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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
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Fahrdin in diesem Zustand seine Quote schaffen?", erkundigte sich Atlan. „Er braucht Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen."
    „Er muss vor allem in die Tiefe", wies Aicha ihn zurecht.
    Atlan wollte gegen diese Behandlung aufbegehren, die er für unmenschlich und grausam hielt.
    Aber auch Rhodan stellte sich gegen ihn. „Die Motana werden schon wissen, was das Beste für ihren Kameraden ist", sagte er. „Die Motana wissen überhaupt nichts!", regte sich Atlan auf. „Ihnen ist klar, dass sie vor die Hunde gehen, und sie wehren sich nicht dagegen! Allein ein Aufstand gegen die Kybb-Cranar würde ihnen helfen."
    „Für eine Rebellion fehlen den Motana die physischen Voraussetzungen", sagte Rhodan.
    Sie wurden in den Verpflegungsraum geführt, wo eine Vorsteherin Dörrobst und Fladenbrot in streng rationierten Portionen verteilte. Atlan steckte die Tüte achtlos ein, ihm war der Appetit vergangen. Es ärgerte ihn, dass Perry seinen Tatendrang nicht unterstützte.
    Sie suchten den Zeugraum auf. Atlan entschied sich für eine Heimlampe, Hammer und Meißel und eine Zange. Rhodan wählte ebenfalls eine Stirnlampe, dazu eine Laterne, ein Brecheisen und eine große, beidhändig zu bedienende Zange. „Ihr braucht einen der Beutel für den Schaumopal", klärte ein Motana sie auf.
    Atlan und Rhodan wählten jeder einen Sack mit etwa hundert Litern Fassungsvermögen. „Das sollte reichen", meinte Atlan.
    Indessen versahen Aicha und ein erfahrener Motana zwei Zuukims mit Maulkörben und schirrten sie an Leinen.
    Die Tiere gebärdeten sich dabei wie verrückt und versuchten vergeblich, sich der Maulkörbe mit den Pfoten zu entledigen.
    Erst als sie mit der ersten Arbeitsgruppe, der sich auch Rhodan und Atlan anschlossen, im Lastenaufzug in die Tiefe fuhren, beruhigten sich die Tiere und wurden kleinlaut. Sie zogen die kurzen, wurmartigen Schwänze ein und winselten jämmerlich. „Was ist mit den Tieren los?", wollte Atlan wissen.
    Aicha warf ihm nur einen spöttischen Blick zu. Wirst es schon selbst merken, schienen ihre Augen zu signalisieren.
    Während der klapprige Lastenaufzug ruckend in die Tiefe ratterte, verspürte Atlan auf einmal Kopfschmerzen, die sich mit jedem Meter merklich verstärkten.
    Rhodan verzog das Gesicht und rieb sich die Schläfen. „Spürst du diesen mentalen Druck auch, Arkonide?", fragte er. „Er wird immer stärker, je tiefer wir gelangen."
    Atlan nickte bloß. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Es war, als greife eine parapsychische Macht nach seinem Geist. Seine Mentalstabilisierung sollte eigentlich verhindern, dass er davon beeinflusst wurde. Aber andererseits handelte es sich auch nicht um eine gezielte Beeinflussung, sondern um ein breit gefächertes Spektrum.
    Atlan versuchte, die Quelle der paranormalen Effekte zu lokalisieren. Aber er konnte kein bestimmtes Ziel finden, die paramentalen Impulse strömten von überall auf ihn ein. „Es ist, als ob eine Unzahl von Psi-Begabten meinem Geist eine Art parapsychischen Cocktail einflößen", stöhnte Rhodan. „Aber nicht so, dass man mir einen fremden Willen aufzwingen will. Ich spüre lediglich die Anwesenheit von etwas Übernatürlichem."
    „Parapsychischer Cocktail ist treffend", pflichtete Atlan bei. „Der Geist wird über sein gesamtes Spektrum getroffen. Ich fühle mich wie ... angetrunken."
    Die beiden Zuukims wimmerten weiterhin vor sich hin und verkrochen sich mit gebuckelten Rücken zwischen den Beinen der Motana. Die Motana dagegen blieben unbeeindruckt. Atlan hatte den Eindruck, dass sie von dem mentalen Druck überhaupt nichts merkten.
    Der Arkonide suchte Aichas Blick und fragte: „Hast du gemeint, dass die Zuukims auf diesen mentalen Druck reagieren?"
    Aicha zeigte wieder ihr spöttisches Lächeln. „Aha, du merkst die Anwesenheit der Veronis also auch", stellte sie fest. „Dann hast du uns gegenüber einen Nachteil. Aber vielleicht kannst du dennoch Schaumopal aufspüren."
    „Du meinst, dass diese parapsychische Ausstrahlung von Geistern ausgehen soll?", fragte Atlan ungläubig. Er sagte „parapsychisch" in Interkosmo, weil er kein jamisches Wort dafür wusste. „Wenn parapsychisch dein Ausdruck für den Gesang der Veronis ist, stimme ich dir zu."
    „Ich glaube nicht an Geister", sagte Atlan. „Es muss für dieses Phänomen eine rationale Erklärung geben."
    Aicha sagte darauf nichts.
    Der Aufzug hielt mit einem Ruck an, und das Sperrgitter glitt zurück. „Ich würde zu gern einen dieser Geister zu
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