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2238 - Die Friedensfahrer

Titel: 2238 - Die Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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Ferronin schien sich ihrer Sache sicher.
    Ich wusste, dass die 112 Jahre alte Leiterin der Abteilung Funk und Ortung gute Arbeit leistete.
    Meinem Blick hielt die kleine Frau mit der blassblauen Haut jedenfalls problemlos stand.
    Ihre fachliche Qualifikation stand sowieso außer Frage. Die Hyperfrequenz-Spezialistin war vor langer Zeit als Austauschstudentin nach Terra gekommen und dort sesshaft geworden. Bei einer Exkursion im Forschungszentrum Titan hatte sie Myles Kantor kennen gelernt und sich unsterblich in ihn verliebt, obwohl sie wusste, dass er damals wegen Kallia Nedrun und als Zellaktivatorträger für sie unerreichbar war. Immerhin hatte Kantor sie für Camelot angeworben Schon auf dem GILGAMESCH-Modul ENZA war sie für Funk und Ortung zuständig gewesen. Nach der Auflösung der Organisation war sie dann in die USO eingetreten und schließlich auf die TRAJAN versetzt worden.
    Aber eine Garantie kann sie mir nicht geben, dachte ich. Wie würde ich als Kommandant eines kleinen Flottenverbands reagieren, wenn ich plötzlich eine einzelne „feindliche" Einheit in die Ortung bekäme? Sofort Kurs darauf nehmen lassen oder den Feind erst einmal in Sicherheit wiegen, aber darauf achten, ihn nicht aus den Augen zu verlieren?
    Außerdem galt zu bedenken, dass wir keinerlei Informationen darüber hatten, welche Auswirkungen die Erhöhung der Hyperimpedanz auf die Technik der Arkoniden hatte. Ich hätte mich in diesem Augenblick nicht unbedingt auf ein Raumgefecht eingelassen. Waren die Raumfahrer des Kristallimperiums weiter oder längst noch nicht so weit wie die der TRAJAN? Da sie überhaupt hier waren, fernab von Arkon und allen Stützpunkten des Reichs, musste man eigentlich davon ausgehen, dass sie mindestens ebenso weit wie wir oder gar weiter waren. Andererseits ... „Alarmstufe zwei!", befahl ich. „Kurs vorerst beibehalten, Geschwindigkeit zurücknehmen.
    Energetisch auf Tauchstation gehen, sämtliche nicht unbedingt benötigten Energiequellen abschalten.
    Dann eine unauffällige Kursveränderung. Wir entfernen uns langsam von den GWALONS."
    Das Schrillen einer Alarmsirene durchdrang die Zentrale, verstummte jedoch nach wenigen Sekunden wieder. Die Besatzung war nun gewarnt.
    Oberst Abertin drehte sich zu mir um. „Wenn die Arkoniden so weit von allen Basen entfernt sind, haben auch sie wohl mit Antriebskonzepten experimentiert, die auf die Belange nach dem Hyperimpedanz-Schock abgestimmt sind."
    Der Kommandant drückte meine Gedanken nur in leicht anderer Formulierung aus. „Wir wissen nicht, ob sie auf Hayok oder anderswo in der Nähe stationiert waren oder vielleicht während einer Mission von der Erhöhung der Hyperimpedanz überrascht wurden. Aber Ihre Argumentation hat natürlich einiges für sich. Es wäre nur logisch. Kraschyn und Ascari da Vivo schlafen ganz bestimmt nicht."
    Abertin nickte, nachdenklich, wie es mir vorkam. „Wir bleiben auf Vermutungen angewiesen. Die Lage wird durch die Erhöhung der Hyperimpedanz nicht einfacher. Uns stehen weder die technischen noch die logistischen Möglichkeiten zur Verfügung, die früher selbstverständlich waren."
    Und das tut weh, dachte ich.
    Beim zweiten Mal traf mich das Aufjaulen der Alarmsirenen so überraschend, dass ich zusammenzuckte.
    Erneut bildete sich ein Hologramm, erneut zeigte es Dalia Argula. Die Ortungschefin hatte diesen zweiten Alarm ausgelöst. „Wir haben eine weitere Ortung", sagte sie. „Fünf Lichtjahre Entfernung, von Hayok abgewandt.
    Diesmal sind es allerdings keine Arkoniden. Meine Spezialisten haben einige in höchstem Maß eigenartige Reflexe aufgefangen."
    Die Umständlichkeit und Verschwommenheit ihrer Meldung bewies mir, dass es sich in der Tat um ein eigenartiges und nicht mit wenigen Worten präzise beschreibbares Phänomen handeln musste, über das die Mitarbeiter der Ortungszentrale gestolpert waren. „Details?", fragte ich sofort. „Es handelt sich lediglich um Spuren, Reflexe, Emissionen, die im höchsten Bereich des hyperphysikalischen Spektrums angesiedelt sind, das wir mit der Technologie der TRAJAN noch erfassen können."
    „Geht es vielleicht noch etwas genauer?"
    Dalia Argula zuckte mit den Achseln. „Leider verfügen wir über keine der terranischen Aura-Zangen, aber wir haben einen verbesserten camelotschen Hyperraum-Resonator an Bord, dem wir die Ortungen verdanken. Sie sind nicht spezifisch, ich könnte sie aus dem Stegreif keinem bestimmten bekannten Ereignis zuordnen. Aber die seltsamen
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