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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707
Autoren: Unbekannt
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Gier nach Eyemalin ist zweitrangig geworden angesichts der Erkenntnis, dass man mich in das Pentagon gebracht hat.
    Jeder TLD-Agent auf Hayok hat davon munkeln hören. Nicht in Form eines offiziellen Briefings – es gibt keine Unterlagen darüber –, jedoch sehr wohl in vertraulichen Gesprächen, selbst an feuchtfröhlichen Abenden hinter vorgehaltener Hand.
    „Im Palast des Tatos, in den Katakomben, sollen Ascaris Kralasenen eigene Folterkeller speziell für terranische Agenten eingerichtet haben. Und die blutgetränkten Böden dieser Keller besitzen die Form eines Fünfecks...
    Mein Informant behauptet, dass sie in keinem Gebäudeplan erscheinen, ja dass nicht einmal der Tato von ihrer Existenz weiß. Schließlich verstößt, was dort geschieht, gegen jegliche galaktische Konvention...„Ich habe das immer als Schauermärchen abgetan, als einen typischen modernen Mythos.
    Was man sich halt so erzählt, um den eigenen Beruf noch gefährlicher erscheinen zu lassen, als er ohnehin ist.
    Als wäre das, was wir über die Arkoniden und manche ihrer Methoden zweifelsfrei wissen, nicht schon übel genug!
    „Er ist aufgewacht", ertönt eine Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkommt. Ich höre Schritte; der Sprecher tritt in mein Gesichtsfeld. Er trägt eine Kapuze.
    Wenn ich lachen könnte, würde ich es jetzt tun.
    Was soll der billige Mummenschanz? Glauben die ernsthaft, mich damit einschüchtern zu können?
    „Mir ist bewusst, dass dies von der üblichen Vorgehensweise abweicht", klingt es gedämpft unter der schwarzen Kopfbedeckung hervor. „Darf ich mich ihm dennoch zu erkennen geben, Cel'athor?"
    „Es sei."
    Cel'athor? Mir ist nur von einem Kralasenen dieses Rangs bekannt, dass er auf Hayok weilt, und dabei handelt es sich um ...
    Bevor ich den Gedanken zu Ende führen kann, reißt sich der Mann, der vor mir steht, die Kapuze herunter.
    Der Schock fährt mir bis ins Mark. Ich kenne dieses Gesicht, kenne es gut. Ich habe es im Spiegel gesehen, damals auf Claryoon...
    Vor mir steht Beodur da Progeron, und er wirkt sehr erfreut, doch nicht amüsiert.
    „So sieht man sich wieder", sagt Beodur. „Corg Sonderbon, TLD-Spezialagent mit der Kodenummer 707 ... Du machst dir gar keine Vorstellung davon, wie sehr ich dieses Zusammentreffen herbeigesehnt habe." Mir wird schwarz vor den Augen. Eine gnädige Ohnmacht will mich umfangen. Aber irgendetwas drängt sie zurück, ein feiner, kaum merklicher, jedoch ungemein, nein: gemein punktgenau elektrisierender Nervenschmerz.
    „Ich fühle mich Cel'athor Shallowain sehr zu Dank verpflichtet, dass er diese Wiederbegegnung ermöglicht hat", fährt Beodur da Progeron fort. Ehrfurcht und blanker Horror halten sich in seiner Stimme die Waage. Cel'athor Shallowain. Shallowain der Hund! Er ist es also doch.
    Ich bin verloren. Nein, ich bin verdammt.
    „Du befandest dich schon einmal in besserer Verfassung, damals", erinnert Beodur, „und ich in einer bedeutend schlechteren. Nun, jetzt verhält es sich genau umgekehrt. Der Cel'athor gibt mir die Chance, meine von dir besudelte Ehre wieder reinzuwaschen, Sonderbon. Diese Chance werde ich nützen." Seltsam. Obwohl die kalte Hand der Todesangst nach mir greift, obwohl ich mich in einer Stresssituation befinde, wie sich kaum eine ärgere vorstellen lässt, schlägt mein Herz keine solchen Kapriolen mehr wie vorhin in Etymba. Im Gegenteil, mein Puls scheint sich stabilisiert zu haben, so wie auch meine übrigen Körperfunktionen.
    Doch nicht von selbst. Es muss einen äußerlichen Einfluss geben.
    Möglicherweise werden mir permanent Medikamente verabreicht. In meinem paralysierten Zustand kann ich freilich keinerlei Infusionsnadeln oder dergleichen spüren.
    „Falls du darauf hoffst, dass dich dein geschwächter Körper vorzeitig erlösen könnte – vergiss es, Sonderbon!", höhnt Beodur, der Wissenschaftler, dessen Identität ich mir auf Claryoon ausgeborgt habe.
    „Die Unterlage, auf der du liegst, überwacht und kontrolliert dein körperliches Wohl und Wehe perfekter als jede Intensiv-Medoeinheit. Denn dabei handelt es sich – um ein Ganberaanisches Folterbett!"
    Im selben Moment, in dem er mir diese Information entgegenschleudert, setzen die schrecklichsten Schmerzen ein, die ich je in meinem Leben verspürt habe.
    Eine Ewigkeit lang werde ich, wieder und wieder, in meine Atome zerlegt. Ich explodiere, nur um gleich darauf wieder zusammengesetzt zu werden.
    Nichts ist mit diesen Qualen vergleichbar. Nichts. Und ich wünsche
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