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2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard
Autoren: Unbekannt
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Ich fühlte mich nicht imstande, den Vorgang zu erklären. Es fühlte sich wie Zauberei an.
    Von da an traf ich Torm und Familie jeden zweiten Tag. Wir wurden Freunde. Im Isolierten Wald, in jenem letzten Winter, bevor ich Creiff verließ.
    Am 2. Februar 1327 NGZ, ich war eben 14 geworden, landete erneut ein Schiff vom fernen Arkon. In der Kanzel des Gleiters, der auf Weigels Farm zuhielt, erkannte ich Shallowain. Ausgerechnet. Der Furcht erregende Fremde aus Ascaris Geleit.
    Der Bug des Gleiters rasierte mir fast die Füße weg.
    Shallowain streckte den Kopf raus und rief: „Du hast eine halbe Stunde, Kantiran!" Das war alles.
    Der Satz kam wie ein Urteil über mich. Torm, die Schule, der Handelshafen. Valizon, sogar Tam und Vachod, ich würde alle nicht mehr wiedersehen.
    Weigel und Arachya!
    Dass der Satz mein altes Leben abschloss und dass mit dem Punkt ein neues, unbekanntes begann, war Shallowain egal.
    Ich stierte auf den Keuzer und auf den Mann in Schwarz. Panisch warf ich mich herum und stürmte ins Hauptgebäude.
    Weigel und Arachya huschten atemlos aus dem Schlafzimmer, beide kaum bekleidet. Aus geröteten Gesichtern starrten sie mich an. Weigel klappte seinen Mund auf und zu, sprach aber kein Wort.
    Bis Arachya bitter zu weinen anfing. Die Hälfte der halben Stunde, die ich hatte, verbrachte ich in ihren Armen.
    Dann sauste ich die Treppe hoch. Ich suchte Dinge, auf die ich nicht verzichten konnte, fand aber nichts außer Ascaris Sonnenbrille und dem Holo, das meine Eltern zeigte.
     
    2.
     
    Planet Arkon I1327 NGZ Shallowain sperrte mich wie einen Idioten in eine Kabine, ließ mich erst raus, als wir nach knapp vier Stunden Flug das Arkon-System erreichten. Die Demütigung trieb mich zur Weißglut. Immerhin erlebte ich in der Zentrale unsere Ankunft mit. „Stell dich da hin und sei still!" Shallowains Befehle besaßen den Charakter absoluter Gültigkeit.
    Ich blieb neben einer Orter-Spezialistin stehen, schwieg ... und vergaß meinen Zorn. „Whow ...!"
    Im freien Weltraum schwebte eine weißblau strahlende Kugel, so groß wie ein Sonnensystem.
    Der Anblick war eine Legende. Arkon! Der Kristallschirm verwandelte das System in eine Festung.
    Tausende Raumschiffe warteten an den Strukturschleusen, den einzigen Wegen ins Innere.
    Shallowains Einheit wurde vor allen anderen durchgeschleust. Die Sterne ringsum waren von dem Moment an nicht mehr sichtbar. Stattdessen erfüllte ein Meer von Reflexen die Orterholos. Zehntausende Raumschiffe, vielleicht hunderttausend, allein an diesem Ort im Zentrum des Imperiums.
    Die weiße Sonne Arkon wurde von 26 Planeten begleitet. Arkon I, II und III kreisten mit identischen Geschwindigkeiten auf derselben Umlaufbahn, als Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks.
    Arkon Iwar der Wohnplanet der Arkoniden, die Kristallwelt Gos'Ranton. Arkon II galt als die Welt von Wirtschaft und Handel. Arkon III blieb Schwerindustrie und Raumschiffbau vorbehalten, ich kannte ihn aus der Schule als Kriegsplaneten.
    Kantiran Namenlos, Bastard vom Agrarplaneten Creiff, erreicht durch widrige Umstände das Zentrum aller Kultur. Und freut sich nicht mal drüber.
    In rasender Geschwindigkeit senkte sich der Kreuzer auf einen der Planeten: ausgerechnet Arkon I! Unter mir tauchte aus dem Ozean eine Landmasse auf, mit einem charakteristisch gebogenen Riesensee in der Mitte. „Das ist Laktranor, der Äquatorialkontinent", informierte mich die Orter-Spezialistin. „Das Sichelbinnenmeer Sha'shuluk, östlich der Hügel der Weisen, der Kristallpalast des Imperators ... Du siehst dir das alles bei Gelegenheit am besten selbst ..." Ein finsterer Blick von Shallowain verschloss ihr den Mund.
    Irgendwie kippte der Horizont, ich blickte über eine Mischung aus Weltraum und dem plötzlichen Grünblau einer endlosen Parklandschaft. Und dann stand der Kreuzer still. „Darf ich mich jetzt bewegen, Shallowain?"
     
    *
     
    Arkon Iwar ein Planet ohne Städte, ausgenommen an den Raumhäfen. Trichterkelche und Paläste passten sich in eine endlose, sorgsam konstruierte Parklandschaft.
    Shallowain hielt vom Hafen Shuluk auf das Zentrum von Laktranor zu. Ich wischte meine Wangen trocken, und ich hasste den Gedanken, mich durch sichtbare Erregung als Junge aus der Sternprovinz zu outen.
    Mir rutschte das Herz in die Hose, je näher wir dem Kristallpalast kamen.
    Das Hochplateau von Thek-Laktran, der Hügel der Weisen, diente als Regierungszentrum des Imperators. Ich erblickte ein zehn Kilometer durchmessendes
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