Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2271 - Station im Hyperraum

Titel: 2271 - Station im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
...
    Die Abwanderung der jungen Generation war nur eines seiner Probleme. Die Alten hatten sich in Aberglauben und Mythen zurückgezogen. Sie waren störrisch, ließen sich auf keinen Kompromiss ein. Für sie galt nur, was das Orakel weissagte, und das war keineswegs zukunftsweisend. Die Schere der Meinungen ging immer weiter auseinander. „Du weißt, dass die Xipatio von unserem Konflikt profitieren. Sie geben es nicht zu, aber ich bin nicht so blind, wie sie glauben."
    Seifroh, guter Borresch, dass du fast so blind bist, wie sie glauben. Die Wahrheit würde dich erdrücken. Eure kleine Welt ist in Gefahr. Und ihr erkennt nicht einmal ihr wahres Ausmaß.
    Da ich keine Familie hatte, keinen einzigen Angehörigen meines Volkes karinte, waren die Raskaren die Einzigen, die mir etwas bedeuteten. Sie gaben mir ihre Hilfe und verlangten nichts dafür.
    Dafür schuldete ich ihnen etwas. Ich fragte mich, was ich wirklich bezweckte, indem ich meine Schuld sühnte. „Die Xipatio treiben ein falsches Spiel", sagte ich. „Sie werden immer reicher, alle anderen immer ärmer... obwohl viele für die Xipatio arbeiten."
    „Und die, die zu ihnen gehen, kommen nicht mehr zurück." Der Borresch nickte. Die Geste wirkte müde und erschöpft, kraftlos. „Wir werden die Antwort nur in der Außenwelt finden."
    „In der die Taphero con Choth leben sollen. Eine Welt ohne Pflanzen und Gestein.
    Eine Welt, in der wir nicht leben können. Nicht einmal für einen Zyklus."
    „Ich kann in ihr leben."
    „Das können wir nicht von dir verlangen. Deine Anwesenheit hier ehrt uns und macht uns Freude. Ohne den Wärmebereiter, den du uns gebracht hast, wäre eine ganze Brut gestorben."
    „Ich kann so viele Wärmebereiter bringen, wie ich will, irgendwann wird es keine Raskaren mehr geben, deren Eier sie wärmen könnten."
    Der Borresch seufzte. Jeder andere hätte es für ein Zirpen gehalten, aber ich erkannte, was es wirklich war. „Zuerst unsere Söhne ... und nun auch unsere Töchter", sagte er. „Was sollen wir tun? Und... was würdest du tun? Zwanzig unserer Söhne und Töchter zurückholen?
    Selbst damit könnten wir nicht überleben."
    „Ich weiß nicht, was ich tun werde", sagte ich. „Ich weiß auch nicht, was ich dort draußen sehen werde. Wie es dort ist." Ich weiß nur, ihr habt mir geholfen, den Entzug zu überstehen. Ohne euch wäre ich tot. Die Substanz war noch in mir und fraß an meinem Körper. Ohne euch hätte ich die Dosis weiterhin erhöht. Aber die Substanz fraß und fraß ... „Ich kann euch nichts versprechen", sagte ich. „Aber ich werde mich bemühen, eure Söhne und Töchter zurückzubringen." Und herauszufinden, was die Xipatio ganz außen wirklich treiben.
    Der Borresch sah ins Nichts. Er dachte nach, suchte nach einer anderen Möglichkeit. „Wir werden dir sämtliche Einheiten geben, die wir angespart haben."
    Ich schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig. Ich bin euch mehr schuldig ..." ... als ihr alle in eurem ganzen Leben ansparen könnt, fügte ich in Gedanken hinzu.
    Obwohl meine Barmittel stark geschrumpft waren, verfügte ich noch immer über mehr Einheiten, als ihr gesamtes Volk jemals verdienen würde.
    Früher hatte ich nicht nur edle Spender für Wärmebereiter gefunden ...
    Gleichzeitig aber waren meine Mittel lächerlich gering, wenn es galt, damit außen etwas zu bewirken.
    Es würde nicht einfach werden.
    Ganz und gar nicht einfach. „Ich helfe dir!" Rendri nickte nachdrücklich. „Ich komme mit!"
    Die Farbe ihres Chitinpanzers verriet mir, dass Widerspruch zwecklos war. Ich versuchte es trotzdem. „Der Weg in den Außensektor ist mir nicht fremd", sagte ich. „Nur so gelangen wir in die höhere Ebene. An jenen Ort, zu dem sonst nur die Xipatio Zutritt haben."
    „Was weißt du über sie?"
    „Die Fellkugeln arbeiten dort an Maschinen, deren Bedeutung niemand sonst kennt.
    Eifersüchtig achten sie darauf, dass die anderen dumm und damit von ihnen abhängig bleiben. Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, um die höhere Ebene zu erreichen. Die Isogher überprüfen jeden auf seine Berechtigung." Schon mehr als einmal hatten sie mich aus diesem Bereich entfernt. Ich war sozusagen einschlägig bekannt. „Schon der Weg wird nicht ungefährlich sein."
    „Trotzdem." Rendri sah sich in meinem Quartier um und klickerte dann - missfallend? - mit den Mandibeln. Als sie plötzlich hier aufgetaucht war, hatte ich sofort gewusst, was der Ytenbak säuberte. „Aber deine Kleinen",
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher