Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gestohlen. Die bleiben liegen, wenn's ernst wird."
    Lehrerin Teggira lächelte beifällig. „So ungefähr", lobte sie ihren Liebling, dessen Vater die Schule kaufen konnte.
    Traumhaft! Val sonderte Blödsinn ab, und Teggira lobte ihn.
    Ein Gleiter der SOL sank über den Balkon, an Bord Expeditionsleiter Atlan und ein Pelzwesen mit einem Nagezahn: Gucky, der Mausbiber. „Jetzt fassen sie gegenseitig ihre Hände an", wisperte Valizon. „Die Wilden machen das."
    Valizon hatte Recht. Rhodan und Atlan schüttelten sich die Hände, vor laufenden Kameras.
    Atlan war ein Arkonide. Einst war er ein berühmter Imperator gewesen. Heute betrachteten wir ihn als Verräter und Erzfeind des Imperiums. Dann brach die Reportage ab, mit Blick auf den polierten Nagezahn, der Gucky, dem Mausbiber, gehörte. „He, Bastard!", stichelte Valizon hinter mir. „Du bist doch selbst halb Terraner. Vielleicht machen sie über dich auch mal so `nen Verräter-Film."
    Was er sonst sagte, rauschte an mir vorbei. Ich drehte mich um, sammelte alle Kraft für einen einzigen Schlag ... und donnerte ihm die Faust auf die Nase.
    Was für ein Anblick! Blut und Knochensplitter, ein völlig verdattertes Gesicht mit zerstörtem Nasenbein, bevor sie mich nach draußen zerrten.
     
    *
     
    Weigel tobte stundenlang, Arachya strafte mich mit kalter Verachtung.
    Aber Valizon da Taumhol merkte sich, dass ich ein Gegner war. Als hätte ich eine Art Aufnahmeprüfung bestanden, als hätte er genau das gebraucht, einen Schlag auf die Nase. Er vergaß hochherzig die ganze Affäre, und er begann sich mit mir anzufreunden, als seine Nase wieder heil war.
    Acht Wochen später stand er mit seinem Gleiter in den Hügeln hinter dem Farmhaus. Seine Maschine glitzerte wie Gold und Howalgonium. Hinten im Fond lümmelten zwei dreizehnjährige Freunde. „Spring rein, Kant! Das da sind Kachod und Tam, mach schon!"
    „Wohin geht's denn?"
    „Kleiner Abstecher", meinte Valizon tückisch. „Tam ist seine Plophos-Katze weggelaufen. So ein blaupelziges Vieh. Er glaubt, sie versteckt sich im Urwald."
    Dem Kerl namens Tam war anzusehen, dass ihn gar nichts kümmerte, erst recht nicht eine Katze. „Moment mal, Val", wehrte ich ab, „meint ihr den Isolierten Wald?"
    „Kennst du noch 'nen andern?"
    „Mein Pflegevater sagt, da drin gibt's Crochen."
    „Pff! Dein Pflegevater ist Farmer. Die haben vorm eigenen Schatten Angst. Wenn du dich allerdings nicht traust ..."
    Meine Beine bewegten sich von allein, während der Kopf noch versuchte, Vernunft zu üben. Tams Katze war überall, bloß nicht im Urwald, das war mir klar..
    Ein wütender Laut, ein Satz, dann saß ich im Gleiter.
    Valizon gab Energie, bis die Kiste auf hundert Meter war, und düste Richtung Norden.
    Tief unten zog eine Staffel Ernteautomaten konzentrische Kreise. Mittendrin in einer alten Steuereinheit saß Weigel; Valizon hielt direkt auf ihn zu. „Lass das bleiben! Wenn er was spitzkriegt ..."
    Valizon deckte schnell seine Nase ab. Er lachte und drehte bei, über die nahe Stadt und den Hafen, über den Fluss Richtung Waldgebiete.
    Der Flug dauerte nicht lange. Was wir als Isolierten Wald kannten, begann dreihundert Kilometer westlich der Stadt, jenseits einer Serie von Bächen und Wasserfällen. Valizon ließ die Maschine kreisen.
    Neugierig starrten wir auf schildartig verschlossene, nie berührte Wipfel.
    In der Mitte ragte eine Art Monolith ins Freie. Der Felsen schimmerte weiß und war zum Landen ideal. „Val!"
    „Längst gesehen! Hältst du mich für blöd?"
     
    *
     
    Eine Melange aus Tierlauten, bittersüßen Düften und schwülwarmer Luft fing uns ein. Es roch nicht mehr nach Farm, es roch wild. Ein schmieriger Film aus Pollen und Schweiß setzte sich aufs Gesicht; meine Achseln nässten unangenehm. Ein Wesen, das die Kraft eines Dozers besitzen musste, brach in Hörweite durch feuchtes Unterholz.
    Kachod und Tam trampelten unbekümmert vom Monolithen in Richtung Baumgrenze. „Scheikha, Scheikha!", brüllte Tam in den Wald. „Scheikha ist seine Katze", informierte mich Valizon flüchtig. Er brachte einen Bund Niederfrequenz-Schockersticks zum Vorschein. „Die dürfen nur Polizisten haben!"
    „Mein Vater erhält immer welche. Er braucht sie beim Ausreiten. Vorsicht, fass nicht vorn an die Spitze."
    „Dein Vater quält Tiere mit so Zeugs?"
    „Na ja ... er reitet sie."
    Mit spitzen Fingern fasste ich den Stick an.
    Kachod und Tam zwängten sich durch eine Mauer aus Ästen ins Unterholz. Valizon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher