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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens
Autoren: Unbekannt
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unwahrscheinlich gelten. Der Möglichkeiten gibt es unzählige. Mein Extrasinn bezeichnet die Annahme, die sechzig Bionischen Kreuzer könnten noch immer auf Harn Erelca sein, sinngemäß als blanken Irrsinn."
    „Das hat er aber auch sicher schon vorher getan, und dennoch sind wir aufgebrochen. Ganz so sinnlos kann Trideages Hinweis also nicht sein", versuchte Rhodan die niedergeschlagenen Motana aufzumuntern. „Uns fehlt nur noch ... das gewisse Etwas. So, wie der Choral an die Fernen Sterne notwendig ist, um die SCHWERT zu starten."
    „Natürlich!", rief Zephyda und klatschte sich mit der linken Hand gegen die Stirn – eine zutiefst unmotanische Sitte, wie Bjazia feststellte. Traurig, wie die alten Sitten verkamen. Ehe sie eine Bemerkung machen konnte, fuhr die Epha-Motana fort: „Der Choral wirkt nicht nur wie ein Katalysator, sondern auch wie eine Art Signal! Nur ist unser Choral für die sechzig Schiffe ein Name: Kommandeurin Trideage! Sie könnte uns noch aus dem Grab heraus helfen, uns Gewissheit über den Verbleib ihrer Flotte zu verschaffen! Zumindest darüber, ob sie noch auf Harn Erelca sind."
    Zephyda verließ ihren Platz im Sitzkreis und begab sich aufs nächstuntere Deck zum Funkgerät.
    Bjazia bewunderte sie dafür, dass sie die SCHWERT steuern und nebenbei auch andere Handlungen vollziehen konnte. Das könnte sie selbst nie schaffen! Es musste schön sein, als Epha-Motana agieren zu können. Zephyda ging an Atlan vorbei, ohne ihn zu beachten – was ein kleines Kunststück darstellte – ,stellte sich neben Epasarr und bat ihn, ein Sprechfeld zu projizieren, durch das sie eine direkte Funkverbindung herstellen konnte. Das hätte sie zwar auch im Kreis der Quellen durch Echophage direkt haben können, aber sie hatte sich aus zweierlei Gründen dagegen entschieden: Zum einen sollte Atlan ihren Erfolg sehen, zum anderen wollte sie Epasarrs Rolle weiter aktiv unterstützen. Es war für ihn als Mann nicht leicht, in eine so exponierte Stellung zu geraten.
    Als der Beistand ihr signalisierte, alles sei bereit, sprach sie in die Luft hinein: „Hier spricht Zephyda, Stellare Majestät und Nachfolgerin von Kommandeurin Trideage! Ich rufe die sechzig verborgenen Einheiten."
    „Bestätige Absendung Breitbandspektrum, mittlerer Richtstrahl Planet Harn Erelca", ließ sich Echophage vernehmen.
    Dann folgte angespanntes Schweigen, doch nur für wenige Sekunden.
    Plötzlich meldete Echophage: „Ich habe sechzigmal Antwort bekommen. So viele Funkstationen haben den Erhalt der Meldung bestätigt. Und das innerhalb einer denkbar kurzen Zeitspanne." Zephyda warf Atlan einen herausfordernden Blick zu. Sie machte kein Hehl aus ihrem Triumphgefühl. Atlan nickte anerkennend. Aber er sagte nichts. Er blieb auf Distanz.
    So viel also zu ihrem grandiosen Plan! Zephyda warf mit schwungvoller Bewegung ihr Haar zurück, dass es wie eine kupferrote Flut glänzte und schimmerte. „Und?", forderte sie den Bordrechner auf.
    „Das Sendegebiet liegt nur vier Grad nördlich des Äquators", führte Echophage weiter aus. „Man darf annehmen, dass es sich um ein Gebiet mit gemäßigtem Klima handelt. Elfhundert Kilometer von unserer Position entfernt."
    Atlan wollte etwas sagen, aber Zephyda kam ihm zuvor. „Ich werde Kurs darauf nehmen."
    „Echophage!", sagte Atlan. „Ich möchte, dass du ein Zeitfenster erstellst. Stelle darin das Eintreffen der sechzig Bestätigungsimpulse grafisch dar."
    Echophage kam der Aufforderung augenblicklich nach. Im Nu erschien eine Projektion, in der sechzig Linien dargestellt waren. Sie hatten alle die gleiche Höhe und waren dicht gedrängt. Aber die Zwischenräume waren unterschiedlich groß.
    „Alle Signale waren inhaltlich identisch und von gleicher Intensität", erklärte Echophage dazu. „Und sie trafen innerhalb von genau dreizehn Millisekunden ein. Hilft dir das?"
    „Das ist überaus aussagekräftig", stellte Atlan fest. „Man kann ausschließen, dass die Antworten auf Befehl biologischer Mannschaften gegeben wurden. Motana hätten nicht so schnell gehandelt. Und sicher auch nicht praktisch gleichzeitig. Besäßen die Schiffe eine Besatzung, hätten die Biotroniken Rücksprache gehalten und auf die Erlaubnis gewartet, antworten zu dürfen. Das hat aber kein einziger Rechner getan. Sie haben von sich aus und ohne Verzögerung gehandelt. Daraus darf man schließen, dass es an Bord der sechzig Bionischen Kreuzer keine Überlebenden gibt. Aber zumindest ihre Biotroniken und
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