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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung
Autoren: Unbekannt
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der ENTDECKER binnen kürzester Zeit eingeschenkt bekommen hat."
    „Und diesmal ist es mit Reparaturen aus Eigenmitteln, so wie auf dem Planeten Aon, nicht mehr getan. Wollen wir wieder richtig einsatzfähig werden, muss die BURTON von der Besatzung erst einmal runderneuert werden, am besten in einer Werft."
    „Was hast du also vor?"
    „Faghan El Bar hat vorgeschlagen, dass wir zu seiner Heimatwelt Roewis fliegen. Sie ist dreizehnhundert Lichtjahre von der Parrakhon-Wolke entfernt. Er geht davon aus, dass die BURTON dort willkommen ist, und dort gibt es auch große Vorräte an Hyperkristallen, die unseren technischen Anforderungen entsprechen dürften."
    Faghan El Bar war einer von drei Gurrads, die wir vor kurzem an Bord genommen hatten, nachdem ihr Schiff von einem Helix-Torpedo vernichtet worden war. „Wirst du auf den Vorschlag eingehen?"
    Reginald zuckte die Achseln. „Haben wir eine Wahl? Ich werde einen Kreuzer, die EAGLE, unter dem Kommando von Malcolm S. Daellian als Beobachter am Parr-System zurücklassen, und dann werden wir Kurs Richtung Roewis nehmen. Mit viel Glück kommen wir dort sogar an."
    Ich nickte und schwieg einen Augenblick lang. „Aber du hast mich nicht zu dir gebeten, um mir einen Lagebericht zu geben, nicht wahr?", sagte ich dann. „Nein", sagte Reginald. „Ich möchte über etwas anderes mit dir sprechen. Wir haben dir nicht die ganze Wahrheit über das gesagt, was ..."
    Der Türsummer unterbrach ihn und wies darauf hin, dass jemand Einlass begehrte. Reginald rief das Türholo auf und runzelte überrascht die Stirn.
    Draußen stand Ascari da Vivo, in ihrem Gefolge natürlich der unvermeidliche Qertan.
    Meine Mutter ignorierte mich völlig, widmete mir keinen einzigen Blick, kam stattdessen Reginald gegenüber sofort zur Sache. „Ich verlange eine Erklärung!" Ihre Stimme klang allerdings nicht aufgebracht, sondern völlig beherrscht. „Warum hat man uns andere, wesentlich kleinere und schlechtere Quartiere zugewiesen? Sind sie meines Ranges würdig?"
    „Ascari!" Reginald tat überrascht. „Leider verfügt die RICHARD BURTON über gar keine Quartiere, die einer Mascantin würdig sind. Das hast du aber gewusst, als du an Bord gekommen bist!"
    Das saß. Meine Mutter ließ sich dazu hinreißen, die Augen zusammenzukneifen. „Wir sind mit den bisherigen Quartieren völlig zufrieden gewesen. Warum also diese Verlegung?"
    Nun lächelte Reginald. „Die RICHARD BURTON ist schwer angeschlagen. Nach dem Inferno beim Parr-System hat es bei euren Kabinen zu viele Ausfälle gegeben."
    „Das kann man in Ordnung bringen. Schick ein Reparaturteam los und lass den Schaden beheben."
    „So Leid es mir tut, im Moment brauche ich jeden Mann, um das Schiff wieder einigermaßen flottzubekommen. Wenn wir aus dem Gröbsten heraus sind, können wir vielleicht darüber nachdenken."
    „Was für Ausfälle? Ich habe keine Beeinträchtigung feststellen können."
    Reginalds Lächeln wurde etwas breiter. „Natürlich nicht. Ich meine damit auch nicht die Überwachungssysteme, die ihr bemerkt und mit mehr oder weniger großem Aufwand ausgeschaltet und manipuliert habt, sondern die, die euch bislang nicht aufgefallen sind. Und wir wollen ja vermeiden, dass sich so etwas wie mit dem Stealth-Shift noch einmal wiederholt, nicht wahr?"
    Ich musste meiner Mutter zugestehen, dass sie sich perfekt in der Gewalt hatte. Sie verzichtete auf Bemerkungen wie Das werde ich in meinem Protokoll vermerken! oder Das wird Folgen haben!, nickte knapp, drehte sich um und ging.
    Qertan folgte ihr auf dem Fuß. Wäre es möglich gewesen, hätte er vielleicht die Kabinentür zugeknallt.
    Nun grinste ich ebenfalls. Ascari hatte vielleicht diplomatische Immunität und damit fast Narrenfreiheit, doch Reginald hatte ihr soeben klar gemacht, dass er sich nicht alles gefallen ließ.
    Und sei es auch nur, dass er sie mit dem Entzug von Privilegien bestrafte, die sie als selbstverständlich ansah.
    Reginalds aufgesetztes Grinsen verblich wieder. „Es ist noch lange nicht vorbei. Es wird niemals vorbei sein. Sie wird einen anderen Weg finden, um an Informationen zu kommen, die Arkon nutzen werden. Wahrscheinlich braucht sie sie, um nach dem Schandfrieden von Hayok wieder in Bostichs Gunst zu steigen."
    Ich lächelte. „Immerhin ein Anfang. Aber du wolltest mir etwas sagen,- als Ascari kam. Die ganze Wahrheit."
    „Ja." Reginald zögerte kurz. „Die ganze Wahrheit über das", meinte er dann, „was sich in dem Artefakt abgespielt hat.
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