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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung
Autoren: Unbekannt
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Ortungssignal gilt Hunderten, vielleicht sogar Tausenden!"
    „Er hat Recht." Malcolm S. Daellians Stimme klang noch immer nüchtern und sachlich, fast unbeteiligt. „Ich habe den nächsten Torpedo in der Ortung. Und da kommt noch einer ... und noch einer."
    Es hörte überhaupt nicht mehr auf. Immer mehr Helix-Torpedos stürzten sich in das Leuchtfeuer ... In der nächsten Sekunde waren es zehn, in der übernächsten schon Hunderte. „Bei Arkon!", entfuhr es Trerok. „Sie kommen aus allen Richtungen! Was für ein Anblick!"
    Sie entfachten ein stetig wachsendes Inferno, das allmählich nach dem Artefakt und dem relativ nahe fliegenden Shift griff. Ihre enorme Sprengkraft erschütterte den TIGER immer stärker.
    So beeindruckend der Anblick war, so tödlich war er auch. Jede einzelne Feuerblume, die am Himmel entstand, konnte den Shift vernichten.
    Und es wurden immer mehr. „Ich habe ein Signal an die RICHARD BURTON geschickt", murmelte Bull. „Sie soll uns holen ... falls sie es kann, und falls sie den Funkspruch überhaupt erhalten hat!"
    „Die Helix-Torpedos stürzen sich auf das projizierte Leuchtfeuer und sprengen sich selbst in die Luft", sagte Daellian. „Das ist eine Falle für Helix-Torpedos. Sie fliegen wie die Motten in ihr leuchtendes Verderben."
    Das Lichtermeer wurde immer greller. Wir konnten nur hoffen, dass die Torpedos sich nicht mehr lange von der virtuellen Hyperstrahlung ablenken lassen, sondern das Artefakt selbst angreifen und zerstören würden. Wir hatten vielleicht eine Chance, dessen Explosion zu überstehen, würden in diesem Chaos aber keine drei Minuten mehr überdauern.
    In diesem Augenblick flammten, wie die Holos verrieten, rings um das Artefakt Schutzfelder auf. „Deshalb die gewaltigen Projektoren im Artefakt", flüsterte ich. „Damit es dem Trommelfeuer so lange wie nur eben möglich standhält und weiterhin seine Trugbilder projizieren kann, um noch mehr Torpedos in den Untergang zu reißen!"
    Das stetig wachsende Inferno der aufglühenden Feuerbälle erhellte mittlerweile den gesamten Bereich um das Parr-System.
    Bald würde das brennende Chaos mit gierigen Klauen auch nach dem Artefakt und nach uns greifen.
    Ich hatte es aufgegeben, die Ortungsanzeigen zu verfolgen. Die Strukturerschütterungen, die die Explosionen nach sich zogen, waren einzeln nicht mehr messbar. Überall erbebte das Raum-Zeit-Gefüge und drohte seinen Zusammenhalt zu verlieren.
    Ich fragte mich, ob die RICHARD BURTON unser Signal empfangen hatte. Bei diesen Emissionen war das ziemlich unwahrscheinlich. Mir war klar, dass wir rettungslos verloren waren, wenn das Mutterschiff uns nicht an Bord nahm. Wir würden dieses Inferno höchstens noch zwei, drei Minuten überstehen.
    Reginald hielt den Shift nur noch mit Mühe auf Kurs. Hunderte Torpedos detonierten nur wenige Lichtsekunden, manche sogar nur gerade mal eine, also 300.000 Kilometer, entfernt.
    Endlich sah der Verteidigungsminister die. Sinnlosigkeit seines Unterfangens ein. Je länger das Artefakt die Projektion erzeugte, desto mehr Helix-Torpedos flogen uns um die Ohren. Mit einem unflätigen Fluch nahm er alle Energie von den Triebwerken und leitete sie in die Schirme.
    Doch es schien nicht das Geringste zu helfen. Der Shift wurde noch immer durchgeschüttelt wie eine Nuss-Schale auf einem sturmgepeitschten Ozean.
    Von der RICHARD BURTON hatten wir immer noch kein Rücksignal bekommen. „Ich habe keine andere Wahl", murmelte Reginald und leitete sämtliche andere verfügbare Energie in die Schirme, auch die der Lebenserhaltung. „Entweder wir explodieren in einer Minute, oder wir ersticken oder verbrennen in drei Minuten."
    Drei Minuten? So viel Zeit bleibt uns noch? Dann bricht der Schirm zusammen, und der Shift verglüht, tanzt den Walzer des Feuers mit... Oder die Luft an Bord wird so heiß, dass wir sie nicht mehr atmen können, und sie versengt unsere Luftröhren, dringt in die Lungen vor, bringt die Bläschen in den beiden Flügeln zum Kochen, verbrennt die Bronchien und die Trachea ...
    Nein!, sagte ich mir.
    Wir hatten noch' unsere Raumanzüge, sie würden uns noch eine Weile schützen. Gleich würde Reginald den Befehl erteilen, sie zu schließen.
    Also würden wir ausharren, bis die Schirme zusammenbrachen und der TIGER explodierte. Wir würden wenigstens nicht der mörderischen Hitze zum Opfer fallen.
    Unser Tod würde gnädiger sein und schneller kommen.
    Immer mehr Helix-Torpedos trafen ein, explodierten und vergrößerten das
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