Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Geschwindigkeit der Liga-Einheiten reduziert, sondern auch die Reichweite einer Hyperfunk-Rundumsendung auf gerade einmal 0,25 Lichtjahre beschränkt, bei einer Hyperfunk-Richtstrahlbündelung immerhin auf maximal fünf. Und die FRIDTJOF NANSEN befand sich viel weiter draußen im Sternenarchipel Hayok ...
    Auch die Relaissender und Sonden, die die FRIDTJOF NANSEN ausgeschleust hatte, um einerseits die Erkundung des Sternenozeans voranzutreiben und andererseits bei der Errichtung der Hyperfunk-Brücke mitzuwirken, die in Hayok errichtet werden sollte, boten in dieser Hinsicht keine Lösung. Die nächsten Einheiten waren einfach zu weit entfernt, um auf die Schnelle etwas ausrichten zu können.
    Tifflor warf einen Blick auf die Holos der Passiv-Ortung. Mit einer Reichweite von 50 Lichtjahren müsste sie eigentlich die besten Ergebnisse liefern. Doch sie beschränkte sich auf den reinen Empfang der von externen Objekten ausgehenden Emission hyperphysikalischer Art, etwa die Hyperstrahlung von Sonnen oder die Streustrahlungen von Triebwerken. Normalerweise konnten die eingehenden Informationen durch den Vergleich mit den immensen Speicherwerten der Datenbanken blitzschnell dem jeweiligen Verursacher zugeordnet werden.
    Doch die Triebwerksemissionen sowohl des Rochenschiffs als auch der drei Würfel waren völlig unbekannt; es lagen keinerlei vergleichbare Daten vor, die zugeordnet werden konnten. Mehr noch, das Rochenschiff schien überhaupt keine solchen Emissionen auszustrahlen, oder die Passiv-Ortung konnte sie nicht auffangen oder einordnen.
    Aktiv-Ortung und Tastung waren mit ihrer Reichweite von 25 Lichtjahren noch unergiebiger. Die vier Schiffe waren fast genau eben jene 25 Lichtjahre entfernt. Die mehr oder weniger eng gebündelten Pakete multifrequenter Hyperstrahlung, welche die Geräte der FRIDTJOF NANSEN aussandten, damit die Experten dann aus den von den externen Objekten reflektierten Impulsen Rückschlüsse auf das entsprechende Objekt und seine Eigenschaften ziehen konnten, empfingen zwar irgendetwas, doch aufgrund der Entfernung blieben die Werte verschwommen und mehrdeutig.
    Der Residenz-Minister verbiss einen Fluch. So eindringlich er die Panoramagalerie und die Detaildisplays in Gestalt von Reliefs einschließlich der zusätzlich eingeblendeten Erläuterungen auch anstarrte, die Ergebnisse blieben bescheiden. In sämtlichen unterschiedlichen Teilbereichen - also der Struktur-, Kontur-, Masse- und Energieortung - interpretierte und spekulierte die Bordpositronik mehr, als dass einwandfreie Daten vorlagen. „Sämtliche verfügbare Energie auf die Triebwerke!", befahl Tifflor. „Wir dürfen die Schiffe nicht aus der Ortung verlieren. Und weiterhin alle Daten sammeln!"
    Nur darum ging es ihm. Zwei unbekannte Schiffstypen in der Milchstraße, im Krisensektor Hayok! Woher sie kamen, war klar - aus dem Sternenozean. Eine andere Möglichkeit sah Tifflor nicht.
    Die ersten fremden Schiffe aus Jamondi, die eine Einheit der LFT geortet hatte! Welche Spezies bemannten sie? Welche Absichten hatten die Besatzungen? Und wieso verfolgten die drei Würfel den Rochen?
    Tifflors Dilemma war offensichtlich. Die Reichweite der neuen Hawk-I-Kompensationskonverter betrug unter den derzeitigen Bedingungen lediglich 2500 Lichtjahre, dann war der Austausch des Aggregats erforderlich. Die vor knapp einem Jahr noch geradezu lächerlichen 25 Lichtjahre hätte die FRIDTJOF NANSEN also mit einer kurzen Überlichtetappe problemlos überwinden können. Aber dann. wären die fremden Schiffe aus der Ortung gefallen, und der Residenz-Minister bezweifelte, dass sie sich bei der Rückkehr in den Normalraum noch an Ort und Stelle befanden.
    Viel bedeutsamer war, dass die erreichbare Sublichtbeschleunigung der FRIDTJOF NANSEN bescheidene 100 Kilometer pro Sekundenquadrat betrug. Um fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen - die Geschwindigkeit, die für den Eintritt in den Hyperraum erforderlich war -, benötigte der ENTDECKER geschlagene 25 Minuten.
    Und die FRIDTJOF NANSEN hatte, als die Abteilung Funk und Ortung die fremden Schiffe entdeckt hatte, gerade einen verbrauchten Hawk-I gegen einen neuen ausgetauscht. 25 Minuten konnten eine Ewigkeit sein, wie Tifflor gerade feststellen musste.
    Wenngleich nicht zum ersten Mal in seinem langen Leben. „Energieortung!", riss Svayn Likorve ihn aus seinen Überlegungen. „Wenn ich mich nicht völlig täusche, haben die drei Würfel gerade das Feuer auf das Rochenschiff
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher