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2223 - Die Gotteskriegerin

Titel: 2223 - Die Gotteskriegerin
Autoren: Unbekannt
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Gon-Orbhon! „Stirb, du verdammter Mistkerl!", brüllte Bre.
    Sie merkte nicht, dass ihr Gesicht hassverzerrt war, als sie ihn im Brennpunkt des Energiestrahls hielt. Sie hörte auch nicht, dass ihre Stimme schrill klang und sich überschlug. Alles in ihr war darauf ausgerichtet, den Mann vor ihr zu vernichten - dieses letzte Hindernis, das zwischen ihr und dem Attentat auf Homer G. Adams stand!
    Der TLD-Agent sah keinen Ausweg, er konnte weder nach links noch nach rechts. Hinter ihm befanden sich zwar die Kontrollen des Gleiters, aber sich umzudrehen und um Hilfe zu funken kam nicht in Frage. Es wäre sein sicherer Tod gewesen.
    Er konnte das Feuer nur erwidern.
    Und während der Energieschirm dieser Verrückten unter seinem sengenden Energiestrahl aufloderte, spürte er bereits die Hitze ihrer Schüsse. Er hatte zu spät gehandelt, alles, was er noch tun konnte, war, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen - und ein derartiges Energiespektakel hervorzurufen, dass jemand auf das Geschehen aufmerksam wurde.
    Längst hatte sich zu dem Knistern und Zischen in der Kabine dichter Qualm gesellt. Sein Energieschirm verfärbte sich grell weiß, flackerte heftiger. Er feuerte weiter. Vielleicht... schaffte ... er ... es.
    Die Hitze in der Kanzel war bereits unerträglich geworden. Er wusste, dass ein Aussetzer seines Anzugaggregats genügte, um aus ihm einen Haufen Asche zu machen.
    Und dann geschah es!
    Er spürte nicht einmal mehr, wie die sengende Glut über ihn hereinbrandete. Es war, als legte jemand einen Schalter um.
    Im nächsten Moment kippte er als verkohltes Etwas zu Boden.
    Bre merkte, dass sie keinen Gegner mehr hatte, als die Belastung ihres Energieschirms schlagartig abnahm.
    Das Knistern der Überschlagblitze ließ nach, auch das grelle Lodern fand ein Ende. Aber es dauerte noch eine Weile, bis der Rauch sich so weit gelegt hatte, dass sie dank der trüben Notleuchten in den Deckenleisten erkennen konnte, was aus ihrem Gegner geworden war.
    Er lag als verschmorte Sichel vor ihr zwischen den Sitzen. Bis auf den Umriss erinnerte nichts mehr an einen Menschen. Der Kopf war eine schwarz lasierte Kugel, und einer der beiden Stummel, die in Schulterhöhe nach vorn ragten, war mit einem Gebilde verbacken, das glänzte und aus einer Metalllegierung zu bestehen schien.
    So entschwindet der Fortschritt und wird zu Formschrott!, dachte Bre. Ein böses Lächeln kerbte ihre Wangen. ,Sie hatte es geschafft, der Gegner war ausgeschaltet. Ein wenig unruhig sah sie sich jetzt in der Kanzel um.
    Hatte das Inferno vielleicht doch einen Alarm ausgelöst?
    Allem Anschein nach nicht. Keine Warnleuchte blinkte auf, dafür hatte sich ein Gebläse eingeschaltet und sog den Qualm auf, verwandelte ihn in harmlosen Dunst, der oberhalb des Gleiters in die Nachtluft entwich.
    Mit etwas Glück, mit Gon-Orbhons Segen ...
    Sie überlegte, was jetzt zu tun war. Normalerweise hätte sie den Toten aus der Kanzel geschafft und im Meer versenkt, aber was hätte ihr das genützt? Wenn jemand sich zufällig an Bord des Gleiters begab, sah er auf einen Blick, dass sich hier etwas Schreckliches abgespielt hatte. Es war nicht genügend Zeit für eine Grundreinigung der Einrichtung.
    Es würde ohnehin einen Alarm nach sich ziehen. Wenn ihr Feuergefecht hier nicht bereits einen ausgelöst hatte.
    Bre Tsinga erkannte, dass sie nichts vertuschen konnte, weil ihr dafür schlicht keine Zeit mehr blieb. Sie konnte nur hoffen, dass sie entkommen und ihr Werk zu Ende führen konnte. Wenn sie den Versuch unternähme, den Gleiter verschwinden zu lassen, hätte das unter Garantie die Aufmerksamkeit des Sicherheitsdienstes erweckt und umso schneller auf ihre Spur gebracht.
    Natürlich hätte sie auch mit dem Gleiter zu Eirnstins Quartier fliegen können, aber dann hätte sie sich beim Start ausweisen müssen, und das erschien ihr unter den gegebenen Umständen ebenfalls als zu riskant. Also blieb ihr nur eines ...
    So schnell wie möglich per Flugtornister zum Ausweichquartier zurückzukehren, in der Hoffnung, dass dort doch noch ein ahnungsloser Adams auftauchte.
    Gon-Orbhon! Steh mir bei und führe mich zum Sieg! Blende meine Feinde, damit ich meinen Lebenszweck erfüllen kann!
    Sie erhielt Antwort. Sie spürte deutlich das Wohlwollen ihres Gottes und die Beteuerung, dass alles so geschähe, wie sie es geplant hatte.
    Sie startete den Tornister und machte sich auf den Rückflug zu Eirnstins Quartier.
     
    8.
     
    Als sie das Visifon ausschaltete, war
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