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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis
Autoren: Unbekannt
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nutzloses Gestein wie das andere. Er begann die Schwierigkeiten zu ahnen, die er und Atlan bekommen würden. „Wohin führen diese Aufzüge?", wollte Atlan von Nerine wissen. „Kann man in ihnen zu den Kybb-Cranar gelangen?"
    Rhodan hatte denselben Gedanken gehabt, aber Atlan war ihm zuvorgekommen. „Theoretisch schon", antwortete Nerine. „Aber das würde niemand mit einem Krin Varidh überleben. Es gibt weiter oben eine Schranke, die den Krin Varidh aktiviert und die Todesspritze auslöst.
    Warum willst du das wissen?"
    „Reine Neugierde."
    Rhodan und Atlans Blicke kreuzten sich, und der Arkonide grinste. Man wird doch noch fragen dürfen!, schien er damit sagen zu wollen. „Und jetzt ...", sagte Nerine. Diesmal unterbrach kein Hustenanfall ihre Rede.
    Sie bäumte sich auf und sog pfeifend die Luft ein. Dann kippte sie lautlos vornüber und fiel der Länge nach auf den felsigen Boden. Die junge Motana beugte sich über sie. Als sie sich erhob, hatte sie Tränen in den Augen. „Nerine ist nicht mehr", klagte sie mit trauriger Stimme. „Ich bin Aicha, ihre, Nachfolgerin. Kehrt jetzt in eure Unterkunft zurück. Eure Schicht beginnt bald."
    Ein junger Motana trat auf sie zu, aber Aicha wies ihn brüsk ab.
    Zurück /im Schlafsaal, winkte Jadyel dem Motana, der sich um Aicha hatte kümmern wollen. „Wer, bist du, dass du mit der neuen Vorsteherin so vertraut umgehst?", fragte Jadyel ihn. „Ich heiße Gorlin und bin Aichas Bruder", antwortete der Angesprochene. „Wir sind Zwillinge."
    Gorlin hatte große blaue Augen und dichtes, gewelltes schwarzes Haar, die in starkem Kontrast zueinander standen.
    Er war seiner Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten. „Ich bin Jadyel und stamme aus der Residenz von Pardahn", stellte sich Jadyel vor. „Die Residenz von Pardahn ist für uns ein geradezu geheiligter Ort", sagte Gorlin. „Wir leben im Süden des Kontinents.
    Unsere Heimat sind die Berge von Kouronis. Wir lebten bisher in den Höhlensystemen der Berge ziemlich sicher vor den Kybb-Cranar. Aber in letzter Zeit begannen sie, regelrechte Treibjagden auf uns zu veranstalten. Unsere Lage wurde immer bedrohlicher. Darum beschlossen Aicha und ich, nach Pardahn zu pilgern und die Planetare Majestät um Hilfe zu bitten. Auf halbem Wege, in den Steppen von Golangur, erwischten uns die Kybb-Cranar."
    Während Gorlin erzählte, waren einige Motana näher gerückt, frische und unverbrauchte Neuankömmlinge ebenso wie ausgemergelte Minenarbeiter.
    Sie wirkten enttäuscht, als Gorlin so schnell mit seiner Geschichte fertig war. „Wie ist es euch ergangen?", fragte Jadyel Rhodan. „Das ist eine lange Geschichte", sagte der Terraner ausweichend.
    Das ließen die Motana nicht gelten. „Erzähle sie uns", forderten sie interessiert.
    Rhodan merkte, dass selbst in die abgearbeiteten, ausgelaugten Motana, die schon länger den Dienst in der Mine versahen, auf einmal Leben kam. Sie starrten Rhodan mit erwartungsvollen Bli-, cken an. „Wir kommen von den Sternen weit außerhalb des Sternenozeans von Jamondi", begann Rhodan. Immer mehr Motana stießen zu ihrer Gruppe. Bald waren er und Atlan in einer dichten Menschentraube eingeschlossen. „Euer Sternhaufen war bis vor kurzem für uns unsichtbar. Als der Sternenozean von Jamondi plötzlich auftauchte, drangen wir mit einem Raumschiff ein. Wir stürzten ab und wurden später von Kybb-Cranar paralysiert, die uns offenbar für Motana hielten. Und hier sind wir."
    Die Motana ließen ein enttäuschtes Gemurmel hören. So karg und nüchtern hatten sie die Erlebnisse der Fremden offensichtlich nicht dargebracht haben wollen, aber Rhodan verspürte keine Lust, sie ihnen ausführlicher zu schildern.
    Da schaltete sich Atlan ein. „So schlicht ist es natürlich nicht abgelaufen, wie es mein Freund Rhodan darstellt", sagte er und zog damit die Aufmerksamkeit der Motana auf sich; sie lebten wieder auf. „Wir flogen mit einem speziellen Raumschiff in den Sternenozean von Jamondi ein. Unser Führer war Lotho Keraete, ein mächtiges robotisches Wesen. Aber nicht einmal Keraete konnte unseren Absturz über Baikhal Cain verhindern. Er liegt nun im ewigen Eis von Keyzing gefangen..
    Irgendwann werden wir eine Expedition starten und Keraete zu befreien. Aber das ist eine andere Geschichte."
    Atlan schilderte in seiner blumenreichen Sprache, wie sie sich nach dem Absturz ohne technische Hilfen und waffenlos auf den Weg gemacht hatten. Der eisigen Kälte ausgesetzt, vom Hungertod bedroht. 'Wie sie
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