Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auch, wenn die Versorgung perfekt funktionierte und in Minutenschnelle frische Waren von allen Kontinenten geliefert wurden?
    Der Ausfall aller Syntrons verschärfte die Situation im privaten Bereich. Die Abhängigkeit von winzigsten, fünfdimensional basierten Rechnern war die Achillesferse jeder modernen Zivilisation. Aber das ließ sich nicht von heute auf morgen korrigieren – abgesehen davon, dass jeder Ersatz einen technischen Rückschritt bedeutete.
    Seit langer Zeit wurde Perry Rhodan nicht müde, vor der Erhöhung der Hyperimpedanz zu warnen.
    Obwohl er in den letzten Jahren gegen alle Widerstände forcierte Vorbereitungen auf den Tag Xhatte treffen lassen, forderte das Vorgehen der Hohen Mächte jetzt auf Terra die ersten Opfer. Dabei handelte es sich nicht nur um eine lokal begrenzte Maßnahme. Im ganzen Universum veränderten sich nach vorliegenden Informationen die hyperphysikalischen Bedingungen. Möglicherweise waren die Grundlagen dafür schon vor Jahrtausenden gelegt worden. Uralte Aufzeichnungen sprachen von einer vergleichbaren Zeit des Niedergangs in der Milchstraße. Die Archaischen Perioden vor rund 20.000 Jahren war von galaxisumspannenden Hyperstürmen bestimmt worden, nach deren Abebben hatte die arkonidische Raumfahrt neu beginnen müssen.
    „Myles", sagte Bre Tsinga unruhig, „ich warte immer noch auf eine einfache Antwort auf eine einfache Frage."
    „Einfach?" Kantors große Augen schauten sie mitleidig an. „Einfach ist gewiss etwas anderes. Die Ursache aller Veränderungen ist zwar die Erhöhung der Hyperimpedanz, aber die größere direkte Wirkung geht von den Sekundäreffekten aus. In der Milchstraße toben die von Turbulenzanpassungen ausgelösten Hyperstürme. Vor eineinhalb Wochen zog der letzte große Sturm außerhalb des Solsystems auf. Mit Spitzenwerten, die früher fast nie gemessen wurden. Heute Nacht hat es uns richtig erwischt, auch wenn sich das Epizentrum in Richtung Antares-Sektor zu bewegen scheint."
    „Wie schlimm wird es noch?", wollte Senatssprecher Turah-Sizar wissen, ein umweltangepasster Dookie vom Planeten Doo XIII. Sein Einwand klang so rau und polternd, wie er sich immer gab.
    „Die Experten gehen davon aus, dass die Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands ihren Endpunkt erreicht hat."
    „Diese Antwort erscheint mir unvollständig", stellte Bre Tsinga fest.
    „Gut beobachtet", sagte Kantor.
    „Wie stehst du dazu?", wandte die Plophoserin Tamira Sakrahan ein. Die energische, drahtige Frau fungierte seit nunmehr dreißig Jahren als Präsidentin des Residenz-Parlaments. Auch wenn sich seit ihrem Amtsantritt sehr viel verändert hatte, trug sie ihr Haar seitdem kurz geschnitten und kräftig rot gefärbt. „Noch gibt es keine Gewissheit, dass der Prozess beendet ist. Ich warte allerdings auf die letzte Bestätigung."
    „Gut." Die Parlamentspräsidentin nickte knapp. „Die Versorgungsprobleme bleiben so oder so bis auf weiteres bestehen. Ich erhielt zwar eben die Nachricht, dass vereinzelte Raumschiffe wieder auf Terra landen, aber ausschlaggebend bleiben die Energieprobleme. Daran wird auch NATHAN nichts ändern können. Die Umstellung auf seine biopositronischen Rechenblöcke sollte mittlerweile abgeschlossen sein, aber das ist kein Vergleich zu den fehlenden syntronischen Komponenten."
    Die sich anbahnenden Energieprobleme hatten die Entscheidung für eine Landung der Solaren Residenz frühzeitig erzwungen. Zum Glück. Im Nachhinein betrachtet, hätte ein Absturz während des Bebenmaximums nach zwei Uhr möglicherweise Tausende Tote gefordert und die LFT handlungsunfähig werden lassen.
    Hyperzapfer arbeiteten nicht mehr, und Gravitrafspeicher konnten nur noch mit geringem Volumen gefahren werden. Vor allem benötigte ihre Beschickung über normale Kraftwerke einen unvergleichlich hohen Zeitaufwand.
    Die Not-Fusionsreaktoren der Solaren Residenz konnten bei voller Kapazitätsauslastung gerade alle Prozesse einschließlich LAOTSES Rechenleistung aufrechterhalten. Die Stahlorchidee in den Himmel zu heben, das gehörte nicht dazu.
    „Funkspruch von Merkur!", wurde gemeldet. In der „Koordinierungszentrale zur Erforschung des Hyperphysikalischen Widerstands" auf dem Merkur arbeiteten Hundertschaften unter Hochdruck. „Es liegt keine Bildübertragung vor!"
    „Ist auch nicht nötig", stellte Kantor fest. „Durchschalten!"
    Im Rund der Krisensitzung wäre in dem Moment das Fallen einer Stecknadel wie Donnerhall erschienen. Eine von Störungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher