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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake
Autoren: Unbekannt
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Mittag.
    Hinter dem seltsamen fremden Wesen musste sich ein Geheimnis verbergen, und er wollte es lösen. Dies war seine Entdeckung, die ihm niemand streitig machen sollte.
    Der Alkohol gab ihm Kraft für die nächsten Stunden. Aber irgendwann würde der Spiegel sinken und er zusammenbrechen. Er hatte keinen Nachschub mehr. Skargue hoffte, dass es dann nicht zu spät war.
    Während Myles Kantor und sein Spezialistenstab auf Merkur unter Hochdruck daran arbeiteten, alles Machbare in puncto neuer Technik - die eigentlich die „alte" war - zu erforschen, während der „Heimkehrer" Homer G. Adams von der Solaren Residenz aus versuchte, Güterund Warenströme so zu lenken, dass auf der Erde und im gesamten Solsystem nach dem Zusammenbruch der 5-D-Technologie wieder ein nachhaltiger Aufschwung entstand, arbeitete Mondra Diamond an einem anderen, jedoch nicht weniger schwerwiegenden Problem. Jedenfalls behaupteten dies die Menschen, die damit beschäftigt waren. Sie saß dem LFT-Außenminister direkt gegenüber, Julian Tifflor, zu dessen Stab sie auch gehörte. „Kopfschmerzen ...", sinnierte der Mann, der seines Äußeren wegen früher so oft mit Perry Rhodan verglichen worden war. „Ob sie mit dem Phänomen Gon-Orbhon zusammenhängen?"
    „Es ist nicht auszuschließen, aber nur durch das zeitliche Zusammentreffen kann keine sichere Wirkungskette erstellt werden. Fest steht nur, dass wir es von Tag zu Tag mit mehr Jüngern Gon-Orbhons zu tun haben. Und zwar exponentiell." Die ehemalige TLD-Agentin war aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen eine wertvolle Mitarbeiterin Tifflors geworden. „Die Konvertierung zu einem Jünger dieses angeblichen Gottes Gon-Orbhon hängt bei den meisten Betroffenen offenbar mit einem Traum zusammen. Ich habe es persönlich im Schutz eines Deflektors belauscht - unter anderem bei Bre Tsinga"
    „Bre Tsinga", wiederholte Tifflor gedehnt. Der Unsterbliche nickte ernst. Seine braunen Augen lagen tief in den Höhlen. Tifflor war immer schon schlank gewesen, in letzter Zeit aber war er hager geworden. Die auf ihm lastende Verantwortung hinterließ ihre Spuren, trotz des Aktivators. „Ein herber Verlust für uns alle. Die fähigste Kosmopsychologin, die wir besitzen." Er korrigierte sich: „Besaßen. Wie konnte ausgerechnet sie in den Bann dieser Sekte geraten?"
    „Durch den Verkünder Gon-Orbhons ,Carlosch Imberlock", antwortete Mondra, die als Tifflors Sonderbeauftragte fast ausschließlich mit diesem Fall befasst war. „Du kennst die Kernaussagen des Predigers. In nicht allzu ferner Zukunft werde Gon-Orbhon über diese Welt kommen und ihre Bewohner in zwei Klassen scheiden: diejenigen, die nach ihrem Tod Gon-Orbhon dienen dürfen, und die, die einfach verlöschen werden."
    „Ich weiß", sagte Tifflor. „Alle unsere Techniker und Arbeiter tun schlechte Werke, denn statt Gon-Orbhons Werk des Untergangs zu verrichten, bauen sie auf und errichten lästerliche Gebäude. So etwas kannten wir bisher in solch radikaler Form im Grunde nur aus der Geschichte Tarkans, aus dem Kult des Herrn Heptamer."
    „Und das hier ist kaum weniger verrückt als die Botschaft der Sieben Tage!" Mondra hatte nach einem entsprechenden Hinweis in den historischen Archiven die entsprechenden Stichworte nachgeschlagen; freilich gab es außer vagen Ähnlichkeiten keine genauere Übereinstimmung.
    Sie stand jetzt auf, ging einmal in Tifflors riesigen Büro auf und ab und kam dann zu seinem bulligen Schreibtisch zurück. Sie stützte sich mit beiden Händen auf. „Im Grunde ist es total verrückt, Tiff. Die Erhöhung des hyperphysikalischen Widerstands und damit der Ausfall der Syntroniken und der schier unbegrenzten Energiezufuhr aus dem Hyperraum hat die Erde und die anderen Planeten in die schwerste Krise seit langem gestürzt. Und wie reagieren die Menschen darauf? Die eine Hälfte hat mit dem Wiederaufbau unter veränderten Bedingungen begonnen, während die andere Hälfte in den scheinbaren Untergang geradezu verliebt zu sein scheint. Sie folgen zu Millionen dem Propheten des Chaos. Imberlock hat unglaublichen Zulauf."
    Julian Tifflor nippte an seinem heißen Kaffee. „Erzähl mir noch einmal von dem Traum, Mondra. Vielleicht haben wir bisher etwas übersehen."
    Die dunkelhäutige, immer noch durchtrainierte Agentin mit den dunklen Haaren und den grünen Augen setzte sich wieder. Sie war eine Schönheit, biologisch erst 61 Jahre alt, aber mit der Erfahrung einer Unsterblichen, die in die Abgründe unsterblicher
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