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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich
Autoren: Unbekannt
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Sorgen machen, sie hätten alles im Griff.
    Zwei Stunden später hatten sie immer noch alles im Griff, bloß diese armen Mädchen hatten sie nicht zurück. Und dann gab es Mordsgeschrei, weil eine von diesen superhypermodernen Techno-Künstlerinnen meinte, dass alles zusammengebrochen sei, republikweit. Keine Transmitter mehr, kein Fernfunk.
    Scho Tschai (so heißt die Oberste Bestimmerin dieser Wachschutzweiber, hab ich das schon erzählt? Eine schwärzliche, faltige Echsin mit einer rosa verfärbten Narbe über den halben Schnabel, die sie sich bestimmt in irgendeinem Bandenkrieg oder Söldnerkrieg eingefangen hat oder so); also Scho Tschai jedenfalls hat die Hypermodetante so angeguckt von schräg nach schief, und dann haben sie sie zu einem „Informationsaustausch" mitgenommen, und sie ist bis zum Abend nicht mehr aufgetaucht. Niemand hat Kontakt nach draußen gekriegt, ganz gleich mit welchen High-Tech-Spielzeugen, und die Gerüchte brodeln wie ein vergessener Volxkücheneintopf.
    Angeblich liegt die ganze Republik am Boden. Angeblich sind Tausende von Fernraumschiffen verschollen. Angeblich gab es kurz vor dem Großen Zusammenbruch noch eine Warnung in irgendeinem Wissenschaftsnetz über eine Zwischenbereichsverhinderung oder so. Angeblich stecken .außergalaktische Invasoren dahinter. Die angeblich mit Terrornetzwerken zusammenarbeiten, von denen ich bis heute nie gehört habe. Ihr wisst ja, ich interessiere mich nicht für Tagespolitik.
    Jedenfalls haben diese Echsenweiber gesagt, ich solle mich in meinem Atelier „zur Verfügung halten".
    Füg, füg. Die anderen haben mich angeguckt, das glaubt ihr nicht. Bald wird hier das große Dubistschuld gespielt, und spielen werden sie es mit der lieben Nesse, die keinem Tierchen was tut.
    PS: Na, vielleicht ist ja morgen alles wieder gut. Dann erzähl ich euch mal wieder was über die Flammenmännlein, wo ich inzwischen überall welche hingestellt habe und was für welche und so weiter. Die ersten haben schon den heimischen Hof verlassen. Sehr zum Ärger mancher „ernsthaften" Künstlerin.
    PPS: Dieser Brief blieb natürlich auch gerade hängen, keine Verbindung. Ich hoffe, es geht euch gut - nein, ich weiß, es geht euch gut. Diesen Zwischenbereichskram hat sich unsere Gesellschaft ja praktisch erspart.
    Aber ich würd' euch so gern wissen lassen, dass es mir auch gut geht.
    Denkt einfach daran, wie ich damals als Kleinkind diese Stromschnellen runtergefahren bin, ja? Wie ich damals gedacht habe: Ach, wenn die anderen das machen, dann kann ich das auchl Und nicht gemerkt habe, dass „die anderen" bloß Große mit mindestens drei Augen waren. Denkt daran, wie ich unten ankam in diesem alten Lasterschlauch, ja?
    Pitschnass und ohne jede Schramme, und wie ich geheult hab, weil ihr mich das nicht gleich noch mal machen lassen wolltet. „No' mal! No' mal!"
    Denkt daran und habt keine Angst.
    Ja?
     
    7.
     
    Im Blisterherzen
     
    „Bitte tut alles in eurer Macht Stehende, um Kimte zu schützen", sagte Kischmeide, nachdem sie Rhodan und Lyressea mit einer Waschgelegenheit und einem Imbiss versorgt hatte. „Für euch mag es nur irgendeine Stadt sein. Ich aber habe mein Leben hier verbracht; wir sind miteinander gewachsen, und ich fürchte, wenn Kimte stirbt, sterbe auch ich."
    Dann verließ die Planetare Majestät das Blisterherz. Ihre Wegweiserinnen waren bereits bei der Palisade und forderten die Demonstrantinnen auf, die Stadt nunmehr zu räumen, weil die Öffnung der Asylkapsel der Ehernen Schildwache Catiaane unmittelbar bevorstünde. Kischmeide rechnete damit, dass der Widerstand aufgrund der Behauptung vollendeter Tatsachen rasch in sich zusammenfallen würde.
    Das mochte sein. Immerhin hatten die Aufsässigen jetzt ein Gegenüber, mit dem sie sich streiten oder besser: an dem sie sich abarbeiten konnten. Kischmeide stand ein schwieriger Positionswechsel bevor. Eben noch war sie die Fürsprecherin der besorgten Stadtbewohner gewesen; nun würde sie die Rolle der Fürsprecherin derjenigen übernehmen müssen, die Kimtes Existenz aufs Spiel setzten.
    Sie hatte mit Rhodan verabredet, dass die Motana sich spätestens in zwei Stunden an einem Punkt im Graugürtel treffen würden, wo die vorletzte Karawane nach Roedergorm noch wartete. Draußen vor den Kantblättern der Stadt herrschte inzwischen Orkewetter.
    Solange die Katastrophe nicht eintrat, die die Öffnung des Asyls zu bringen drohte, war es drinnen sicherer als draußen.
    So weit der Plan. Unangenehm, aber
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