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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur
Autoren: Unbekannt
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Kybb unsere SCHWERT nicht einfach vernichtet hätten, ausradiert wie lästiges Ungeziefer. Denn mehr waren die Motana in ihren Augen nicht.
    Zephyda zuckte mit einem Mal zusammen, so heftig, dass ich schlagartig hellwach war, und riss die Augen auf. Erschrocken nahm ich die Hand von ihrem flachen Bauch. „Was ist?"
    Wie benommen schüttelte sie kurz den Kopf. „Nichts. Ich ... wollte nur nicht einschlafen.
    Wie können wir hier miteinander liegen, während wir doch jede Sekunde entdeckt und ausgelöscht werden können?"
    Ich ließ mich auf die Unterlage zurückfallen und seufzte vernehmlich. „Vielleicht gerade deshalb. Im Augenblick akuter oder latenter, aber konkreter Gefahr gerät unser Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. Unser Körper wird mit Adrenalin überschüttet, und wir ..."
    Zephyda knuffte mich in die Seite, aber kraftlos, so kam es mir vor, keineswegs so energisch wie sonst.
    Ich küsste sie erneut. „Ich liebe dich", flüsterte ich ihr dann ins Ohr.
    Sie schob mich zurück und richtete sich auf. „Ich mache mich frisch. Ich will in die Zentrale ..."
    „Perry und Lyressea haben alles im Griff", sagte ich.
    Sie kniff die Augen zusammen. Erneut schüttelte sie sich kurz, als wollte sie gegen eine Benommenheit oder einen plötzlichen Kopfschmerz ankämpfen. „Trotzdem ... wir können jeden Augenblick entdeckt werden."
    Besorgt kniff ich die Augen zusammen und musterte sie. „Ist alles in Ordnung?"
    „Ja ... ja." Sie erhob sich. Ich sah ihr nach, bewunderte ihren schlanken Körper, als sie nackt zur Hygienezelle unserer Kabine ging.
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch die wohltuende Mischung aus Erschöpfung und Entspannung drängte den störenden dunklen Fleck zurück, und ich sank auf die Unterlage zurück und schloss die Augen.
    Ich schlief nicht ein, strandete jedoch in den Gefilden zwischen Schlaf und Wachsein, und meine Gedanken trieben weit über unsere Kabine hinaus, über die SCHWERT, über das Tan-Jamondi-System. Ich sah Zephydas Gesicht vor mir, umrahmt von ihrer tiefroten, kräftigen, gelockten Löwenmähne. Ich sah die vollen, dunkelroten Lippen, die samtbraune Haut, die strahlend grünen Katzenaugen.
    Dann veränderte sich das Gesicht, wurde verwaschen, konturlos, schemenhaft. Es hätte irgendeins sein können, doch ich wusste trotzdem, wessen Antlitz es war...
    Farnathias Gesicht, das meiner Jugendfreundin, meiner allerersten Geliebten, die viel zu früh und noch sehr jung gestorben war, lange bevor ich wirklich wusste, was Liebe überhaupt bedeutete.
    Farnathias Gesicht? Nein, das Ischtars, der Goldenen Göttin, der letzten Königin der Varganen, die seit Äonen die Galaxien durchquert hatte, als wir uns begegneten; mit ihr zeugte ich später meinen Sohn Chapat.
    Dunkle Schatten fielen auf ihr wunderschönes Gesicht, Schatten, die genauso düster wie „Ischtars und Chapats Schicksal waren, und als sie sich wieder hoben, sah ich Karmina vor mir, die Sonnenträgerin und Admiralin Karmina Arthamin, die ich ebenfalls in meiner Jugend kennen und lieben gelernt hatte.
    Aus Karmina wurde Amoustrella, meine Gefährtin aus der Zeit, als ich auf der Erde gestrandet war, kurz bevor ich mich zum letzten Mal in den Tiefschlaf legte, Amoustrella, die auf Miracle verschollen war.
    Und Farnathia, Ischtar, Karmina und Amoustrella verschmolzen zu einem anderen Antlitz, zum Inbegriff der Liebe, Perfektion, Schönheit und Sehnsucht... zumindest für mich. Zu dem der Frau, deren außergewöhnliche Schönheit mich sofort in ihren Bann geschlagen hatte. „Mirona", flüsterte ich im Halbschlaf.
    Mirona Thetin, Faktor Ider Meister der Insel, jene Frau, welche die gesamte Geschichte der Menschheit nach Perry Rhodans Mondlandung durch eine Zeitmanipulation ungeschehen machen und die mich töten wollte. Und gegen die ich gekämpft hatte, um die Zeitmanipulation zu verhindern und mein Leben zu retten.
    Mironas Gesicht verschwand und wurde von dem von Iruna von Bass-Thet ersetzt, der Akonin, die ich im Tiefenland kennen gelernt und deren betörender Schönheit ich sofort verfallen war. Iruna, die nicht die gewesen war, für die ich sie gehalten, und die ich trotzdem geliebt hatte.
    Auch Irunas Gesicht hatte nicht lange Bestand. Während ich noch versuchte, es festzuhalten, legten sich schon andere Züge darüber, und ich sah die junge arkonidische Patrizierin Theta von Ariga vor mir, die entscheidenden Anteil an der Konstruktion meines Schiffes ATLANTIS gehabt und die ich zur Stellvertretenden
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