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21st Century Thrill - Mind Games

21st Century Thrill - Mind Games

Titel: 21st Century Thrill - Mind Games
Autoren: Friederike Schmoee
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auf ein Quadrat an der Wand, das durch ein Netz gesichert war. „Hier wäre ein Einstieg.“
    „Vergiss es. Aki kann da nicht durch. Allenfalls in ein paar Tagen. Falls es ihr besser geht.“
    „Wenn wir zu lange warten, denken Glinka und seine Typen sich auch was aus. Besser, wir handeln schnell. Möglichst solange der Strom noch weg ist.“
    Kris lauschte auf Akis pfeifende Atemzüge. „Warum macht das so ein komisches Geräusch?“, fragte er.
    „Die Atemmuskeln krampfen“, sagte Ellen.
    Kris ballte die Fäuste.
    „Ellen hat ihr ein krampflösendes Mittel gespritzt“, sagte Val. „Wird sich geben. Das mit dem Geräusch.“
    Ellen schluchzte auf und rannte hinaus. Kris verachtete sie, wie er noch nie jemanden verachtet hatte.
    „Wieso traust du ihr?“, ging er auf Val los.
    „Wir haben verdammt noch mal keine andere Wahl. Sie weiß, wie die Verhältnisse oben sind. Umbringen kannst du sie später. Okay?“
    „Na gut.“

Kapitel 39

    Kris und Val beugten sich über den Plan des Lüftungssystems. Er sah fast aus wie ein Stadtplan, Wege, die sich ineinander verschlangen und sich wieder voneinander lösten. In einem Schutzbunker irgendwo tief unter Spandau.
    Ellen brachte ihm einen Wollpullover mit Kapuze und Wollsocken aus den Beständen des Verrückten, der irgendwann seinen Keller umgebaut hatte, um im Zweifelsfall länger zu leben als seine Nachbarn. Sie warf die Sachen auf den Tisch und ging wieder.
    Verstohlen beobachtete Kris Val. Er wusste nicht, wie es ihr ein paar Stockwerke höher ergangen war. Im Augenblick war er so aufgewühlt, dass er nicht einmal Dankbarkeit für Akis Rettung empfand. Wobei verdammt noch mal das letzte Wort noch nicht gesprochen war! Vielleicht kamen sie hier alle um. Trotz der Vorräte, der Wasserreservoirs und gebunkerten Medikamente. Weil kein Mensch ewig in einem Keller ausharren konnte. Seine Wut auf Ellen wuchs von Minute zu Minute. Er wünschte, sie würde einmal die grauenvolle Angst durchleben, die in all diesen Tagen sein Begleiter gewesen war. Die immer noch da war.
    Die Angst, dass Aki die Experimente nicht überstehen würde. Dass sie nie wieder so sein würde, wie er sie kannte.
    Die Angst um die Freundschaft mit Jon.
    Die Angst, hier lebendig begraben zu sein.
    „Du solltest Ellen nicht die ganze Kacke anhängen“, murmelte Val, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    „Hast du Mitleid mit ihr?“
    „Nein. Aber ihr geht erst jetzt Stück für Stück auf, in was sie da reingeraten ist.“
    „Voll das unschuldige Opfer, wie?“
    „Kris, die Welt ist nicht schwarz-weiß.“
    „Danke für die Belehrung.“
    „Womöglich hat sie geahnt, dass sie Verfügungsmasse für einen skrupellosen Wissenschaftler ist. Glinka hat ein paar Tests in den Sand gesetzt. Seine Forschung in Russland ist ins Stocken geraten.“
    „Sein eigenes Risiko!“ Kris begriff einfach nicht, wie Val für Ellen Partei ergreifen konnte.
    „Glinka hat Ellen am Halsband mitgeschleppt. Kapierst du das nicht? Sie hat von der Superkarriere geträumt …“
    „… und war bereit, unschuldige Leute zu opfern! Aus reinem Ehrgeiz! Schon vergessen?“
    „Nein, das nicht.“ Val schob die Pläne weg. „Aber mich interessiert, wie eine Frau wie Ellen dazu kommt, sich mit Haut und Haaren diesem Idioten auszuliefern. Erinnerst du dich, was Dr. Linz gesagt hat? Dass dem Labor, das Glinka betreibt, die russische Pharmamafia auf den Fersen ist?“
    „Kris“, meldete sich Aki zu Wort. Ihre Stimme klang schwach, er erkannte sie kaum. „Ellen hat die Seite gewechselt. Im Augenblick zählt nichts anderes.“
    Kris kauerte sich neben Aki.
    „Wie geht’s dir?“
    „Beschissen ist noch geprahlt.“
    Kris blinzelte die Tränen weg. Verdammt, er war doch sonst keine Heulsuse. Wusste eigentlich gar nicht, wie man das machte: heulen.
    „Wieso hat Ellen ihre Meinung geändert?“
    „Ich hab ihr ein paar Sachen erklärt. Ihr auseinandergesetzt, wie Glinka sie für seine Zwecke verheizt. Wie sie alles mit sich machen lässt, sich dabei einbildet, es wäre für ihre Karriere. Dabei sichert sich Glinka nur seine eigenen Vorteile.“ Akis Atem rasselte jetzt. „Gib mir mal das Spray da.“
    „Was ist das?“ Kris reichte ihr die Flasche.
    Aki sprühte zwei Hübe in ihren Mund. „Das entspannt die Bronchien.“
    „Welche Chancen haben wir?“, fragte Kris.
    „Ihr solltet euch auf den Weg machen.“ Ellen war zurückgekommen. Sie stand unter der Tür. „Ehe sie oben was spitzkriegen.“
    „Ich gehe
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