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21st Century Thrill - Mind Games

21st Century Thrill - Mind Games

Titel: 21st Century Thrill - Mind Games
Autoren: Friederike Schmoee
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zurück.“
    „Weg von den Gittern, Kris!“, schrie Val.
    Zaghaft hob er den Kopf. Er sah vermummte Gestalten über die Wiese laufen. Der nächste Blitz erhellte die Szenerie. Verdattert schaute Kris zu, wie ein Mann von außen irgendwas an dem Gitter befestigte. „Los, schieb ab um die nächste Ecke!“, brüllte er Kris an. Auf seiner schwarzen Montur stand „Polizei“.
    Kris gehorchte. Rückwärts krabbelte er zurück zu dem Sims. Er hörte den prustenden Atem des Mannes, der sich die senkrechte Röhre hocharbeitete. Val warf sich neben Kris.
    Eine ohrenbetäubende Explosion erschütterte das Gebäude von oben bis unten. Kris roch Staub. Er hustete.
    „Los! Macht dass ihr rauskommt!“, brüllte jemand von draußen.
    Kris sah sich nach Val um. Sie kroch bereits durch die mittlere Röhre.
    Das Gitter am anderen Ende gab es nicht mehr.
    Kris schlängelte sich schneller durch den Tunnel, als er es je für möglich gehalten hätte. Jemand zog Val aus der Röhre.
    Hinter ihm erklang ein Aufschrei. Verzerrt vor Überraschung und Wut. Kris drehte den Kopf. Sein Verfolger streckte den quadratischen Schädel aus dem Rohr.
    „Drück aufs Gas, Junge!“, kam es von draußen. Kris kroch wie von Sinnen auf die Öffnung zu. Ein brutaler Schmerz raste durch seine Seite. Er hing irgendwo fest. Seine Jeans hatten sich in den verbogenen Überresten des Gitters verfangen.
    Er spürte bereits, wie sich starke Handgelenke um seine Füße schließen wollten, als jemand nach seinen Armen griff und ihn mit einem Ruck aus der Röhre zerrte.
    Kris schrie auf vor Schmerz. Dann landete er auf regennassem Gras.

Kapitel 40

    „Aki! Ihr müsst Aki rausholen!“, keuchte Kris. „Sie ist im Keller. Wir sind durch das Lüftungssystem raus. Val! Gib ihnen den Plan. Wo ist Val?“
    Er lag auf einer Trage und wurde zu einem Rettungswagen gebracht.
    „Wo ist Val?“, schrie er.
    „Sie wird gerade verpflastert. Wir haben alles im Griff, Junge“, sagte eine unbekannte Stimme. Ein Gesicht tauchte über ihm auf. „Die Villa ist umstellt, meine Leute sind drin. Keine Sorge. Wir holen deine Schwester raus.“
    „Wer sind Sie?“, fragte Kris argwöhnisch.
    „Hauptkommissar Ben Meyer, LKA Berlin.“
    Der Brechreiz kam völlig unerwartet. Kris lehnte sich nach rechts und übergab sich mitten vor die Füße des Hauptkommissars.
    „Sorry“, entschuldigte sich Kris.
    „Kein Problem.“
    Zwei Sanitäter behandelten seine Verletzungen. Ein scharfkantiges Stück des demolierten Gitters hatte seine linke Seite von den Rippen bis zum Knie aufgeschlitzt. Pulli und Jeans hatten Schlimmeres verhindert, aber die Wunde war voller Rußpartikel und anderem Dreck und musste gesäubert werden. Kris bekam eine Schmerzspritze. Er wurde müde und döste ein.
    Als er die Augen wieder aufschlug, saß Jon neben ihm.
    „Die Bullen haben das professionell gemacht, wie?“ Jon sah so stolz aus, als hätte er den Einsatz persönlich geleitet.
    „Woher wussten die, wo wir sind?“
    „Vals Handy war in dem Wagen, der hier die ganze Zeit vor der Tür stand. War ein Kinderspiel.“
    „Wo ist Aki?“
    „Sie haben sie ins Krankenhaus gefahren. Zusammen mit den anderen Testpersonen.“
    Vor Kris’ Augen drehte sich alles. Ihm war immer noch höllisch schlecht.
    „Und Ellen?“
    „Festgenommen. Glinka und die Bluthunde auch.“
    Herr Lasky kam zu ihnen.
    „Na, Kris? Alles überstanden?“
    „So gut wie.“
    „Wenn du dich fit genug fühlst, fahren wir jetzt heim. Heute abend können wir Aki besuchen.“
    „Und Val?“
    „Sie hat eine Platzwunde an der Stirn und wird gerade genäht. Keine Sorge, Jungs, das macht man heutzutage so geschickt, dass kaum eine Narbe zurückbleibt.“
    Kris und Jon sahen einander an.
    „Es ist, wie es ist, oder?“, fragte Jon.
    „Ich glaube schon.“
    Sie nickten beide zugleich. Kris musste grinsen.
    Als er später in Jons Bad seine verdreckten und halb zerfetzten Jeans auszog, kullerten drei weiße Tabletten auf die Fliesen. Kris hob sie auf.
    Speed.
    Er hätte es probieren können.
    Hatte er aber nicht. Er hatte es auch so geschafft.
    Kris schleuderte die Pillen ins Klo.

Epilog
    EPILOG

    Aki konnte das Krankenhaus eine Woche später verlassen. Man hatte sie Stück für Stück von Alanzon N entwöhnt. Auch wenn sie noch etwas wackelig auf den Beinen war, schien sie Kris schon wieder fast die alte. Ihren Humor jedenfalls hatte sie nicht verloren.
    Kris konnte sich zuerst nicht vorstellen, wieder auf der Susanna zu leben; doch er
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