Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2246 - Kavuron der Spieler

Titel: 2246 - Kavuron der Spieler
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
korrumpiert. Vermutlich Störsender!"
    „Der Tato-Palast geht offline!"
    „Das war's. Das Netz ist tot." In die plötzliche Stille flüsterte jemand bang: „Was bedeutet das? Vorbereitungen für den ...?"
    Gucky und die Sicherheitschefin sahen einander an. „Krieg?"
    Bounty Errol schüttelte den Kopf. „Wüsste nicht, was das zivile Netz damit zu tun haben sollte."
    Der Ilt hob die Schultern. Ihn plagten sehr wohl gewisse Ahnungen, doch die durfte er nicht aussprechen.
    Du hältst dicht, was immer geschehen mag, hatte das Specter von ihm verlangt. Und Gucky hatte es versprochen, hatte sein Ehrenwort gegeben.
    Er biss sich mit dem einzigen Zahn auf die Unterlippe. Seine Nase juckte wie verrückt. „Außerdem haben die Arkoniden ebenfalls Schwierigkeiten", meldete eine der Technikerinnen, die die öffentlichen Nachrichtendienste überwachten. „Ihre Verkehrsleitzentrale spielt verrückt."
    Dabei formulierte sie in Gedanken ein Wort, das den Mausbiber wie von einem Stromschlag zusammenzucken ließ. Mit einer Kurzteleportation war er bei ihr. „Wieso Kristallpalast?", fragte er.
    Die Technikerin starrte ihn erschrocken an. „Aber - woher ...?"
    „Du hast eben >Kristallpalast< gedacht. Wie kommst du darauf?"
    Verblüfft deutete sie auf ihren Holokubus. Der zeigte eine schematische, dreidimensionale Darstellung der Stadt Vhalaum. Hunderte Pünktchen flackerten in grellem Rot. „Was ist das?" ', „Die Ampeln und variablen Hinweisschilder für die Fußgänger-, Bodenfahrzeugs- und Gleiterebenen.
    Sind gerade samt und sonders ausgefallen." >„KristallpalastUmleitung zum Kristallpalast<. Dabei gibt's hier auf Hayok gar keinen..."
    Ihre letzten Worte hörte der Mausbiber nicht mehr. Er war bereits teleportiert.
    Das Hinweisschild war etwa dreimal so groß wie Gucky Und zehnmal so breit. Die Buchstaben darauf verschwammen immer wieder kurz, waren aber trotzdem deutlich zu lesen.
    Umleitung zum Kristallpalast.
    Gucky kniff die Augen zusammen. Er bildete sich ein, ganz kurz noch andere Schriftzeichen erkannt zu haben. Doch sie huschten viel zu schnell über die Holo-Tafel, als dass er sie hätte entziffern können.
    Da!
    Und wieder.
    Und wieder. Und ...
    Der Ilt stutzte. Dann kam ihm die Erleuchtung. Er stieß einen leisen Pfiff aus.
    Alle Ehre, Freund Specter, dachte er. Du bist ein ganz schön raffiniertes Kerlchen.
    Gucky hob die linke Hand und richtete die Aufnahmeoptik seines Multifunktions-Armbands auf das Schild. Er filmte es etwa eine halbe Minute lang. Ein Bruchteil dieser Zeit hätte wahrscheinlich auch genügt, doch er wollte auf Nummer sicher gehen.
    Dieweil er wartete, fiel ihm noch etwas anderes auf. Die Abstände, in denen die Buchstaben leicht unscharf wurden, waren nicht immer dieselben. Jedoch wiederholte sich ein ganz bestimmter Rhythmus.
    Lang - lang - kurzkurz - lang - kurzkurzkurz - lang - kurz - lang ...
    Ein Schauder lief seinen Rücken hinunter. In genau demselben Rhythmus hatten die Monitoren der Medo-Station geflackert, als Maykie „Mole" Molinas, genannt der Maulwurf, gestorben war.
    Woher das musikalische Muster stammte, war inzwischen eruiert worden: Seit Jahrtausenden feuerten überall in der von Menschen besiedelten Galaxis Sportfans ihre Mannschaften an, indem sie simultan immer wieder jene zwei Takte klatschten.
    Es passte zum skurrilen Humor des Maulwurfs, dass er gerade diese rhythmische Figur als Abschiedsgruß gewählt hatte. Gucky hatte sich damals köstlich amüsiert, nachdem er die vermeintlichen Morsezeichen identifiziert hatte.
    Jetzt jedoch war ihm nicht zum Lachen zumute. Es sah ganz so aus, als hätte das Specter seinen Auftrag ausgeführt. Aber es musste teuer dafür bezahlen. Isoliert von seinem Seelenanker in KHA-SURN, blieben ihm vermutlich nur noch wenige Minuten.
    Was sonst sollte der Rhythmus der Leuchtbuchstaben aussagen, als dass Mole alias der Maulwurf alias das Specter, ein zweites Mal mit dem Tode rang -und ein zweites Mal zu unterliegen drohte? Hähä.
    Hab dich! Ein zweites Mal entkommst du mir nicht.
    Kavurons Laune hatte sich sprunghaft gebessert, sobald das Konstrukt von seinen Spürprogrammen lokalisiert worden war. Nicht lange, nachdem er sein System, das Intra-Netz des Tato-Palasts und der gesamten arkonidischen Verwaltung, vom globalen Netzwerk abgeschottet
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher