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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm
Autoren: Unbekannt
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Poscheff-Tsun verstohlen musterte, an dem in einem solchen Fall die Verantwortung hängen blieb.
    Nein, ich bleibe auf alle Fälle, bis Projekt RAINBOW ein Erfolg ist. Da war es ihm egal, was Kantor oder Residor dachten. Auch ein Funkspruch Bullys konnte ihn nicht umstimmen, wenn er erst einmal seine Entscheidung getroffen hatte. „Morgen bringen wir die ersten Einzelteile der Ringspeicher hinauf", meldete sich Trevor-Hansen Bold über Funk. „Jedes Teil erhält eine Klebefolie mit Hinweisen für die Endmontage."
    „In Ordnung", sagte Daellian. Seine Mitarbeiter gewöhnten sich langsam daran, dass er in den letzten Tagen noch schweigsamer als sonst geworden war. Vom Optimismus, der er nach der Rückkehr von Sol verströmt hatte, schien nicht viel übrig geblieben.
    Daellian rang sich zu einer Art Zwischenbericht durch. Er schickte Kantor eine unverfänglich gehaltene Botschaft. „Die beiden Zeitfenster sind zur Zeit gleich lang. Es dürfte folglich knapp werden. Rechne damit, dass ich nicht zur Feier kommen kann."
    Eine Woche später lag der Termin für den zweiten Start auf dem ersten Juli. Gründe für Verzögerungen konnte Daellian nirgendwo ausmachen. Alles lief wie am Schnürchen. Die Anlagen produzierten, die Fähren flogen, die Techniker und Roboter montierten.
    Malcolm S. Daellian bestieg eine Space-Jet und flog auf Umwegen zum Merkur, wo er sich in einem Gästeflügel des Volcan-Centers mit Kantor traf. „Einmal hier, einmal dort, das passt", sagte er, als Myles endlich eintraf. Der Chefwissenschaftler fingerte umständlich in den Taschen seiner Jacke, bis er das Stirnband fand. „Malcolm", sagte er dann, „ich danke dir für deinen Besuch. Deine Nachricht hat mich erschüttert. Ich sehe ein, dass du den Platz noch nicht gefunden hast, an den du gehörst."
    „Vielleicht", wich Daellian aus. „Die RAINBOW II fliegt am ersten Juli. Hat sie Erfolg, kannst du mit mir rechnen."
    „Und wenn nicht?"
    „Diese Frage kann ich jetzt nicht beantworten."
    „Wir müssen es wissen, Malcolm. Wenn du ausfällst, muss Hayok einen Teil seiner Planung umstellen."
    „Das wäre ebenso der Fall, wenn ich in der Zwischenzeit zu einem Jünger Gon-Orbhons würde."
    „Wobei du ein schlechter Selbstmordattentäter wärst. Du bist zu auffällig. Man erkennt dich schon von weitem."
    „Mein Deflektorfeld ..."
    „... lässt sich desaktivieren."
    Myles Kantor setzte sich. Daellian sah, dass er schwer atmete, es aber so gut wie möglich verbarg. „Meine Antwort lautet ja. Ich werde nach Magellan fliegen."
    „Ich danke dir." Das bleiche Gesicht des schmächtigen Terraners erhielt ein wenig Farbe. „Du ahnst nicht, welche Last du von mir nimmst."
    „Ich akzeptiere die Sicherheitsvorkehrungen", sagte Daellian, „stelle aber Bedingungen. Solange ich keinen Zugriff auf die wichtige Datenbank von Operation Kristallsturm< erhalte, arbeite ich bis zur letzten Minute für die Akademie und mein eigenes Projekt. Nein, sag jetzt nichts. Es wäre vergebens."
    „Also gut", seufzte Myles. „Wenn du erst kurz vor dem Abflug dazu stößt, vermeidet das unnötiges Aufsehen. Außerdem haben wir eine Sicherheitsspanne von vier, fünf Tagen eingebaut. Es kann nichts schief gehen."
    „Da wäre noch etwas."
    „O nein, Malcolm. Muss das sein?"
    „Ja. Es ist eine Bitte. Sie ist sofort zu erfüllen."
    „Dann ist es keine Bitte mehr." Myles grinste schief. „Betrachte es von mir aus als Lohn für meine Unterstützung. Du begibst dich jetzt sofort in die Medoabteilung und lässt dich in einen vierundzwanzigstündigen Erholungsschlaf versetzen."
    „Mein Zellaktivator regelt das schon. Ich habe keine ..."
    „Na gut. Dann wünsche ich dir viel Spaß in Magellan. Denn ich gehe ganz sicherlich nicht mit auf große Fahrt. Auf Nimmerwiedersehen!"
    „Halt, bleib! Du hast ja Recht. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten."
    „Irgendwann brennt dein Aktivator noch mal durch. Los, ab durch die Mitte!", kommandierte Daellian und bugsierte den nur noch schwach protestierenden Kantor mit einem Prallfeld vor sich her. Er begleitete ihn auf die Medostation und blieb bei ihm, bis Myles Kantor unter der Aufsicht eines Medoroboters eingeschlafen war.
    So ist das, wenn die Toten über die Lebenden wachen! Daellian trat den Rückflug nach Terra an.
    RAINBOW II flog der Sonne entgegen. Einen weiteren Tag hatten sie den Starttermin noch nach vorne korrigieren können.
    Diesmal erlebten die Studenten und Mitarbeiter der Waringer-Akademie den gesamten Flug
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