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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake
Autoren: Unbekannt
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Seelen geblickt hatte und deren eigene Seele nun von deren Erinnerungen durchweht wurde. „Zunächst einmal ist es immer derselbe Traum: Ein beeindruckendes, makelloses humanoides Wesen - männlich, allen sekundären Merkmalen nach zu schließen - schwebt über einem See. Neben dem Humanoiden ist ein Schwert zu sehen, das halb aus dem Wasser ragt. Mittlerweile wissen wir, dass zahlreiche bislang noch als normal geltende Menschen vergleichbare Träume haben. Die Psychologen verzeichnen eine derart steigende Menge, dass der Traum von Gon-Orbhon als Phänomen eingestuft werden kann. Viele Millionen Terraner träumen von Gon-Orbhon."
    „Ich bin ratlos. Die Lage ist auch ohne all das schon ausgesprochen übel - und durch diesen Imberlock und seinen Gott hat sie das Potenzial dazu, sich zu einer regelrechten Katastrophe auszuwachsen, wenn all diese Leute plötzlich zu Fanatikern werden." Tifflor rieb sich über die Augen. Die ganze Last der Verantwortung lag auf ihm, seitdem Perry Rhodan und Atlan als verschollen galten und Reginald Bulls Aufmerksamkeit anderweitig gebunden war. „Es kommt vielleicht noch schlimmer", sagte Mondra. „Richtig", seufzte Tifflor. „Die Kopfschmerzen. Ich bekomme auch schon welche vom Grübeln." Er grinste schief. „Mach keine Witze darüber. Aus dem gesamten Solsystem gehen medizinische Meldungen ein, nach denen viele Menschen über Kopfschmerzen klagen, die keinerlei erklärbare physiologische Ursache haben."
    „Die Psychologen schließen einen Zusammenhang mit den Träumen nicht aus, ohne es jedoch tatsächlich begründen zu können", ergänzte der Liga-Außenminister. „Ich wollte, Bre stünde uns zur Verfügung. Auf ihr Urteil haben wir uns fast immer verlassen können."
    „Ich weiß."
    „Gib mir deine persönliche Einschätzung der Lage", bat er.
    Sie schlug die Beine übereinander. „Einige Wissenschaftler halten es für möglich, dass ein paranormaler Einfluss für das alles verantwortlich sein könnte also sowohl für die Kopfschmerzen als auch für die Träume."
    „Und was ist deine Meinung?", wollte der Unsterbliche wissen. „Wie ich bereits sagte: Ich halte es für denkbar, glaube aber nicht daran. Uns fehlen Informationen. Eine konkrete Quelle für den Einfluss ist nicht auszumachen. Es gibt weder Hinweise auf das Wirken einer uns unbekannten Wesenheit, noch auf das eines Mutanten oder Ähnliches. Sosehr die Kirche des Gottes Gon-Orbhon auch als Gefährdung dastehen mag - wir haben keine Beweise, nicht einmal echte Hinweise, dass mit ihr eine paranormale Macht verbunden wäre. Zumindest derzeit noch nicht."
    Tifflor schwieg lange. Sie sahen einander in die Augen, als versuche der eine, die Gedanken des anderen darin zu lesen. Dann erhob sich der Terraner und kam um den Schreibtisch herum. Er reichte Mondra die Hand. Sie ergriff sie und stand ebenfalls auf. „Wir sollten etwas essen gehen und danach mit den Psychologen reden. Vielleicht gibt es inzwischen neue Erkenntnisse. Das alles scheint mir nicht richtig zusammenzupassen. Es ist wie ein Puzzle, von dem wichtige Teile uns noch unbekannt sind."
    „Wem sagst du das? Wir wissen nicht, was es ist, aber irgendetwas geht vor, Tiff.
    Könnte es sein, dass die Phänomene mit dem seltsamen Strahlen der Sonne in Zusammenhang stehen?"
    „Du meinst, wie Kantors Experten es mit der Ultra-Giraffe festgestellt haben?"
    „Zum Beispiel, ja."
    Die so genannte Ultra-Giraffe war ein neu entwickeltes Messgerät, von dem bisher nur zwei Exemplare existierten, eines davon auf dem solaren Merkur. Kantors Leute glaubten Hinweise zu besitzen, dass die von Sol abgegebene Strahlung eine sechsdimensionale Komponente enthielt. Doch was diese Dinge anging, tappte die irdische Wissenschaft trotz der vorliegenden Messergebnisse noch im Dunkeln.
    Myles Kantor hatte daran erinnert, dass das Solsystem von ES einmal als „sechsdimensional strahlendes Juwel" bezeichnet worden war.
    Aber das war Theorie, noch dazu ohne echten Zusammenhang zu den Tagesproblemen. Und eines dieser Probleme war, dass Gon-Orbhon tagtäglich mehr Zulauf erhielt. Es war wie eine tickende Zeitbombe
     
    3.
     
    Alexander Skargue war am Ende seiner Kräfte, als sie kurz vor Mittag des 24.
    Oktober den Wohncontainer erreichten. Die ganze Nacht und den ganzen Vormittag über war er stramm marschiert. Die Sorge um den Außerirdischen hatte Skargue vorangetrieben. Zudem waren seine Alkoholvorräte aufgebraucht.
    Der Container war zehn Meter lang, fünf Meter breit und zwei Meter
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