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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707
Autoren: Unbekannt
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sichtbare biologische Spionsonden!" Gucky zeigte sich begeistert. Wieder einmal war der Ilt vorbeigekommen, um zu sehen, welche Fortschritte sein Schützling erzielt hatte.
    „Leider ist es nicht so einfach, wie man glauben möchte", relativierte Kant. „Ein paar Dwarmaris in ein Zimmer schicken, dann deren Eindrücke telepathisch aufnehmen – so funktioniert es nicht!"
    „Sondern?"
    „So kleine Insekten nehmen buchstäblich einen Mikrokosmos wahr. Ihre Augen sind für Wahrnehmungen wie die von Menschen nicht konstruiert. Schlimmer noch: Die meiste sinnliche Arbeit verrichten die Fühler. Und deren Perzeptionen wiederum sind für mich fast unbrauchbar, da mein eigener Tastsinn einfach völlig anders beschaffen ist."
    „Verstehe. Du hast an ihren Wahrnehmungen Anteil – aber du kannst nicht identifizieren beziehungsweise nicht für dich übersetzen, was diese eigentlich bedeuten."
    „Genau. Es ist, als blicke ich mit einer verschmierten Brille in einen Zerrspiegel, der immer nur für Sekundenbruchteile und bruchstückhaft ein seitenverkehrtes, auf dem Kopf stehendes, fehlfarbenes Hologramm zeigt. Nur etwa zehnmal komplizierter."
    „Das kommt mir bekannt vor. Anfangs erging es mir ähnlich, wenn ich die Gedanken von Fremdwesen zu lesen versuchte. Inzwischen gelingt es mir relativ problemlos."
    „Auch bei Insektoiden?"
    „Klar. Irgendwo da drinnen", Gucky tippte sich an den pelzigen Hinterkopf, „hat sich eine unterbewusste Routine entwickelt, welche auch die unbekanntesten Sprachmuster und die exologisch darauf aufbauenden Denkstrukturen in wenigen Augenblicken analysiert. Nur bei Arkoniden habe ich immer noch meine Schwierigkeiten, hihi. Und Frauen sind sowieso ein eigenes Kapitel."
    Kantiran lächelte freudlos. „Sehr witzig. Hast du es jemals mit Tieren versucht?"
    „Klar. Aber da komme ich nicht weit. Die können bekanntlich nicht sprechen, und daher gibt es auch keine ... Oh!"
    „Du sagst es. Ich muss mit Instinkten arbeiten, sowohl aktiv als auch passiv."
    „Wofür du aber wiederum um ein Vielfaches begabter bist als ich."
    „Das stimmt, macht es jedoch um keinen Deut leichter."
    „Geduld, mein Junge. Terrania ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Helfen dir wenigstens die Konzentrationsübungen, die ich dir gezeigt habe?"
    „Ja, zumindest indirekt. Ich ermüde nicht mehr so rasch und kann meine Kräfte besser dosieren.
    Gleichwohl ist momentan die Fehlerquote noch ungeheuer hoch. Jedenfalls so, dass es als reiner Zufall durchgehen muss, wenn ich einmal einen Sinneseindruck richtig interpretiere."
    „Da gibt's nur eines", piepste Gucky fröhlich: „Üben, üben, üben!"
    Und das tat Kantiran. So intensiv, dass er kaum mitbekam, was rings um ihn geschah.
    Corg Sonderbon wurde von seiner rothaarigen Gespielin als verschwunden gemeldet. Wenig später entdeckte die Innere Sicherheit eine Manipulation an einem der Transmitter, die man mit dem mysteriösen Verschwinden des Agenten in Verbindung brachte.
    Sofort alarmierte Dario da Eshmale alle im Außeneinsatz befindlichen Kräfte und trug ihnen auf, Ausschau nach dem Vermissten zu halten.
    Auch die Mutanten Trim Marath und Startac Schroeder, welcher ja über Orterfähigkeiten verfügte, halfen bei der Suche. Schroeder teleportierte mit Marath in die Gegenstation, die Sonderbon angewählt hatte. Einige Stunden später kehrte das Duo zurück, erfolglos. Auch die Spezialisten, die in diversen Vierteln der Megastadt in Undercover-Missionen tätig waren, lieferten einstweilen nur die Meldung: Fehlanzeige. Sonderbon blieb verschollen. Doch das scherte Kantiran herzlich wenig.
     
    *
     
    Als ich erwache, sind alle meine Glieder taub.
    Paralysiert, eindeutig. Ich kenne das, habe es schon öfters erlebt. Ein unangenehmes Gefühl, doch zugleich ein Zeichen dafür, dass noch nicht alles verloren ist.
    Ich lebe. Und in wessen Gewalt auch immer ich mich befinde, er will mich weiterhin am Leben halten.
    Nichts kann ich bewegen bis auf die Augenlider. Ich öffne sie, nur einen Spalt.
    Grelles Licht blendet mich. Nachdem sich meine Augen angepasst haben, erkenne ich eine fensterlose Wand, etwa sechs Meter breit und halb so hoch, von der in stumpfem Winkel zwei weitere Wände wegstreben. Zweiundsiebzig Grad, schätze ich. Das würde auf einen fünfeckigen Grundriss des Raumes hindeuten. Ein Pentagon. Ich befinde mich in einem gottverdammten Pentagon!
    Mit der Panik kommen auch die Herzbeschwerden wieder, desgleichen die Entzugserscheinungen.
    Doch selbst die
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