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2223 - Die Gotteskriegerin

Titel: 2223 - Die Gotteskriegerin
Autoren: Unbekannt
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und gleichzeitig eine Entschlossenheit, die reiner Starrsinn ist.
    Sie will ihre Mission immer noch durchführen."
    „Mich umbringen?", staunte Adams. „Wie will sie das schaffen?"
    Mondra ging zu einem leeren Sessel neben dem Residenz-Koordinator und setzte sich. „Wie gesagt, ich habe lange mit ihr gesprochen. Sie betrachtet ihre Gefangenschaft als vorübergehend und geht davon aus, dass man sie wieder freilassen wird."
    „Grundgütiger, in welcher Welt lebt sie? Sie hat zwei Menschen ermordet!"
    Tifflor schüttelte entschieden den Kopf. „Im Grunde war es nicht sie selbst, sondern Gon-Orbhon, der durch sie wirkte. Das dürfen wir nicht vergessen, Homer. Sie war nicht Frau ihrer Sinne -und anscheinend ist sie es immer noch nicht."
    „Für sie war es ein Ausdruck ihres Glaubens", sagte Mondra zu dem schmächtigen Mann. „Dazu gehört, dass man sich über andere Menschen stellen darf, dass man über sie richtet."
    „Jeder ist sein eigener Herr", sagte Adams entschieden. „Die Grenze ist da erreicht, wo die Freiheit des Nächsten - sein freier Wille - eingeschränkt oder übergangen wird."
    „Aber sie hat ein völlig anderes Weltbild verinnerlicht und will es mit aller Macht durchsetzen", gab Mondra zu bedenken. „Wie willst du ihr die Falschheit ihres Tuns klar machen?"
    „Es wird wohl wenig nützen, wenn wir versuchen, ihr mit Argumenten beizukommen", sagte Tifflor. „Nein", meinte Mondra. „Ihre Überzeugungen sitzen so tief, dass daran nicht zu rütteln sein dürfte. Sie entziehen sich der Logik. Sie weiß ja nicht einmal, dass sie unter einem fremden Einfluss steht. Für ist es einfach die Wahrheit - die religiöse Wahrheit."
    Adams und Tifflor wechselten einen Blick. „Sie würde jeden Versuch, sie eines anderen zu belehren, als Angriff auf die Grundlagen ihres Seins empfinden", fuhr Mondra fort. „Diese Angst in ihr ... Ich habe den Eindruck, als hätte sie jede Sicherheit im Leben verloren und als wäre etwas anderes an diese Stelle getreten - ein unheimliches Etwas, das alles Positive ins Negative verkehrt."
    „Gon-Orbhon." Tifflor nickte langsam. „Du hast Recht. Jeder Überzeugungsversuch kann nur in Streit und Hass enden. Rüttelt man an ihren neuen Fundamenten, gerät sie in Panik."
    Adams stöhnte. „Welche Möglichkeiten bleiben uns dann noch?"
    „Wir können sie nicht einfach einer Hypnobehandlung unterziehen", entgegnete Tifflor. „Dann wären wir nicht besser als diese geheimnisvolle Macht."
    „Aber wenn ihre Weltsicht doch Unterdrückung verlangt, um Bestand zu haben?"
    „Der erste Schritt kann nur darin bestehen, sie zu verstehen. Das versuchen wir hier gerade. Dadurch schärfen wir unsere Aufmerksamkeit und verhindern, dass wir in die gleiche Falle geraten wie Bre, dass wir uns für den fremden Einfluss anfällig machen."
    Adams blickte den Liga-Außenminister skeptisch an.
    Tifflor setzte hinzu: „Wenn es uns gelingt, einen gewissen Abstand von unserem eigenen Standpunkt zu gewinnen, können wir alles verstehen lernen. Dann können wir mit Bre fühlen, denn sie hat ihre Gründe, weshalb diese Suggestion auf fruchtbaren Boden fiel."
    „Du willst ihr nachgeben?", grollte Adams. „Keineswegs, das würde sie bloß in ihrer Sichtweise bestätigen. Aber wir müssen ihr zeigen, was wir mit >Freiheit< meinen. Druck bringt nur Gegendruck hervor, Drohungen führen nur zu noch heftigeren Drohungen.
    Wenn wir Bre deutlich machen wollen, dass unser Verständnis von Freiheit besser ist, können wir das einzig und allein durch unser Beispiel - im gegenseitigen Umgang und im Umgang mit ihr."
    „Was ist los mit dir, Tiff? Willst du ein Blumenkränzchen flechten?"
    Der Liga-Außenminister lachte auf. „Keine Sorge, über dieses Stadium bin ich hinaus. Jedenfalls politisch." Sein Blick glitt zu dem Holowürf el auf seinem Schreibtisch. „Wir werden sie festhalten müssen, weil sie unser Gemeinwesen bedroht. Und sie unterliegt einem fremden Einfluss. Vergiss das nicht!"
    „Du hast Recht", stimmte Tifflor dem Residenz-Koordinator zu. „Und wir werden sie auch wegen Mordes vor Gericht stellen. Aber deshalb müssen wir ihr doch nicht das Gefühl geben, ein Feind zu sein. Wir dürfen sie nicht brandmarken."
    „Ich fürchte, das wird die Bevölkerung für uns erledigen", sagte Mondra. „Immerhin erleben wir gerade, dass der Hass auf den Tempel der Degression steigt, auf die Jünger Gon-Orbhons, auf den Gott selbst. Und Bre hat uns gegenüber zugegeben, für ihren Gott agiert zu haben. Sie
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