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2230 - Krieger für Jamondi

Titel: 2230 - Krieger für Jamondi
Autoren: Unbekannt
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nach.
    Gleichzeitig aber war sie froh, wieder bei den Gefährten zu sein. Hier war ihre Welt wenigstens noch in Ordnung. Fast.
    Hunderte von Männern bevölkerten die Treppen der Stadt, die bis zum Himmel zu reichen schienen. Dazwischen ragten die schier endlosen Fassaden der Gebäudeflügel empor, verschmolzen nach und nach mit der hereinbrechenden Dunkelheit.
    Außer den Fackeln und Kerzen in den Höfen und auf den Treppen gab es jetzt kein Licht mehr in der Feste von Roedergorm. Überall, wo die Gruppe auftauchte, verstummte der geschäftige Lärm. Aufmerksame Blicke folgten jeder ihrer Bewegungen. „Krieger aus der Ferne - nicht von Tora Karthay", murmelten vereinzelte Stimmen. „Eine Dienerin haben sie auch dabei. Aber wieso geht sie ihnen voran? Gehören Frauen nicht ans Ende des Trosses? Was wohl Eisenpanzer dazu sagt?"
    Fünf Innenhöfe durchquerten sie jeder eigentlich eher ein Platz -, bis sie eine Art Torturm erreichten. Dahinter erstreckte sich ein weiterer, diesmal deutlich größerer Hof. Atlan zählte sechs Statuen, die ihn einrahmten. „Beantwortet uns eine Frage", wandte er sich an ihre Begleiter. „Wen stellen diese Standbilder dar?"
    „Genau wissen wir es nicht", antwortete der Fackelträger. „Alte Sagen berichten, es handle sich um Schutzherren, jene mythischen Gestalten, die den Sternenozean einst beherrscht haben sollen - bis zur Blutnacht von Barinx, als die kybernetischen Zivilisationen die Macht übernahmen."
    „Das ist alles?"
    Der Motana schien erstaunt über die Frage. „Ja, natürlich."
    Die Gruppe gelangte auf eine bogenförmige Brücke, die sich über einen Abgrund spannte. Inzwischen stellte die Fackel ihres Führers weit und breit das einzige Licht dar. Die schier endlos hohen Mauern der Festung besaßen viele Fenster, aber keines war erleuchtet.
    Wie hatte der Motana gesagt? „Jeder Lichtstrahl ohne Schutz ist einer zu viel." Die Feste von Roedergorm verschmolz mit der Nacht.
    Die Bewohner wollen Spionen aus dem All keinen Anlass geben, sich das Gebirge und die Planetenoberfläche genauer anzusehen, meldete sich der Extrasinn.
    Die alte Angst aus den Zeiten der Flucht und der Ankunft auf Tom Karthay schien sich bis in die heutige Zeit erhalten zu haben.
    Am Ende der Brücke wartete eine Frau. Sie trug ein schlichtes Gewand, das ihren Körper sanft verhüllte, ihren Kopf jedoch frei ließ. Atlan sah zum ersten Mal eine Motana mit geflochtenem Haar. Die Zöpfe vereinten sich am Hinterkopf zu einem Knoten. „Mach schon", sagte der Vermummte zu ihr.
    Die Frau stieß hastig die Tür auf. Ihr Führer warf seine Kutte ab, die sie umständlich auffing. „Nicht den Boden damit wischen!", fuhr er sie an. Er übergab die Fackel an seinen Kameraden, der sich damit entfernte.
    Die Frau murmelte hastig eine Entschuldigung und verschwand durch die Tür.
    Zephyda knirschte leise mit den Zähnen.
    Atlan musterte ihren Führer. Er war schlank und fast so zierlich wie die Motana-Männer von Kirnte, Biliend oder dem Wald von Pardahn. Das schwarze Haar trug er gescheitelt und nackenlang. Ein Schnurr- und Kinnbart verlieh ihm ein verwegenes Aussehen. Ein wenig erinnerte er den Arkoniden an Kublai Khan.
    Bei allen Göttern von Larsaf III, das ist schon so lange her.
    Sie durchquerten eine Halle. An ihrem hinteren Ende standen zwei Frauen mit Getränken. Als der Motana sich ihnen näherte, fingen die Kristallbecher auf den Tabletts leicht an zu klirren. Er quittierte es mit einem grimmigen Blick. „Gäste aus der Ferne des Sternenozeans, nehmt den Willkommenstrunk, den der Karthog euch darbietet!", sagte er. Danach verschwand er durch ein Portal.
    Die Motana-Frauen servierten ihnen ein bittersüßliches Getränk, das hervorragend den Durst löschte. Die beiden Frauen musterten Zephyda mit unverhohlenem Interesse, wagten sich aber nicht an sie heran. „Sprecht frei", munterte Atlan sie auf. „Es ist nicht verboten."
    Jetzt rückten sie Zephyda auf den Pelz. „Bist du wirklich eine Kriegerin, wie Yanathon gesagt hat?"
    „Eine Epha-Motana und Kriegerin", bestätigte sie. „Welche Stellung nehmt ihr in der Feste ein?- „Wir sind Dienerinnen der Herrschaften."
    „Dien..." Der Becher entglitt ihren Fingern und zersprang auf dem Steinboden. „Nein, das glaube ich nicht."
    „Es ist wahr, Herrin!"
    Zephyda schüttelte sich. Ihre rote Löwenmähne wallte, als sei sie ein eigenständiges Lebewesen. „Ich bin nicht eure Herrin, ebenso wenig, wie die da eure Herren sind!"
    „Zephyda, auf ein
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