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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht
Autoren: Unbekannt
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die von ihm ausging. Die Rätsel hatten einen eigentümlichen Reiz, dem ihre Auflösung manchmal nicht gerecht wurde. Nicht gerecht werden konnte..
    Womöglich war auch das eine Art Naturgesetz. Als Rhodan die Brücke in die Unendlichkeit zum ersten Mal gesehen und dann betreten hatte, hatte er tiefe, kreatürliche Ehrfurcht verspürt vor einem schier unbegreiflichen Wunderwerk so hoch stehender 'Technik, dass sie ihm fast wie Magie vorgekommen war. Nun hatte er das Gefühl, dass mit VAIAS Erwachen die Ereignisse kulminierten, ihm bald einige Geheimnisse der Brücke, über die Thoregons und ihre Diener, die Helioten, offenbart werden würden.
    Vielleicht sogar mehr, als ihm lieb war. „Frieson Eins wird als unbewohnter Planet geführt", riss Lauter Broch'ts Stimme ihn aus seinen Gedanken, „aber das stimmt so nicht ganz." Der Ortungschef vergrößerte das Holo, das den Pilzdom zeigte.
    Rings um den silbernen Dom erstreckte sich, so weit das Auge blicken 'konnte, ein Basislager über das gesamte Hochplateau, ein Moloch von Stadt, bei deren Anblick sich eine kalte Faust um Rhodans Herz zu schließen schien, Als er zum letzten Mal auf Frieson Idie Brücke in die Unendlichkeit betreten hatte, hatte es diese Stadt noch nicht gegeben.
    Er lachte leise auf. Das war einerseits erst wenige Tage her, andererseits aber auch 160.000 Jahre. Damals hatte der Untergang des Reichs des Glücks unter dem Ansturm der Inquisition der Vernunft seinen Anfang genommen. Die Stadt musste von der Inquisition angelegt worden sein; wahrscheinlich war sie in der Endphase ihrer Herrschaft, als der Souverän der Vernunft die Bedeutung der Brücke erkannt hatte, massiv ausgebaut worden.
    Aber Rhodan hatte die Stadt trotzdem schon einmal gesehen. Damals, als er mit Kaif Chiriatha, der Thoregon Botin der Galornen, über die Brücke der Unendlichkeit gegangen war. Als sie einer Brückenkreatur der Inquisition begegnet waren, dem Skelett einer der Kreaturen von Quintatha.
    Damals hatten sie nicht gewusst, worum es sich bei diesem Geschöpf handelte, doch die Galornin hatte die Begegnung nicht überlebt. Ein psionisch aufgeladenes Messer war trotz ihres technisch überlegenen Schutzanzugs in ihre Brust eingedrungen, und sie war in Rhodans Armen gestorben.
    Die schwarze Stadt, die er von der Brücke aus hinter einem ihm damals unbekannten Pilzdom gesehen hatte, hatte in ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen, eine furchtbare, klaustrophobische Empfindung erweckt. Ihre Türme hatten schon damals aneinander gedrängt in einen grauen, wolkenverhangenen Himmel geragt, der an wenigen Stellen den Blick auf pfeilspitzenförmige Raumschiffe von beeindruckender Größe freigab. Die Schiffe waren mindestens zwei Kilometer groß gewesen.
    Die Raumschiffe waren nun verschwunden, wahrscheinlich in irgendeine der zahlreichen Schlachten geworfen worden, mit denen die Inquisition eine militärische Entscheidung hatte erzwingen wollen. In der Stadt selbst wimmelte es aber von Valentern, den erwarteten Reichstruppen.
    Ein hoher Alarmton gellte durch die Zentrale der LEIF ERIKSSON. „Planetare Forts haben das Feuer eröffnet!", meldete Lauter Broch't.
    Die volle Gefechtsbereitschaft hatte Rhodan schon angeordnet, bevor sie in den Normalraum zurückgekehrt waren; die Paratronschirme waren hochgefahren. „Landetruppen in den Beibooten auf das Ausschleusen vorbereiten!", befahl er. „Lauter, Aufforderung zur Kapitulation senden! Setze ihnen eine Frist von drei Minuten! Pearl, koordiniere die Angriffsformation der Flotte!"
    Die Kommandantin setzte einen Ausweichkurs, um die LEIF ERIKSSON und ihre Begleitschiffe aus der Feuerlinie zu nehmen. Die Sekunden verstrichen quälend langsam. Rhodan war klar, dass die planetaren Abwehrforts die Niederlage der Reichstruppen nur hinauszögern, nicht aber verhindern konnten. Doch er war der Schlachten müde, unendlich müde.
    Wieder und wieder hatte das Reich Tradom Massen von Intelligenzwesen in den Kampf geworfen, ohne Rücksicht auf Verluste, mit einer kalten Verachtung für das Leben, die Rhodan mehr als nur sprachlos zurückgelassen hatte. Schon nach den ersten militärischen Auseinandersetzungen hatte sich bei ihm der Eindruck eingestellt, dass das Leben eines intelligenzbegabten Geschöpfs hier in dieser Galaxis rein gar nichts zählte.Ascari da Vivo hatte als Oberkommandantin der, arkonidischen Flottenteile mit der Härte und Kompromisslosigkeit darauf reagiert, die der Mentalität ihres Volkes entsprach, doch er hatte
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