Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2271 - Station im Hyperraum

Titel: 2271 - Station im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und verschwommen.
    Es gab viele Geschichten über die Ursprünge .unserer Welt. Jede Spezies hatte ihre eigene Mythologie entwickelt oder mitgebracht. Doch eines war allen Sagen gemeinsam: In sämtlichen tauchten riesige Wesen auf, die sich ohne Mühe durch den Weltraum bewegen konnten.
    Ich schob die Nickhaut wieder zurück.
    Rendri hätte es mir nicht geglaubt, wie die meisten nicht nur ihres Volkes, aber ich glaubte, dass es solche Geschöpfe wirklich gab. Ihre mächtigen Leiber tauchten manchmal im Schwerefeld unserer Welt auf. Ich hatte mich schon einmal auf die Suche nach den Riesen gemacht, ohne auch nur in ihre Nähe zu kommen, und diesen Versuch fast mit dem Leben bezahlt.
    Sie waren angeblich Göttern gleich, gewaltig und ewig. Manche Bewohner TIMBADORS, die von ihrer Existenz angeblich wussten, beteten sie sogar an, hielten sie für die unsterblichen Schöpfer unserer Welt.
    Ich schüttelte mich. Mein Fall war das nicht.
    Ich hatte Angst vor ihnen. Und das, obwohl ich nicht einmal genau wusste, ob es sie überhaupt gab.
    Der Weg zu meiner Behausung führte mich am Viertel der Xipatio vorbei. Meine Riechzellen nahmen kurz eine Duftmarke wahr, dann war sie wieder verschwunden.
    Eine Raskari? Wohl kaum. Hier in dieser Gegend halten sie sich nicht gern auf. Was sollte sie hier gesucht haben? „Was gibt es hier zu schnüffeln?", riss mich eine hohe Stimme aus meinen Gedanken.
    Ich drehte mich um, musste aber nach unten blicken, um den Xipatio zu mustern. „Wenn das nicht der verehrte Rixqa ist! Wünsche auch einen guten Zyklus."
    Der Xipatio starrte mich unverwandt an. „Wo du bist, verschwindet meist etwas. Geh deiner Wege und lass uns in Ruhe!" Er plusterte seine Körperbehaarung auf.
    Rixqa reichte mir gerade bis an den Bauch. Um mich ernsthaft in Sorge zu versetzen, brauchte es etwas mehr als ein Fellknäuel mit wütend blitzenden Augen. Allerdings hatten die Xipatio ihre Möglichkeiten, und es war ganz und gar nicht ratsam, sich mit ihnen anzulegen.
    Ich sah abfällig auf Rixqas runden Kopf hinab. „Die Raskaren vermissen eine Mitbewohnerin. Habt ihr sie vielleicht...?"
    Er prustete mich hämisch an. „Wir haben Besseres zu tun, als für die Raskaren die Hüter zu spielen. Und es gibt so viele davon ... da fällt es überhaupt nicht auf, wenn eine fehlt."
    Fast hätte ich meine Gutmütigkeit hinuntergeschluckt und ihn ordentlich gerupft.
    Dieser miese kleine Halsabschneider!
    Jeder fragte sich - außer natürlich den Xipatio selbst! -, wie die Fellkugeln an ihren Wohlstand gekommen waren. Es war ein Mysterium der besonderen Größe; nicht einmal ich hatte bisher etwas darüber in Erfahrung bringen können.
    Sie lebten in ihren Bunkern in einer selbst gewählten Isolation. Von einer meiner Wanderungen war mir bekannt, dass sie im fernen Ravastre, einer Enklave aus Beton und Stahl, einen Bereich geschaffen hatten, den niemand sonst betreten durfte. Nur für die Randbereiche heuerten sie jede Menge Arbeitskräfte an. Dorthin verschlug es auch manche Raskaren, allerdings in der Regel nur männliche.
    Ich konnte die niedlich anzusehenden Xipatio nicht riechen. Sie waren schwer durchschaubar, und ihrem harmlosen Äußeren zum Trotz waren sie unausstehliche, stets mürrische Zeitgenossen. Ich traute ihnen jede Schlechtigkeit zu, wenn sie nur ihrem Wohl diente.
    Ich riss mich zusammen. Vielleicht konnte er mir trotzdem helfen. „Ihre Brut braucht Wärme. Habt ihr vielleicht einen Wärmebereiter übrig?"
    Rixqa plusterte sich so heftig auf, dass er zu platzen drohte. „Es reicht! Verschwinde, sonst hole ich die Isogher. Wird sowieso Zeit, dass du mal eine Abreibung bekommst." Drohend hielt er den Arm mit dem Rufsensor hoch.
    Ich wich zurück, spürte, wie ich auf etwas trat, was gerade noch nicht hinter mir gewesen war. Ein hoher Ton ließ mich zusammenschrecken. „Karsa im Nichts! Das wollte ich nicht!" Eine gallertartige Substanz quoll zwischen meinen Füßen. Sie wand sich noch einmal und lag dann still. „Das ist doch nur ein Ytenbak! Die gibt es wie Traken in den Bäumen."
    Rixqa war wirklich ein äußerst liebenswerter Vertreter seiner Spezies.
    Ich bückte mich und hob das orangefarbene Gelee auf. Ein warmes Pulsieren ließ mich hoffen. Es war noch teilungsfähig.
    Der unverletzte Teil trennte sich vom zerstörten. Die Masse zuckte heftig, verfärbte sich rot und sickerte zwischen meinen Fingern zu Boden. Ich legte den halbierten Körper vorsichtig zurück. Sofort machte sich der überlebende Teil
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher