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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707
Autoren: Unbekannt
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mir nur eines: dass sie aufhören mögen, selbst wenn das meinen Tod bedeutete.
    „Du sprichst übrigens ganz besonders gut auf diese subtilen Nervenreize an, Corg, alter Freund – weil wir deinem Organismus zugleich kleine Dosen von Eyemalin zuführen."
    Shallowain, irgendwo in den Schmerznebeln hinter mir, gibt ein undefinierbares Geräusch von sich.
    Beodur strafft sich.
    „Aber diese Details interessieren uns jetzt nicht. Ich werde dir ein paar Fragen stellen, Spezialagent 707.
    Und du wirst sie mir, sobald ich das Bett von Ganberaan abschalte, beantworten, und zwar wahrheitsgetreu; alle, alle, alle. Du wirst dich förmlich zerreißen, nur um von diesem Bett herunterzukommen."
    Ich weiß, was da Progeron fragen wird. Sie wollen, dass ich ihnen die Position des terranischen Stützpunkts verrate. Sie wollen den SPEICHER.
    Ich bäume mich innerlich auf, mobilisiere meine letzten Kräfte.
    Süchtige sind zäh, rede ich mir ein. Wir halten mehr aus, sind abgestumpfter als andere, die nie mit harten Drogen in Berührung gekommen sind. Und das wissen auch meine Folterknechte. Weshalb sie die Dosis eine Spur höher angesetzt haben ...
    Mir ist völlig klar, dass ich diesen Raum nicht lebend verlassen werde. Darum geht es längst nicht mehr. Auch zu versuchen, möglichst lange durchzuhalten, hat keinen Sinn.
    Ich zentriere mich, zwinge mich, die furchtbaren Schmerzen nicht zu verdrängen, sondern im Gegenteil noch stärker, noch bewusster zu empfinden.
    Ich, Corg Sonderbon, Spezialagent 707, kämpfe nicht im Mindesten dagegen an, sondern ich lasse sämtliche Schranken fallen, sauge die Pein förmlich in mich auf.
    All mein Streben, all mein Trachten zielt nur darauf ab, dass ich sterbe; dass ich tot bin, bevor ich wieder sprechen kann...
     
    *
     
    Zwei Tage lang experimentierte Kantiran im SPEICHER mit den Zwerg-Dwarmaris und die halben Nächte dazu. Gucky leistete ihm so oft wie möglich Hilfestellung.
    Dazwischen nahmen der Ilt und Perry Rhodans Sohn an einer schlichten Gedenkfeier für Maykie Molinas teil, an deren Ableben kein Zweifel mehr bestand. Es waren auch keine weiteren Phänomene wie die von Filana Karonadse beobachteten vorgekommen.
    Dario da Eshmale hielt eine knappe, doch zu Herzen gehende Ansprache. Im Anschluss daran wurden Moles sterbliche Überreste – nicht viel mehr als ein Häufchen Schlacke – dem Konverter übergeben. Gucky schämte sich seiner Tränen nicht. Er weinte um den Maulwurf; mehr noch um die Person, die sich hinter dieser Maske verborgen hatte und die er kurz hatte kennen lernen dürfen.
    Kantiran hingegen zeigte sich nach außen hin ungerührt.
    Kaum war die Feier beendet, äußerte der junge Halbarkonide den Wunsch, in der freien, unbewohnten Natur ein kleines Trainingscamp für sich und seine beiden Insekten-Armeen zu errichten.
    Dario und Gucky gaben diesem Ansinnen nach einigem Hin und Her statt. Die Parks rings um den Palast des Tatos und den Trichterbau der „Gesellschaft zum Nutzen arkonidischen Kulturgutes" waren zu unsicher geworden: An zahlreichen Stellen im Gelände hatten vor kurzem wieder heftige Bauarbeiten eingesetzt. In einem abgelegenen, unberührten Waldstück weit außerhalb der Stadtgrenzen schlugen Gucky, Kantiran und Mal Detair im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zelte auf. Man schrieb den 24.
    November 1331 NGZ. Bis weit nach Sonnenuntergang übten sie mit den Zwerg-Dwarmaris.
    Wenige Minuten vor Mitternacht – sie hatten gerade ihre Lager bereitet und waren eben im Begriff, sich zur Ruhe zu begeben – empfing der Ilt einen ultrakurzen Funkimpuls.
    Nachdem er die Symbolkette entschlüsselt hatte, wurde ihm auf einen Schlag so kalt, als hätte jemand einen Kübel flüssiger Luft über ihm ausgeleert. Was er befürchtet, aber als krankhafter Optimist nicht mehr geglaubt hatte, war nun doch eingetreten.
    Ohne jegliche Umschweife scheuchte er die Freunde wieder hoch und berichtete von dem Signal, das er erhalten hatte.
    „Ein hoch kodierter und komprimierter Notruf. Aha. Und was, bei allen Giftmischern Thantur-Loks, hat er zu bedeuten?", fragte Mal Detair gähnend.
    „Dieser Raffer-Impuls", antwortete Gucky, „besagt nicht mehr und nicht weniger, als dass der SPEICHER soeben Vollalarm gegeben hat."
     
    ENDE
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