen an den Schiffen der Schwadron vorbei, ohne sie zu beachten.
    Im ersten Moment glaubte ich, die Anzeigen falsch zu interpretieren. Dann sah ich es erneut, als mindestens fünf Weiße Kreuzer in den obersten Atmosphäreschichten von Graugischt unbehelligt blieben.
    Zwei Hyperdimos näherten sich dem Schutzherren-Porter. Allem Anschein nach hatten die Toron Erih die drohende Gefahr erkannt, und selbst wenn sie es endlich geschafft hätten, den Schutzschirm zu aktivieren, wäre das Walzenschiff damit nicht in Sicherheit
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