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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens
Autoren: Unbekannt
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derzeit nicht", murmelte sie schließlich. „Ja, ich habe Durst. Wartet."
    Die Motana verschwanden so schnell, dass es beinahe gespenstisch wirkte. Neben Zephyda, die weiterhin die SCHWERT steuerte, waren nur Mavrip und Bjazia sitzen geblieben. Mavrip warf der Älteren einen scharfen Blick zu.
    „Täusche ich mich oder ..."
    „Ganz sicher nicht. Lassen wir uns das gefallen?"
    „Sie werden sehen, was sie davon haben, Schwester", grummelte Mavrip, ohne indessen wirklich ärgerlich zu sein.
    „Zumindest jede Menge Getränke – unsere Rationen wahrscheinlich eingeschlossen, weil wir nicht hinterherkommen. Ich habe da ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache, ein ganz ungutes ..."
    „Bring mir einen Becher mit!", kommandierte Mavrip.
    Bjazia verschwand.
    In der Zwischenzeit studierte die Motana die Daten, die Echophage in den Hologlobus eingeblendet hatte. Es fiel ihr noch immer schwer, sich aus nüchternen, beinahe technischen Angaben ein plastisches Bild von dem zu machen, was dadurch angeblich unvergleichlich präzise beschrieben wurde, aber sie versuchte es. Der Planet hatte einen Durchmesser von 13.322 Kilometern, und seine Schwerkraft betrug etwas mehr als ein Gravo. Das stellte für Motana ebenso wie für Menschen oder gar Shoziden keine besondere Belastung dar. Die Atmosphäre war für alle gerade noch atembar. Die mittleren Temperaturen lagen unter jenen Werten, die Motana als angenehm empfanden. Es herrschten auf diesem Planeten winterliche Verhältnisse. Die Fernortung lieferte Bilder einer karstigen Landschaft. Fast vegetationslose Berge lösten öde Ebenen ab. Dazwischen gab es immer wieder Orte mit vulkanischer Tätigkeit.
    Rauchende Vulkankegel und Klüfte, aus denen Lava quoll und die von Giftdämpfen eingehüllt waren. Die wenigen Pflanzen, die die Orter ausmachen konnten, wirkten monoton und wiesen geringen Artenreichtum auf. Niedrige, karge Sträucher wurden abgelöst von dürren Gräsern und stumpffarbigen Moosen. Es wurden keine Anzeichen von tierischem Leben entdeckt. Man musste vermutlich genau hinsehen, um die eine oder andere Art von Kleinlebewesen zu entdecken.
    „Harn Erelca umläuft die Sonne in rund 183 Tagen zu jeweils 26 Stunden. Wegen der geringen Achsneigung von drei Grad gibt es praktisch keine Jahreszeiten", meldete Echophage.
    Mavrip fragte sich, wen solche Daten eigentlich interessierten – wer wollte schon so lange hier bleiben? Aber die erfahrenen Raumfahrer Rhodan und Atlan wussten diese Daten womöglich sinnvoll zu nutzen. Umso überraschter war sie, aus der mittleren Zentraleebene Rhodans Kommentar zu vernehmen: „Das hilft uns gar nichts. Wir wollen hier nicht sesshaft werden. Wir sind nur an der Ortung der Bionischen Kreuzer interessiert."
    „Negativ!", antwortete Echophage.
    „Wie sollen wir sie dann je finden?", sagte Rhodan resignierend.
    Es folgte bedrücktes Schweigen, und Mavrip fand Zeit, die einlaufenden Ortungsbilder zu betrachten, gerade als Bjazia zurückkam und ihr einen Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit unter die Nase hielt.
    Mavrip nahm den Becher dankend an und trank vorsichtig. Bjazias Miene ließ erahnen, dass diese nur darauf wartete, sie möge sich verbrühen, um einen ihrer unheilschwangeren Kommentare abgeben zu können, aber den Gefallen tat sie ihr nicht. Stattdessen wies sie auf die Bilder im Hologlobus. „Das da ist also unser Ziel. Wie gefällt es dir?"
    „Was für eine schmuddelige Welt", kam sofort Bjazias Urteil. Niemand widersprach ihr, selbst Akluhi, Luhla und Usnia nicht, die gerade ebenfalls wieder an ihre Plätze zurückkehren wollten. Es verschaffte ihr einen kleinen Triumph, dass alle ähnlich dachten wie sie. Aber wie sollte man angesichts dieser endlosen Öde auch positive Eindrücke bekommen?
    Zephyda hatte die SCHWERT auf eine Höhe sinken lassen, die knapp über den höchsten Gipfeln der Gebirge lag. In diesem Abstand zur Oberfläche glitt der Bionische Kreuzer mit mäßiger Geschwindigkeit dahin, von Zephyda gesteuert. Keine der Quellen spürte viel davon, dass die Epha-Motana an ihren Kräften zehrte. So gering war der Aufwand jedes Einzelnen inzwischen, dessen es bedurfte, um die SCHWERT fortzubewegen. Sogar Bjazia konnte nicht anders, als insgeheim Bewunderung für dieses wunderbare Zusammenwirken von Geist und Materie zu empfinden.
    Niemand an Bord ahnte, welche Empfindungen Bjazia plagten, unentwegt. Die Waise hatte sich schon immer als Außenseiterin gefühlt. So weit sie zurückdenken konnte – als Findelkind
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