Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sprühten wie in den minderwertigen Requisiten in den nachgebauten Doppelrumpfschiffen, die den Völkern Tradoms vorgaukeln sollten, die Macht des Reiches sei noch viel größer, als sie in Wirklichkeit war?
    Es dauerte eine Weile, bis November bemerkte, dass die SETA WAE sich nicht mehr schüttelte, sondern wieder ganz ruhig flog.
    Das konnte nur eins bedeuten: Das Schiff war durch!
    Wohin Novembers Blick auch fiel, er sah Chaos und Verwüstung. Automatische Systeme versuchten jetzt, die schlimmsten Brände zu löschen; Roboter schwärmten aus bislang verborgenen Öffnungen in den Wänden und versuchten sich an Reparaturarbeiten.
    Novembers Blick fiel auf das letzte intakte Holo des Botenschiffs. Er sah scheinbar unendlichen schwarzen Weltraum - und einen einzelnen Himmelskörper. Daten flimmerten über das Holo.
    November riss die Augen auf, als er sah, dass der absolute Durchmesser des sie umgebenden Raumgefüges mit lediglich etwa 0,8 Lichtjahren angegeben wurde. „Ich leite eine Notlandung ein!"
    November zuckte irritiert zusammen. Dann endlich erkannte er die Stimme. Es war die der Automatik.
    Die Explosionen setzen sich fort. Der Souverän der Vernunft krallte sich in seinem Sessel fest.
    Seit er zurückdenken konnte, hatte er noch nie solche Angst um sein Leben gehabt. Nicht in über 100.000 Jahren!
    Irgendetwas drängte ihn dazu, still zu beten, zu einer Gottheit, die er schon längst vergessen hatte, falls er überhaupt je an sie geglaubt hatte. Die Hilflosigkeit brannte in ihm schmerzhafter als zuvor die Hitze.
    Und November betete tatsächlich, dass die Notlandung. gelingen möge.
     
    2.
     
    Das Objekt war in der Dunkelheit des Alls mit bloßem Auge nicht auszumachen. Nur die Falschfarbendarstellung der Holografie ermöglichte es Perry Rhodan, Einzelheiten zu erkennen.
    Die Daten der Hyperortung wurden in deutbare Bilder umgesetzt.
    Ein violettes Nichts schien in der leeren Schwärze des Alls zu pulsieren, unablässig seine Form zu verändern. An seinen Umrissen waberten nun Lichterscheinungen, die den Residenten an Sonnenflecken erinnerten.
    Die Messgeräte spielten verrückt. Hochfrequente UHF-Strahlung brodelte wie in einem Hexenkessel. Immer wieder peitschten einzelne Peaks über die Bereiche hinaus, die von den Instrumenten erfasst werden konnten.
    Unvermittelt veränderte das Gebilde im Holo auch seine Farbe. Es wurde so dunkel, dass es von der Umgebung kaum noch zu unterscheiden war.
    Wie ein Schwarzes Loch, dachte Rhodan. „Ende der Falschfarbendarstellung", sagte Lauter Broch't, Chef der Abteilung Funk und Ortung der LEIF ERIKSSON. „Was ihr jetzt seht, entspricht der Realität."
    Das Objekt begann aus sich heraus zu glühen, zuerst verhalten, dann immer greller, bis sich schließlich ein automatischer Filter aktivierte und die Helligkeit dämpfte. Jetzt erinnerte Rhodan das Gebilde nicht mehr an ein Black Hole, sondern an eine Sonne; die lodernd ihre in der Nähe tödlichen und in einiger Entfernung Leben spendenden Energien ins All schickte.
    So abrupt, wie das Objekt zu leuchten begonnen hatte, erlosch es wieder. Rhodan kniff die Augen zusammen. Nun konnte er wirklich nichts mehr ausmachen. Das Holo zeigte nur noch leeren, kalten Raum. „Das ist kein Einzelfall", sagte Broch't. „So ist es gestern in ganz Tradom geschehen. Sämtliche Schmerzwechten begannen gewissermaßen zu verbrennen. Der achtzehnte Mai drei zehnzwölf NGZ wird als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem die Schmerzwechten verschwunden sind. Dabei gaben sie in einem sonnenartigen Gluteffekt die offensichtlich in ihnen gespeicherten Energien frei, bis buchstäblich nichts mehr von ihnen übrig war."
    „VAIA erwacht", sagte Anguela Kulalin mit überraschend kräftiger Bass-Stimme. „Die Superintelligenz ruft ihr in unzählige Splitter gespaltenes Bewusstsein zu ihrem Körper zurück.
    Bald ist es so weit. Bald wird VAIA wieder aktiv und ein neues Reich des Glücks errichten."
    Rhodan musterte den Leuchter, den Letzten seines Volkes, verstohlen aus dem Augenwinkel. Er konnte seine Mimik nicht deuten, lediglich Rückschlüsse aus der allgemeinen Körpersprache ziehen. Die Kleidung des, ehemaligen Verkünders der Superintelligenz bestand aus Stoffstreifen, die den schmächtigen Körper fast vollständig bedeckten und nur die spinnenfingrigen Hände, die breite Mundpartie mit den grünlich schimmernden Zähnen und die Augen frei ließen. Angugoles hießen diese Binden, die von rotgolden leuchtenden Fäden durchzogen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher