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2238 - Die Friedensfahrer

Titel: 2238 - Die Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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USO-Chef Monkey zu Oberst Tom Abertin schweifen, dem Kommandanten der TRAJAN.
    Unser Verhältnis war keineswegs problematisch, aber von einer Eigentümlichkeit geprägt. Abertin war im Jahr 1305 NGZ zum einzigen Oberst der USO befördert und gleichzeitig zum Kommandanten der TRAJAN ernannt worden. Ich hingegen war lediglich Oberstleutnant, stand im Rang also unter Abertin. Gleichzeitig war ich einer der Stellvertreter Monkeys und Abertin so gesehen übergeordnet.
    In der Praxis ergaben sich dadurch keine Probleme. Abertin hatte seit .über dreißig Jahren praktisch jeden Tag in der TRAJAN zugebracht und kannte das Schiff in- und auswendig wie kein anderer. Die TRAJAN war sein Leben. „Bereits in den Jahren ab 1312 NGZ wurde in Vorbereitung auf die erhöhte Hyperimpedanz mit der Umrüstung des Schiffes begonnen." In der Stimme des Obersten schwang unverhohlener Stolz mit. „Dabei haben wir auf ausgeprägte Modul-Bauweise zurückgegriffen. Die eigentliche Neuausstattung mit den bereits vorhandenen Modulen und der sonstigen Einrichtung erfolgte dann umgehend nach dem Hyperimpedanz-Schock vom 11. September 1331 NGZ. Es hat über ein halbes Jahr gedauert, aber jetzt ist die TRAJAN bereit für den ersten Testflug."
    Monkey nickte. Ganz und gar nicht begeistert, nicht einmal zufrieden, eher nüchtern.
    Der Oxtorner kannte den Zeitplan nicht nur, er hatte ihn mit den Spezialisten selbst ausgearbeitet. „Quinto-Center hat sich gegenüber dem Hyperimpedanz-Schock als hervorragend vorbereitet erwiesen", sagte ich.
    Monkey erwiderte nichts darauf. Er hatte Perrys Warnungen selbstverständlich sehr ernst genommen und von vornherein eine extensive Vorratshaltung betrieben. Hinzu kam, dass der Großrechner MAJESTÄT wegen der damals noch bestehenden KorraVir-Gefahr ohnehin als Hybridrechner ausgelegt war. Jede Menge Positronikbausteine waren längst in ihn integriert gewesen. Zudem hatte man in Quinto-Center noch aus alten Zeiten einen gewissen Grundstock an Altanlagen in Betrieb gehabt.
    Das traf zum Beispiel auch auf die Kraftwerke zu, so dass in dem geheimen Hauptquartier zu keiner Zeit ein bedrohlicher Mangel an Energie zu verzeichnen gewesen war.
    Was die übrigen erforderlichen Umrüstungen betraf, war mein Chef absolut konsequent vorgegangen.
    In Abstimmung mit unseren Fachleuten hatte er sich entschieden, auch in Anbetracht der Insellage, die der geheime Stützpunkt nun einmal hatte, keine Rücksicht auf eine eventuell denkbare Rückkehr zu alten Hyperimpedanz-Werten zu nehmen. „Quinto-Center wird umgerüstet", hatte er bereits am 11. September gesagt, „und zwar so radikal, wie es mit unseren Mitteln möglich ist! Und das gilt nicht nur für den Stützpunkt selbst, sondern auch für die TRAJAN."
    Ich hatte den Entschluss begrüßt. Schließlich galt die TRAJAN zu jener Zeit als das einzige 2500-Meter-Ultraschlachtschiff der Galaxis.
    Erneut musste ich an die alten Zeiten denken. Der Raumflugkörper, der damals aufgetaucht und später OLD MAN getauft worden war, hatte mit seinen Ultraschlachtschiffen einen Machtfaktor dargestellt, der die gesamte Milchstraße hätte unterwerfen können.
    Damals hatte ich mich lebendig gefühlt. Damals war es mir gelungen, aus dem Schatten meines Vaters zu treten, mir mit der Unterstützung meiner Schwester und ihres Ehemannes als Roi Danton eine Existenz aufzubauen.
    Ich konzentrierte mich wieder auf die Gegenwart. Früher hatte Terra nicht ohne Grund solche Riesen erbaut. Die damals verfügbaren Technologien benötigten einfach so viel Platz.
    Als wir mit dem Umbau der TRA-JAN begannen, war sie nach unserer Kenntnis das einzige Raumschiff der Milchstraße, das für die Bedingungen nach dem Hyperimpedanz-Schock bauartbedingt optimal vorbereitet war. Das Ultraschlachtschiff war also, parallel zu allen anderen Arbeiten in Quinto-Center, mit titanischen Anstrengungen flugbereit gemacht worden.
    Das alles hatte viel Zeit gekostet; eine Kugelzelle von 2500 Metern Durchmesser war keineswegs von heute auf morgen umzubauen. Ein offener Kampf war zwar nicht die Bestimmung der USO, doch es wäre geradezu fahrlässig gewesen, das Kapital, das die TRAJAN darstellte, nicht zu nutzen.
    Aber die Entscheidung des Oxtorners hatte ich stets unterstützt. Die erste Aufgabe der USO war zwar nicht die Entfaltung militärischer Macht, sondern ein funktionierendes Spionagesystem. Ein System, das in erster Linie für eine gewisse Kontrolle des Molochs Arkon und seines unsterblichen Imperators, Imperator
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