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2223 - Die Gotteskriegerin

Titel: 2223 - Die Gotteskriegerin
Autoren: Unbekannt
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Petitionen und medienwirksame Auftritte hatte sie erreicht, dass Wilderei unter härteste Strafe gestellt wurde und die organisierten Jagdgesellschaften aus der ganzen Milchstraße strenge Auflagen erhielten.
    Roan war es auch gewesen, die erkannte, welche Talente in ihr schlummerten, und sie zwei Jahre später zum Studium der Kosmopsychologie nach Terra schickte. „Roan!", stöhnte Bre auf und riss den Kopf mit den verschwitzten Haaren herum.
    Ihr wurde kaum bewusst, dass ihr Leben an ihrem geistigen Auge vorbeizog. Sie war wie im Delirium, herbeigeführt durch unbekannte Einflüsse, die sie ganz erfüllten und keinen Platz mehr für andere Gedanken ließen.
    Der Husslar ... Wie wichtig er ihr gewesen war, wurde ihr jetzt erst bewusst.
    Sie war nach dem Abschluss des Studiums zurückgekehrt und hatte wieder eine Weile in der Zoologischen Forschungsstation gelebt, wo sie sich mit dem jungen Tier anfreundete. Es hatte Vertrauen zu ihr gefasst und war nicht mehr von ihrer Seite gewichen.
    Der Husslar war ebenso verwaist gewesen wie sie. Und sie war eine Tiersprecherin.
    Jafko hatte sie ihn genannt und ihn sogar mitgenommen, als sie ihre erste Stellung antrat. In den Diensten der LFT, dem Arkoniden Atlan persönlich unterstellt. Jafko legte gegenüber dem Arkoniden eine zuvor nicht gekannte Aggressivität an den Tag. Der Husslar war offen eifersüchtig gewesen.
    Ihr war nichts anderes übrig geblieben, als ihn nach Sabinn zurückzubringen.
    Dabei war Jafko ihr so wichtig gewesen. An ihm hatte sie ihr Versagen wieder gutmachen wollen. So viele Tiere waren durch ihre Tatenlosigkeit gestorben, später sogar ihre Eltern. Der Husslar war für sie eine ständige Ermahnung an die Verfehlungen in ihrer Heimat...
    Sie hatte ihn fortgeschickt, als wolle sie alles vergessen.
    Und das war auch noch unnötig gewesen, denn Atlan und sie wurden nie mehr als Freunde, und in den nächsten Jahren verschrieb Bre sich ganz dem Kampf für die Menschheit... der seinen Höhepunkt erlebte, als sie sich an der Ausschaltung Goeddas beteiligte!
    Da war sie begeistert gewesen! Sie glaubte ihren Weg gefunden zu haben. Wie heftig war anschließend der Fall gekommen: Fünfzehn Jahre nach ihrem größten Erfolg steuerte sie in eine berufliche Katastrophe ...
    O Gon!, schrie es in ihr.
    Sie hatte nicht erkannt, dass das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt durch den geheimnisvollen SEELENQUELL übernommen worden war, sodass von der negativen Superintelligenz beeinflusste Posbiraumer ins Solsystem gelangten, was praktisch zur Eroberung Terras durch SEELENQUELLS Truppen führte.
    Ihre Hand zuckte zur Stirn. Es war ihr bloß ein geringer Trost gewesen, dass sie später dabei sein durfte, als das Zentralplasma wieder befreit wurde.
    Ich habe so viel öfter versagt als gesiegt.
    Sie fuhr schweißglänzend hoch und sank ermattet auf die Pneumomatratze zurück. Noch immer flimmerten Schlaglichter aus ihrem Leben durch ihre Gedanken, schneller und schneller, sich wiederholend, sich verstärkend, Dunkelheit, Licht, Dunkelheit... ihre Zeit im diplomatischen Dienst der LFT ... im Stab des Liga-Außenministers Julian Tifflor ... ihre Ernennung zur Staatssekretärin ... die Akten, die sich in ihrem Büro bei der xenopsychologischen Beratungsstelle türmten ...
    Die Bilder in ihrem Kopf kamen nun langsamer. Sie hatte einige Jahre der Ruhe gehabt, in denen ihr Selbstvertrauen allmählich wieder gewachsen war. Sie hatte das damals mit innerer Reife verwechselt, doch es war Hybris gewesen, denn sie scheiterte erneut.
    Sie hatte herausgefunden, dass der Konquestor Trah Rogue auf dem Merkur Spionage betrieb, aber nicht verhindern können, dass seine Agentin Ava Kattum sich umbrachte. Sie setzte Gift frei, das in einen ihrer Zähne implantiert war; und auf die gleiche Weise starben noch drei weitere Menschen - und sie selbst wäre beinahe ebenfalls gestorben. Versagt, versagt, versagt!, hämmerte die Botschaft der Bilder auf sie ein.
    Ava Kattum stand ihr für einen Lidschlag wieder ganz deutlich vor Augen: Sie war die Leiterin des Psychologenteams auf dem Merkur gewesen, eine Person mit der gleichen Ausbildung wie sie selbst - und ehe sich der Schmerz, den sie beim Anblick der Frau empfand, noch recht entfalten konnte, stiegen wieder lodernd die Bilder ihrer anderen Fehler empor, schärfer und brennender noch als zuvor, vor allem die Invasion des Sonnensystems.
    Ihr Geist wanderte weiter ... zur Gefangennahme des Rudimentsoldaten Minster Nai Fukati. Sie hatte sich
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