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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff
Autoren: Unbekannt
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stehen mochte, die seit Monaten in der Galaxis wütenden Hyperstürme würden nicht nur für wenige Jahre das Bild prägen.
    Die gewünschte Datenauswertung liegt vor, Julian Tifflor, meldete die Positronik.
    Projizieren!, bestimmte er.
    Alle Datenflüsse während des Flugs waren aufgezeichnet worden. Schon die erste Spontanauswertung, vor allem der kosmonautische Abgleich, bestätigte Timors Befürchtungen. Der Hypersturm zeigte keine Auflösungstendenzen. Er hatte sich nicht nur stationär im Antares-Gebiet festgesetzt, sondern schien sich zu einer dauerhaften Bedrohung auszuwachsen.
    Nicht zuletzt die Tryortan-Schlünde mochten dazu beigetragen haben. Das Orterprotokoll zeigte, dass sie in unregelmäßigen Abständen Materie ausspien, Staubmassen ebenso wie kleine Asteroiden. Niemand hatte angesichts der sich anbahnenden Katastrophe auf solche Details geachtet.
    Alle diese Materie, überlegte Tifflor, mochte aus anderen Bereichen der Milchstraße stammen, wo sie von ebenfalls wütenden Schlünden aufgesogen worden war. Er zweifelte nur daran, dass dies auch auf die zur Nova gewordene Sonne zutraf. Aber was wusste er schon über die Auswirkungen dieses Phänomens? Die Forschung steckte hier bestenfalls in den Kinderschuhen.
    Antares lag vor der Haustür Terras. Die Frage nach den Konsequenzen ließ Julian Tifflor nicht zur Ruhe kommen.
    Wenn der Hypersturm weiterhin unvermindert tobte und die Schlünde Materie hervorbrachten, waren die Folgen für die Raumfahrt katastrophal. Dann/ hatte man es mit einem Monstrum zu/ tun, wie es unter den alten Bedingungenniemals beobachtet worden war: ein permanenter Sturm mit ebenso bestänl digen Aufrissfronten.
    Ein Riff, murmelte Tiff betroffen. Ein Hypersturm-Riff, in dem ein Manövrieren nicht mehr möglich^ein wird, in dem nicht einmal Hyperfunk-Baken eine Passage weisen können.
    Es war schön, wieder zu Hause zu sein. Zum ersten Mal konnte Julian Tifflor verstehen, weshalb Homer sich gegen „ein allzu weites und zu schnelles Vordringen in den interstellaren Raum sträubte. Die Gefahr, alles auf einmal erreichen zu wollen und doch nichts dabei zu gewinnen, war größer als gedacht.
    Sol stand als Zielstern im Zentrum der Schirme.
    Im Bereich der Saturnbahn, jedoch hoch über der Ekliptik, beendeten die RICHARD BURTON und die GEORGE EVEREST ihre letzte Überlichtetappe. Nicht einmal eine Minute später lösten die an der Ultra-Giraffe arbeitenden Hyperphysiker Alarm aus.
    Die Sonne überstrahlte im ultrahochfrequenten 5-D-Bereich jedes andere Objekt. Es schien, als hätte Sol sich innerhalb von wenigen Tagen in ein wahres kosmisches Leuchtfeuer verwandelt.
    Kein anderes Messgerät zeigte auch nur einen Hauch von Veränderung. Und jeder Erklärungsversuch blieb schon im Ansatz stecken.
    Irgendetwas hatte sich verändert oder veränderte sich immer noch. Dieses Etwas erstreckte sich nur über einen schmalen Bereich des hyperenergetischen Spektrums. Die Physiker verglichen Sol mit dem hell illuminierten holografischen Baum, der regelmäßig zur Weihnachtszeit hoch über dem Goshun-See schwebte. Diese Holoinstallation war mühelos und ohne Hilfsmittel sogar vom Mond aus zu erkennen.
    Während des Anflugs nahm Tifflor Funkkontakt mit Myles Kantor auf. Ich wurde über die Rückkehr beider Schiffe vor wenigen Augenblicken informiert, begann der Chefwissenschaftler der LFT an Stelle einer Begrüßung. Welche Informationen?
    Was ist im Solsystem geschehen?, unterbrach Tifflor.
    Myles Kantor kniff die Brauen zusammen. Ein Schatten schien über sein Gesicht zu huschen.
    Aber er schwieg.
    Du weißt, wovon ich rede, drängte Tiff. Ich habe die Hyperphysiker an Bord während der gesamten Expedition nicht so aufgeregt gesehen wie seit einigen Minuten. Was ist das für eine hochfrequente Strahlung?
    Myles Kantor schüttelte er den Kopf. Erst nach einigen Augenblicken antwortete er. Wir wissen es nicht. Wir konnten das Phänomen auf Merkur zwar von Anfang an dokumentieren, aber die Ortung liefert keine Interpretation.
    Tifflors Skepsis war mit jedem Wort deutlicher geworden. Es wäre das erste Mal, dass du um eine Antwort verlegen bist, sagte er schwer.
    Kantor wischte sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. Die Geste wirkte verlegen.
    Wir glauben, wenigstens rechnerische Hinweise gefunden zu haben, dass die von Sol emittierte Strahlung eine sechsdimensionale Komponente besitzt. Aber darüber hinaus tappen wir im Dunkeln.
    Sechsdimensional? Tifflors Miene verhärtete sich. Im
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