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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle
Autoren: Unbekannt
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Raumschiff war relativ klein. Es kam vom Raumhafen bei Takijon, und es stieg auf steiler Bahn in den wolkenlosen Himmel hinauf, als plane es, direkt zum Kupfermond vorzustoßen. Kokon Kotan blickte zu ihm hoch und ließ es nicht aus den Augen, bis es verschwunden war. Sichtlich zufrieden kehrte er danach zu Dando Gentury zurück, der ihm lächelnd zugesehen hatte. „Willst du mir nicht endlich verraten, was du erfahren hast?", fragte der Sprecher der Caiwanen.
    Während er sich ächzend neben ihn auf die Bank sinken ließ, deutete der Ingenieur in den Himmel hinauf. „Die beiden waren da drin!"
    „Bist du sicher?"
    „Absolut. Kantiran hat das verabredete Signal gesendet. Damit hat er uns mitgeteilt, dass Detair und er zumindest an Bord gegangen sind. Sie haben also alle Kontrollen passiert. Was sollte da noch schief gegangen sein? Sie haben es geschafft. Gar kein Zweifel."
    In weiser Voraussicht hatten Dando und sein Freund ihr Versteck gewechselt. Sie wussten, dass ihnen die Arkoniden auf den Fersen waren und dass ihre Situation zunehmend schwieriger wurde. Sie planten, aus Takijon zu verschwinden und das Feld zumindest in dieser Region den Arkoniden zu überlassen.
    So schnell, wie sie es sich vorgenommen hatten, konnten sie sich jedoch nicht zurückziehen. Der praktisch veranlagte Kokon Kotan hatte in den vergangenen Wochen und Monaten alles darangesetzt, so viel wie möglich über die Arkoniden zu erfahren. Daher war ihm bekannt, dass die Weißen Satelliten im Orbit von Caiwan installiert hatten, mit deren Hilfe sie riesige Gebiete überwachen konnten.
    Die auf Mikrowellenbasis arbeitenden Ortungsgeräte waren so genau, dass sie einen einzelnen Caiwanen auf einer Antigravplattform oder einen Reiter auf einem Gauartie ausmachen und lokalisieren konnten. Dando und sein Freund planten, sich in einer Gruppe von Händlern zu verbergen, die von der Stadt über das Land zogen, um in den Dörfern ihre Waren anzubieten. Irgendwann wollten sie sich von ihnen trennen, um eigene Wege zu gehen.
    Doch auch das war nicht einfach und nicht ohne Risiko. Normalerweise hatten die Arkoniden große Schwierigkeiten, Caiwanen voneinander zu unterscheiden. Ihn aber konnten sie relativ einfach identifizieren, da sie ihn tätowiert hatten, um ihn zu demütigen. Diese Tätowierungen waren nach wie vor auf seiner Haut. Mittlerweile waren sie - ganz gegen die erklärte Absicht der Arkoniden - vom Zeichen der Schande zu Ehrenzeichen mutiert.
    Dando beobachtete Sagrithvögel, die in langer Kette mit trägem Flügelschlag über den See zogen. Es waren schneeweiße Vögel, die normalerweise nur an den Küsten der Meere lebten und höchst selten ins Landesinnere vordrangen. Umso mehr genoss er es, sie zu sehen.
    Sie hatten sich in eine Werkstatt Kokon Kotans zurückgezogen, die außerhalb der Stadt auf einer schmalen Halbinsel lag. Der Ingenieur hatte sie eingerichtet, um hier in Ruhe eine neue Technik entwickeln zu können. Dabei war er so erfolgreich gewesen, dass er es zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht hatte. Zwei seiner vier Mitarbeiter suchten nach einer geeigneten Gruppe von Händlern, denen sie sich bei ihrer Flucht anschließen konnten. „Wir bekommen Besuch", sagte Kokon Kotan überrascht. Er deutete nach Takijon hinüber, dessen zahlreiche Häuser sich im Dunst des späten Nachmittags schwach abzeichneten, um Dando auf eine Antigravplattform aufmerksam zu machen.
    Auf der Platte des kleinen Fluggerätes stand eine kleine, schmächtige Gestalt. Ein kompliziert aussehendes Gebilde aus Federn des prachtvollen Raubvogels Caithar zierte seinen Kopf. Es legte Zeugnis dafür ab, dass sein Träger ein ungewöhnlich mutiger Mann war. Caithare waren nur unter Einsatz des eigenen Lebens zu jagen. Ein Mann, der es geschafft hatte, sich die Federn zu beschaffen, verdiente Respekt, mochte er sonst auch große Schwächen haben. „Owara Asa Tagakatha", erkannte Dando. Er stand auf und wollte sich ins Haus zurückziehen, doch Kokon legte ihm die Hand auf den Arm und sagte ihm, dass es zu spät sei, da der Priester sie längst ausgemacht habe. „Er weiß, dass du hier bist. Jemand muss es ihm verraten haben." Lautlos glitt er zur Seite. „Es geht um dich, Dando. Für mich interessiert er sich nicht. Ich mache mich unsichtbar."
    Dando blieb sitzen. Gelassen verfolgte er, wie der Priester auf dem schmalen Sandstreifen am Seeufer landete, von der Platte herabstieg und langsam auf ihn zukam. „Owara - ich habe nicht damit gerechnet, dich hier
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