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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens
Autoren: Unbekannt
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Initialzündung für mein Handeln war. Ich hatte jedoch schon seit undenklichen Zeiten eine große Einsamkeit in mir verspürt. Es war eine unleugbare Tatsache, dass ich das einsamste Wesen des Universums war. Es gab kein zweites Exemplar meiner Art. Keine Gefährtin an meiner Seite, mit der ich die Freuden des S'toma-Rausches teilen konnte. Ich war ganz für mich allein, und das bescherte mir ein Gefühl von Traurigkeit und Wehmut.
    So reifte allmählich die Idee in mir, mir selbst eine Gefährtin zu erschaffen. Da ich selbst körperlos war und darum Materie nicht handhaben konnte, sollte meine Gemahlin körperlich werden. Ich wollte ihr den perfektesten Körper geben, der für mich denkbar war. Und die Unsterblichkeit konnte ich ihr ebenfalls vererben.
    Auf Anu Houwin wollte ich meine Sehnsucht endlich stillen. Es war zum ersten Mal, dass es mir gelang, mich zu zügeln und nicht alles S'toma gierig zu verbrauchen. Ich sammelte große Mengen davon und speicherte sie in einem Körper meiner Wunschvorstellung.
    Es war die schönste Zeit meines bisherigen Daseins, zu sehen, wie Vary Arinach gedieh und erblühte.
    So nannte ich meine Gemahlin: Braut für die Ewigkeit.
    Ich schaffte es zuerst nur, ihr einen winzigen Körper zu geben. So klein, dass man ihn kaum hören konnte. Aber indem ich selbst hungerte und immer mehr S'toma in sie fließen ließ, wuchs sie zu imposanter Größe heran. Ich glaubte nun zu wissen, wie sich der Meister gefühlt hatte, als er mich erschuf. Und es musste schon ein Götterfunke auch in mir sein, dass ich ebenfalls Leben schöpfen konnte.
    Und zwar Leben ohne den Makel von Körperlosigkeit.
    Arinach erschien mir als das perfekte Wesen. Bald schon war sie komplett, gerade als der Vorrat an S'toma zur Neige ging. Es bedurfte nur noch eines Funkens, um Arinach zum Leben zu erwecken.
    Da aber passierte etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte: Es traten die Schutzherren von Jamondi auf den Plan.
    Ich wusste schon seit einiger Zeit von ihrer Existenz, nur hatte ich mich nie um sie gekümmert.
    Eingedenk meiner Unbesiegbarkeit waren diese Namen bloß Schall und Rauch. Vanidag konnte keine Macht des Universums etwas anhaben, es sei denn sein eigener Schöpfer.
    Dachte ich.
    Doch als die Schutzherren von Jamondi nach Anu Houwin kamen, da merkte ich, dass sie Kräfte besaßen, mit denen sie auf mich einwirken konnten. Sie besaßen nicht die Macht, mich zu vernichten.
    Aber es war ihnen möglich, mich zu bannen.
    Es wäre ihnen dennoch nicht möglich gewesen, mich zu bezwingen, hätten sie sich nicht einer Hinterlist bedient. Sie gingen mir aus dem Wege und wandten sich meiner Gemahlin zu. Als ich mit ansehen musste, wie sie Arinach mit unglaublicher Brutalität vernichteten, da erst wurde mir klar, dass es mir nicht gelungen war, die absolute Unsterblichkeit auf sie zu übertragen.
    Arinach verging in einer gewaltigen Explosion. Das dabei verströmende S'toma machte mich taub und blendete mich. Ich wurde durch Arinachs Tod derart geschwächt, dass ich zu einer so unscheinbaren Erscheinung wurde, dass der kleinste Windstoß mit mir spielen konnte.
    Den Schutzherren von Jamondi bereitete es daher keinerlei Mühe, mich einzufangen und mich in ein Verlies zu stecken, aus dem es für mich kein Entrinnen gab. Dort darbte ich – für eine Ewigkeit.
    Bis ... jetzt.
     
    *
     
    „Das sieht nicht gut aus, das sieht nicht gut aus, das ...", murmelte Bjazia, als sie im Anflug auf Harn Erelca waren. Sie konnte gar nicht anders. Sie sagte es automatisch. Der Planet erweckte eben keinen sehr einladenden Eindruck auf sie. Schon der Orkan beim Start der SCHWERT, der über Kimte gefegt war, ließ sie weitere Schwierigkeiten erahnen. Als wollte eine weise Kraft sie auf Tom Karthay zurückhalten. Aber auf sie hörte man ja nicht.
    „Oh, bitte!", herrschte Akluhi sie an, die bisher immer einen ausgeglichenen Eindruck gemacht hatte, fast so, als sei sie von etwas einfachem Gemüt. „Man kann's ja kaum mehr ertragen. Lieber höre ich mir eine neue Traumfantasie von Mavrip an. Die sind wenigstens bunt."
    Sie erntete lebhaftes Nicken. Nur Bjazia und Mavrip starrten sie finster an.
    „Wie meinst du das – Traumfantasien?"
    „Und was hast du gegen Schwarz?"
    „Möchte jemand ein Getränk?", mischte sich Grezud ein. „Ich jedenfalls habe einen reichlich trockenen Mund." Er machte aufmunternde Gesten, und tatsächlich regten sich die meisten Quellen. Nur Akluhi zerrte er förmlich hoch.
    „Zephyda braucht uns
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